Heute werbefrei im TV: Diesen herzzereißenden Klassiker müssen Filmfans gesehen haben!
Pascal Reis
Pascal Reis
-Redakteur
Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

In „Endstation Schafott“ bemüht sich Alain Delon als Ex-Häftling um ein neues Leben, doch die zweite Chance soll ihm nicht gewährt werden. Das bedrückende Drama könnt ihr heute Abend zur besten Sendezeit werbefrei im Free-TV sehen.

Dass es sich bei „Endstation Schafott“ ja eigentlich nur um einen großen, kanonischen Klassiker handeln kann, macht allein ein Blick auf die Besetzungsliste deutlich: Mit Alain Delon („Rocco und seine Brüder“) und Jean Gabin („Der Clan der Sizilianer“) sind zwei der größten – vielleicht sogar DIE größten? – französischen Schauspieler aller Zeiten mit von der Partie. Dennoch läuft „Endstation Schafott“ ein wenig unter ferner liefen.

Mit der Qualität des aufwühlenden Dramas hat dieser Umstand aber rein gar nichts zu tun, denn „Endstation Schafott“ ist eines der Meisterwerke des 1970er-Jahre-Kinos! Ihr habt den Film bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute, am 13. Januar um 20.15 Uhr bei Arte nachholen – und zwar ganz ohne Werbeunterbrechungen!

Darum geht’s in "Endstation Schafott"

Früher hat Gino Strabliggi (Alain Delon) sein Geld durch Bankraube verdient und ist dadurch hinter Gittern gelandet. Inzwischen aber möchte Gino keine Dinger mehr drehen, sondern sich eine neue Existenz aufbauen. Auf Bewährung entlassen, sucht sich Gino einen Job, findet eine Frau und scheint Ordnung in sein Leben gebracht zu haben.

Inspektor Goitreau (Michel Bouquet) glaubt aber nicht daran, dass sich Gino wirklich zum Besseren gewandelt hat. Deswegen versucht er auch alles, um diesen wieder in Gefängnis zu bringen. Tatsächlich hat der Inspektor auch Erfolg – und Gino lässt sich zu einer folgenschweren Affekttat hinreißen. Sein Bewährungshelfer Germain (Jean Gabin) versucht nun alles, Gino vor der Todesstrafe zu bewahren.

Dieser Film geht unter die Haut

„Endstation Schafott“ ist ein bedrückendes Plädoyer gegen die Todesstrafe und dabei in jeder Minute merklich von persönlichen Gefühlen geprägt. Regisseur José Giovanni selbst wurde zum Tode verurteilt, nachdem er mit seiner Bande an Raubüberfällen beteiligt gewesen ist, bei denen drei Menschen ums Leben gekommen sind. Am Ende war es Giovannis Vater, der es mit viel Aufwand geschafft hat, eine Begnadigung seines Sohnes zu erwirken. Das Drehbuch zu „Endstation Schafott“ schrieb Giovanni indes im Zuge seines zehnjährigen Gefängnisaufenthaltes.

Wir bekommen es hier also mit einem so traurigen wie wütenden Herzensprojekt zu tun, das im Verlauf der Handlung eine immer dichtere Intensität entfesselt. Grund dafür ist vor allem das facettenreiche Spiel von Alain Delon, der die Coolness der Jean-Pierre-Melville-Filme (zum Beispiel „Der eiskalte Engel“ oder „Vier im roten Kreis“) hinter sich gelassen hat und einen zerbrechlichen Mann porträtiert, der nur ein neues Leben wollte, aber zum Scheitern seiner Resozialisierung gezwungen wurde.

Ja, „Endstation Schafott“ ist großes Schauspielkino, das seine Zuschauer und Zuschauerinnen in den letzten zehn Minuten in ein tiefes Tal aus lähmender Betroffenheit und Entsetzen stößt. José Giovanni weiß, wie man Hoffnung nimmt, ohne es krampfhaft zu forcieren. „Endstation Schafott“ ist ein bitteres Plädoyer gegen legale Tötungen. Ein solcher Film muss wohl zwangsläufig eine gewisse Leere entfachen.

Welchen Klassiker ihr außerdem unbedingt gesehen haben solltet, verrät euch FILMSTARTS-Autorin Monta Alaine in ihrem Streaming-Tipp:

Streaming-Tipp: Eines der größten Meisterwerke überhaupt - diesen Klassiker sollte wirklich jeder Filmfan gesehen haben!

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