"Make Dracula Great Again": Einer der besten Regisseure der letzten Jahre kehrt 2025 mit seinem eigenen Vampir-Film zurück – und hat noch dazu ein Geheimprojekt in petto!
Patrick Fey
Patrick Fey
-Feier Autor
Patrick Frey ist Freier Autor und in dieser Funktion unter anderem auch als Filmkritiker für FILMSTARTS.de tätig.

Die Geschichte von und um Dracula haben wir im Kino bereits zuhauf gesehen, meist aus Hollywood. Der gefeierte Regisseur Radu Jude will die Geschichte mit dem Film „Dracula Park“ nun in ihre transsilvanische Heimat nach Rumänien zurückführen.

Universal

Als einen der „interessantesten Regisseure des zeitgenössischen Kinos“ bezeichnete FILMSTARTS-Kritiker Michael Meyns den rumänischen Filmemacher Radu Jude. Mit „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen“ und seinem Berlinale-Gewinner „Bad Luck Banging Or Loony Porn“ erhielten zwei seiner Filme die Bestnote auf FILMSTARTS, und auch die 4,5 von 5 Sternen für seinen zuletzt erschienenen „Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt“ konnten sich sehen lassen.

Nun arbeitet der vielerorts als Provokateur verschriene Radu Jude, an einem ganz besonderen Projekt mit dem Titel schlichten TitelDracula Park. Darin soll die schon oft durch Hollywood (etwa in „Die letzte Fahrt der Demeter“, aus dem das Titelbild dieses Artikels stammt) adaptierte Geschichte um den Vampirfürsten aus der Perspektive des Mutterlandes der Blutsauger erzählt werden. Da Judes Vater aus dem sagenumwobenen Transsilvanien stammt, lag es nah, den Vampir in seine Heimat zurückzuführen.

Bereits 2024, am Rande des Locarno Film Festival, hatte Jude angekündigt, dass sein neuer Film „Dracula Park“ heißen soll und er das Projekt eher als einen Vergnügungspark sieht. Ein Schelm, wer dabei nicht an die Debatte um das Marvel-Universum und Martin Scorsese denkt, die vor ein paar Jahren entbrannte!

Neues zu "Dracula Park"

Judes Dracula-Projekt soll, wie der Regisseur laut der rumänischen Website Films in Frame ankündigt, ein „superkommerzieller Film“ werden. Ein Film, der Emotionen, Sex, Nacktheit, Vampire, Zombies, Action, viel Blut, Gewalt, KI-generierte-Bilder, wilde Verfolgungsjagden und „hochklassigen Humor“ beinhalten werde. Außerdem verspricht Jude 15 „starke Geschichten“ plus „Witze, Witze, Witze“, sodass man sich „vor Lachen in die Hose macht.“

Wie anhand dieser Aussagen (und der in unserer Überschrift zitierten Logline „Make Dracula Great Again“) ersichtlich ist, nimmt Judes Humor auch jede Art von Marketing in Beschlag und macht daraus schnell seine eigene Spielwiese.

Nicht einfach ein weiterer Saga Film
Nicht einfach ein weiterer "Dracula"-Film: Ein erster Einblick in Radu Judes "Dracula Park"

Auch in den kommenden Projekten des begeisterten TikTok-Users Jude dürfen wir also einiges an Experimentierfreude erwarten. Dass seine anarchische Arbeitsweise mittlerweile einige Fans auch innerhalb der Filmindustrie gefunden hat, zeigt sich auch daran, dass Jude für das Dracula-Projekt einen namhaften Cast zusammenstellen konnte, darunter Alexandru Dabija, mit dem Jude bereits bei „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen“ arbeitete, und Gabriel Spahiu („War Dogs“).

Einen hat er noch: Judes geheimes Projekt "Continental '25"

Fast klammheimlich hat Jude neben „Dracula Park" noch einen weiteren Film für das Jahr 2025 angekündigt, der den ominösen Titel „Continental '25" trägt. Unabhängig und mit geringem Budget in den rumänischen Städten Cluj und Florești gedreht (handelt es sich hier etwa um den iPhone-Film, den er bereits vor geraumer Zeit ankündigte?), soll dieser ein moralisches Dilemma in den Mittelpunkt rücken und einen „bescheidenen Versuch eines Dialogs“ mit Themen aus Roberto RossellinisEuropa '51“ darstellen.

Dieser italienische Klassiker handelt von einer wohlhabenden Frau, die nach dem Tod ihres Sohnes beginnt, sich bedingungslos für die Armen im Nachkriegs-Rom einzusetzen. So lang, bis die Gesellschaft sie für wahnsinnig erklärt und wegsperrt. Der zunächst von Kritikern sowohl der Linken als auch der katholischen Kirche abgelehnte Film gilt heute als visionäre Parabel über die Grenzen zwischen Heiligkeit und Wahnsinn, die beide herrschenden Ideologien der Nachkriegszeit radikal in Frage stellt.

Ein Stoff, wie für Jude gemacht, sollte man meinen, reibt sich der rumänische Autorenfilmer doch über seine gesamte Filmographie hinweg an den herrschenden Ideologien seines Landes. Und wer weiß, vielleicht findet eines dieser Projekte ja schon bald seinen Weg nach Deutschland. Bei der Berlinale ist Radu Jude als Gewinner und Jury-Mitglied jedenfalls ein alter Bekannter.

Mit seinem „Dracula“-Projekt reiht sich Radu Jude in die lange Kino-Tradition des Vampirfilms ein. Über den unlängst im Kino gestarteten „Nosferatu“ von Robert Eggers haben wir nun erfahren, dass man sich im Heimkino auf einen geballten Extended Cut freuen darf. Mehr dazu erfahrt ihr hier:

"Nosferatu" wird im Heimkino sogar noch besser: Regisseur kündigt Extended Cut für das Horror-Highlight 2025 an

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