"Hear Me Roar": Oscar-Gewinnerin Emma Thompson kämpft in neuem Gerichts-Drama gegen das Establishment – basierend auf einer berührenden wahren Geschichte
Patrick Fey
Patrick Fey
-Feier Autor
Patrick Frey ist Freier Autor und in dieser Funktion unter anderem auch als Filmkritiker für FILMSTARTS.de tätig.

Immer wieder erweist sich das Kino als der Ort, der uns dabei hilft, gesellschaftlichen Fortschritt zu dokumentieren. So auch in „Hear Me Out“, ein Film, der einen realen Rechtsfall aus England zur Gleichstellung von Transmenschen nachzeichnet.

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Im Jahr 1981 heiratete Elizabeth „Liz“ Bellinger ihren Partner Michael im Süden Londons. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre Transition bereits hinter sich, und niemand außer ihrem Gatten Michael wusste davon, dass Bellinger als biologischer Mann geboren wurde. Als sie sich im Jahr 1998 darum bemühte, die Ehe rechtlich anerkennen zu lassen, trat sie damit einen Rechtsstreit gegen die britische Regierung an, der sie im Jahr 2000 vor Gericht führte. Es ist ein Fall, der das Leben der LGBTQ+-Community in Großbritannien nachhaltig veränderte.

Wie u.a. Variety nun berichtet, befindet sich nun ein Film mit Emma Thompson (Oscars für „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Howard's End“), Christopher Eccleston („Thor 2“) und Anna Friel („Pushing Daisies“) in Produktion, der die Geschichte um diesen wegweisenden Rechtsfall erzählen und den Titel „Hear Me Roar" (zu Deutsch etwa: Hör(t) mich brüllen) tragen soll.

Die renommierte Schauspielerin Rebecca Root (bekannt aus „The Danish Girl“ oder „Das Damengambit“) wird die Rolle der Elizabeth spielen, Ecclestone ihren Mann und Thompson die vorsitzende Richterin, während die aus „Pushing Daisies“ bekannte Anna Friel ihre Anwältin Ashley Bayston darstellen wird.

Eine tief berührende Geschichte

Besonders bewegend ist, dass Bayston die Chance gegeben wird, ihre Geschichte selbst zu erzählen, ist sie doch am Drehbuch beteiligt. Sie könne es kaum glauben, so Bayston in einer Statement, dass Liz' und ihre Geschichte nun endlich erzählt werde. Noch vor Jahren hätten sie darüber gescherzt, dass man eines Tages einen Film über diesen Fall drehen würde. Die Beteiligung solch fantastischer Schauspieler*innen habe sie sich damals allerdings nicht vorstellen mögen.

Auch Emma Thompson zeigte sich von dem Projekt tief berührt. Sie weine wie ein Baby, ließ die 2018 zur Dame geschlagene Britin verlautbaren. Es handele sich um eine solch „bewegende, kraftvolle und dabei doch humorvolle“ Geschichte, schwärmt die Oscar-Preisträgerin.

Hear Me Roar
Hear Me Roar
Von Amy Coop
Mit Emma Thompson, Anna Friel, Christopher Eccleston

Auf dem Regiestuhl wird indes Amy Coop Platz nehmen, in deren Vita vor allem Kurzfilme und Fernsehprojekte zu Buche stehen. Coop ist es besonders wichtig, die historische Bedeutung des Films herauszustellen: „Es ist ein Privileg, mit einem so großartigen Team diesen übersehenen Teil der modernen britischen Geschichte zu erzählen, der einen grundlegenden Wandel für LGBTQ+-Menschen darstellte."

Abgesehen von den Nachrichten, die sich zum historischen Rechtsstreit finden lassen, sind bislang nur wenige Details zum Drama bekannt. Beginnen soll der Film allerdings mit dem Treffen zwischen Elizabeth und ihrer Anwältin Ashley Bayston, bevor sich die Handlung den komplexen rechtlichen Herausforderungen widmet, die sich in den folgenden drei Jahren ergaben. Ein Starttermin wurde noch nicht bekannt gegeben.

So erwartungsfroh uns diese Nachrichten stimmen, so irritierend ist die folgende Nachricht, der zufolge die mit Spannung herbeigesehnte „American Psycho"-Neuverfilmung nun womöglich vorerst doch nicht im Kino landen wird. Aber lest selbst:

"Fake News": Laut dem "American Psycho"-Autor befindet sich die Neuverfilmung des Serienkiller-Thrillers nicht in der Mache!

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