Nur etwa eineinhalb Jahre nach „Leben und sterben lassen“ startete bereits Roger Moores zweite 007-Mission im Kino. Und die sollte den etablierten Mix aus Spionage-Eskapismus, spritzigem Humor, Spannung und fescher Action fortführen – James Bond aber auch zurück in üblichere Gewässer holen, nachdem sich Moores Debüt am Blaxploitation-Kino bediente.
Wie passend, dass der Doppelnullagent in „James Bond – Der Mann mit dem goldenen Colt“ nicht bloß einen ihm ähnelnden Killer aufhalten muss, sondern sein Rivale zudem von einem Schauspieler verkörpert wird, ohne den es Bond womöglich gar nicht geben würde! „Der Mann mit dem goldenen Colt“ läuft heute, am 17. Januar 2025, ab 22.15 Uhr auf VOX. Zudem könnt ihr den Agenten-Actioner bei Amazon Prime Video als VOD leihen und kaufen:
"Der Mann mit dem goldenen Colt": Darum geht es
Spitzenagent James Bond (Roger Moore) wird auf einen skrupellosen Auftragskiller angesetzt: Francisco Scaramanga (Christopher Lee), auch bekannt als „Der Mann mit dem goldenen Colt“. 007 soll ihn aufspüren und wird dabei Augenzeuge, wie der Killer an die mächtige Solex-Technologie gelangt. Um zu verhindern, dass Scaramanga damit Schindluder treibt, tut sich Bond sogar mit der ungeschickten Geheimdienstlerin Mary Goodnight (Britt Ekland) zusammen.
Im Laufe seiner Mission macht 007 zudem Bekanntschaft mit Scaramangas Partnerin Andrea Anders (Maud Adams), sowie mit seinem sarkastischen Gehilfen Schnickschnack (Hervé Villechaize). Außerdem muss Bond sich als sein Rivale ausgeben und feststellen, dass der Mann mit dem goldenen Colt den Plan hegt, den fähigsten Agenten Ihrer Majestät zu töten...
Bond bekämpft seine (mögliche) Inspiration
Scaramanga wird zu Filmbeginn in einem denkwürdigem Setting eingeführt: in einem surreal eingerichteten Spiegelkabinett. Mit seiner Ikonografie macht dieser stylische Auftakt beiläufig klar, dass Scaramanga quasi ein wandelndes Zerrbild Bonds ist. Ein Eindruck, der sich anschließend festigt:
Auch er ist ein Frauenheld, der guten Alkohol wertzuschätzen weiß, und innerhalb eines Wimpernschlags vom belesenen Charmeur zum eiskalten Killer wird. Diese Aura, die Scaramanga als bösen Bizarro-Bond skizziert, gewann durch die Besetzung der Horror-Ikone Christopher Lee weiter an Bedeutung.
Der Dracula-Darsteller war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits seit Jahrzehnten mit Moore befreundet – und noch dazu der Stief-Cousin des 007-Erfinders Ian Fleming. Lee und Fleming unterhielten sich während gemeinsamer Golfrunden oftmals über ihre bewegte, gefährliche Vergangenheit im Dienst ihres Heimatlandes, wobei Lee den Schriftsteller oft übertrumpft haben soll. Deshalb wird der spätere „Star Wars“-Schurke als eine der Inspirationsquellen für James Bond gehandelt.
Ein unvergesslicher Stunt
Trotz Lees Präsenz und Villechaizes Esprit hat „Der Mann mit dem goldenen Colt“ seine Mängel. Beispielsweise hat der von Richard Maibaum und Tom Mankiewicz verfasste Agentenfilm eine holprige Dramaturgie und einen ernüchternden Showdown. Allerdings trumpft „Der Mann mit dem goldenen Colt“ mit einem der sensationellsten Auto-Stunts der Kinogeschichte auf:
Während einer Hatz düsen Bond und sein Zufallsbekannter, der hitzköpfige Südstaaten-Sheriff J.W. Pepper (Clifton James), in einem roten Flitzer über eine zerstörte, wacklige Brücke. Durch die Krümmung der Holzbrücke wird ihr Wagen in einer Korkenzieher-Drehung über einen Fluss katapultiert – und landet weich wie Butter am anderen Ufer.
Der sekundenschnelle Stunt wurde tatsächlich so gedreht: Stuntfahrer Loren Willert setzte sich in einen präparierten AMC Hornet und meisterte den potentiell halsbrecherischen Sprung beim ersten Take, wofür ihm die Filmcrew vor Ort einen Bonus von 30.000 Dollar in die Hand drückte. Der einzige Trick an der Szene: Im Film wird der ursprünglich für eine Autozirkus-Tour entwickelte Stunt in Zeitlupe gezeigt, damit er noch imposanter aussieht – was durch eine bis heute von Bond-Fans heiß diskutierte, musikalische Entscheidung konterkariert wird. Aber schaut heute Abend doch selbst...
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