Meisterhaftes 3-Stunden-Epos neu bei Amazon Prime Video: Dieser Film geht richtig unter die Haut – und ist ein visueller Genuss

Die Karriere von Terrence Malick ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man kriegt! Gerade einmal vier, allesamt grandiose Filme setzte er zwischen 1973 und 2010 in Szene. Vergleichsweise kurz, nämlich von 2011 bis 2017, benötigte er für seine nächsten vier Regiearbeiten – die abgesehen von „Tree Of Life“ allerdings nicht ganz das Niveau jener Klassiker erreichten und vor allem aufgrund ihres experimentellen Charakters einen Blick wert sind.

Doch mit „Ein verborgenes Leben“ kehrte Terrence Malick 2020 zu alter Stärke zurück und bescherte uns ein knapp dreistündiges Denkmal von einem Film, das in unserem Ranking der besten Filme 2020 auf dem hervorragenden 7. Rang landete – und für den Autor dieses Artikels sogar Top-5-Material gewesen wäre. So oder so: Sollte der Film bis dato an euch vorbeigegangen sein, wollen wir hiermit eine Nachholempfehlung aussprechen: Das Kriegsdrama steht ab sofort im Abo bei Amazon Prime Video zur Verfügung und kann nun somit von allen Abonnentinnen und Abonnenten ganz ohne Zusatzkosten gestreamt werden:

Ja, mit einer Laufzeit von knapp unter drei Stunden verlangt das international als „A Hidden Life“ bekannte Franz-Jägerstätter-Biopic einem zugegeben ein gewisses Maß an Sitzfleisch ab. Wenn Malick sich Zeit nimmt, um etwa den Bergbauern-Alltag authentisch darzulegen, hat das nichts mit den ausufernd-epischen Ernteszenen in Zack Snyders „Rebel Moon“ gemein.

Und dennoch: Auch Malicks erster digitaler Film ist ein wahnsinnig visueller – und beeindruckt mit spektakulären Aufnahmen, wenn etwa der von August Diehl („Inglourious Basterds“) gespielte Protagonist mit seiner Sense über die Wiesen streift. Hier erreicht das – um die FILMSTARTS-Kritik zu zitieren – „zutiefst poetische Plädoyer dafür, sich den Glauben an das Richtige nicht von einem Unrechtsregime nehmen zu lassen“ geradezu malerische, meditative Züge. 

Zugleich halten sich „style“ und „substance“ hier stets die Waage. Malick weiß seine prächtigen Schauplätze mit Finesse einzusetzen. Er drehte nahezu ausschließlich mit natürlichem Licht, zudem ist seine Kamera praktisch immer in Bewegung, wodurch der Film eine einzigartige Dynamik erhält. Vor allem aber versteht es der „In der Glut des Südens“- und „Der schmale Grat“-Macher auf diese Weise, der ohnehin schon ungemein inspirierenden Geschichte Jägerstätters nicht nur auf erzählerischer, sondern auch auf inszenatorischer Ebene große Kraft zu verleihen. Eine Kraft, die berührt und einen auch noch lange nach dem Abspann nicht loslässt.

"Ein verborgenes Leben": Das ist die Story

Österreich in den 1940ern: Gemeinsam mit seiner Frau (Valerie Pachner) und seinen Kindern lebt Franz Jägerstätter (August Diehl) in Radegund. Auf seinem kleinen Hof mitten in den Bergen ist die Welt noch in Ordnung, die Schrecken des Zweiten Weltkrieges noch nicht zu spüren. Doch Hitlers Aufstieg ist nicht bremsen – und so kommt es, wie es kommen muss. 

Der Familienvater wird im Jahr 1943 eingezogen, um seinen Dienst an der Waffe zu leisten. Doch Jägerstätter glaubt nicht daran, dass Gewalt Frieden bringen kann. Niemals könnte er einen Menschen töten. Also weigert er sich, nimmt dafür sogar eine Inhaftierung sowie Folter in Kauf – und hält ungebrochen fest an seinem Glauben an die Menschlichkeit...

Wer ganz und gar kein Problem mit dem Töten hat, ist hingegen Kevin Bacon in seinem neuen Film, in dem er in Kürze auf Dämonenjagd geht. Trailer, Starttermin und weitere Infos zu „The Bondsman“ gibt's hier:

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