„Black Mirror“ ist eine sogenannte Anthologie-Serie, das heißt: Die einzelnen Folgen der Science-Fiction-Serie stehen für sich und erzählen in sich geschlossene Geschichten. Zwar gibt es wiederkehrende Themen und Motive – viele Folgen sind dystopische Warnungen vor den Gefahren von Technologie – und häufig sogar kleinere Easter Eggs und Verbindungen zwischen einzelnen Episoden. Doch in „Black Mirror“ Staffel 7 geht Serienmacher Charlie Brooker erstmals weiter und zwar mit den Episoden „Spielzeug“ und „USS Callister: Willkommen bei Infinity“.
„Plaything“ alias „Spielzeug“ und „USS Callister: Into Infinity“ sind nämlich Fortsetzungen von vorherigen Folgen, wenn auch in unterschiedlichen Abstufungen. Um die neuen Episoden komplett verstehen und genießen zu können, solltet ihr euch also die vorherigen Geschichten noch einmal anschauen: den „Black Mirror“-Film „Bandersnatch“ und die Episode „USS Callister“ aus „Black Mirror“ Staffel 4. Beide findet ihr ebenfalls bei Netflix.
"Bandersnatch" und "Spielzeug"
Fangen wir mit „Spielzeug“ an, da es hier etwas komplizierter ist: „Bandersnatch“ ist nämlich ein interaktiver Netflix-Film, ihr könnt also wie bei den „Choose Your Own Adventure“-Spielbüchern an bestimmten Punkten selbst entscheiden, wie es weitergeht. Das nimmt teilweise ganz schön verrückte Ausmaße an und mündet in einer Vielzahl unterschiedlicher Enden. Der Autor dieses Artikels kann euch auf jeden Fall nur nachdrücklich empfehlen, mal ein bisschen damit herumzuspielen.
Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Abläufe von „Bandersnatch“ handelt es sich bei „Spielzeug“ auch nicht um eine direkte Fortsetzung, wie Charlie Brooker auch kürzlich in einem Q&A betonte (via What’s on Netflix). Der Film und die Serienfolge „teilen sich jedoch eine gewisse DNA“, darunter die Figuren Colin Ritman (Will Poulter) und Mohan Thakur (Asim Chaudhry) und ihre Videospielfirma Tuckersoft.
Ursprünglich war „Spielzeug“ ohne diese Verbindungen geplant, doch Brooker brauchte einen genialen Programmierer und so brachte er Colin Ritman zurück: „Ich dachte: Warum nicht? Es ist meine verdammte Anthologie-Serie. Ich kann Figuren zurückbringen, wenn ich das will.“ Zudem sei die Figur Ritman sich ihrer Existenz außerhalb von Raum und Zeit bewusst. „Ich finde nicht, dass es die Chronologie [der Serie] kaputt macht“, so Brooker.
"USS Callister 1+2"
Bei „USS Callister“ und „USS Callister: Willkommen bei Infinity“ ist die Sache hingegen viel eindeutiger: „Willkommen bei Infinity“ ist nämlich eine glasklare Fortsetzung der früheren Folge. Während man „Plaything“ also auch verstehen kann, ohne „Bandersnitch“ geschaut (bzw. gespielt) zu haben, solltet ihr vor „USS Callister: Willkommen bei Infinity“ unbedingt nochmal „USS Callister“ schauen.
In „USS Callister“ hat der Chef-Programmierer Robert Daly (Jesse Plemons) eine persönliche Version des Multiplayerspiels „Infinity“ auf einem Privatserver, in der er der Captain eines Raumschiffs namens USS Callister ist und die Crew aus digitalen Kopien seiner Kolleginnen und Kollegen besteht, darunter auch Neuzugang Nanette Cole (Cristin Milioti).
Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, falls ihr die Folge aus Staffel 4 noch nicht gesehen habt. Allerdings stehen in „Willkommen bei Infinity“ größtenteils dieselben Figuren im Mittelpunkt und der Titel gibt ja schon einen Hinweis darauf, wie es in der neuen Folge weitergeht...
Apropos weitergeht: Netflix hat nach nur einer Woche eine zweite Staffel für die „Devil May Cry“-Serie angekündigt. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:
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