Kommt doch noch eine 5. Staffel "How To Sell Drugs Online (Fast)"? Das sagen die Stars des Netflix-Hits
Markus Trutt
Markus Trutt
-Redakteur
Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

Mit Staffel 4 wurde die deutsche Netflix-Serie „How To Sell Drugs Online (Fast)“ zum Abschluss gebracht. Wir haben mit Maximilian Mundt und Danilo Kamperidis über das Ende gesprochen und darüber, ob es nicht vielleicht doch noch weitergehen könnte.

Ganze vier Jahre hat es gedauert, bis Netflix uns nun doch noch eine vierte Staffel der Dramedy-Serie „How To Sell Drugs Online (Fast)“ spendiert hat. In dieser langen Zeit hat sich natürlich nicht nur bei den Figuren um den Nachwuchs-Drogenverticker Moritz allerlei getan, sondern sich von allen Seiten einiges an Redebedarf angestaut.

Und so sind die Stars des Streaming-Hits, Maximilian Mundt und Danilo Kamperidis, sogar in unserem Berliner Büro vorbeigekommen, um ausführlich über das große Finale, die Entwicklung ihrer Figuren Moritz und Lenny und die eigene englische Synchro zu quatschen. Und natürlich konnten wir uns auch nicht verkneifen nachzufragen, ob sie sich nicht doch noch eine fünfte Staffel vorstellen könnten...

Danilo „Lenny“ Kamperidis und Maxi „Moritz“ Mundt beim gemütlichen Plausch mit FILMSTARTS-Redakteur Markus Trutt Webedia GmbH
Danilo „Lenny“ Kamperidis und Maxi „Moritz“ Mundt beim gemütlichen Plausch mit FILMSTARTS-Redakteur Markus Trutt

FILMSTARTS: Willkommen in unseren heiligen Bürohallen, auch wenn es hier vielleicht nicht ganz so fancy aussieht wie bei Bonus Life. Wo habt ihr die Szenen in dem Start-Up überhaupt gedreht?

Danilo Kamperidis: Kennst du ESL? Das ist eine der größten E-Sport-Gaming-Ligen. Und das war deren Headquarter. Hat thematisch natürlich irgendwie gepasst, aber …

Maximilian Mundt: … wurde komplett umgebaut.

Danilo Kamperidis: Genau. Noch mal großes Lob an unser Szenenbild, Was die da auf die Beine gestellt haben war mal wieder großartig.

FILMSTARTS: Es sah auch wirklich gut und riesig aus.

Danilo Kamperidis: Ja, das hat es mir auch total leicht gemacht, den coolen jungen CTO zu spielen, weil du einfach da reinkommst und denkst: „Fetter Laden!“

FILMSTARTS: Und das Finale in Spanien? Habt ihr das tatsächlich on location gedreht?

Maximilian Mundt: Ja, das war Almeria in Spanien, ganz unten im Süden.

FILMSTARTS: Es sah auf jeden Fall auch so aus, als sei es nicht hier irgendwo entstanden...

Maximilian Mundt: Ich glaube, es gab mal die Überlegung, ob man das hier einfach in so einem Steinbruch dreht. Aber dann hat Netflix ein bisschen Budget lockergemacht, sodass wir doch ins Ausland konnten. Aber auch da hatten wir wirklich viele Special Effects, zum Beispiel die Solaranlagenfarm. War schon krass, was die da gebastelt haben.

Danilo Kamperidis: Unfassbar. Teilweise fahren da Autos durch, die nicht vor Ort waren.

Maximilian Mundt: Aber wenn man es nicht weiß, fällt es einem nicht auf.

Staffel 3 war doch nicht das Ende

FILMSTARTS: Wie war denn damals eigentlich die Lage nach Staffel 3? War das für euch ein runder Abschluss? Hattet ihr damals geplant, dass das bereits das Ende wird?

Maximilian Mundt: So richtig mitbekommen hat man es nicht, dass es ein Ende ist. Wir hatten die Bestätigung für Staffel 2 und 3 gleichzeitig bekommen. Als wir Staffel 2 gedreht haben, wussten wir also schon, dass es ein Jahr später auch eine dritte Staffel geben wird. Und dann kurz nach dem Dreh der dritten Staffel hieß es auf einmal: „Ja, das war jetzt die letzte Staffel“. Und ich so: „Wie? Letzte Staffel? Achso, okay, gut.“ Und zwei Jahre später haben die Macher mich angerufen und gesagt: „Hey, Maxi, wir haben noch mal mit Netflix geredet. Wir haben jetzt noch was anderes gedreht, aber jetzt haben wir irgendwie Lust, doch noch eine vierte Staffel zu machen. Hast du Lust?“ Und ich so: „Ja, wann denn? In zwei Monaten?“ – „Nee, so in zwei Jahren.“

FILMSTARTS: Ach, das stand da schon fest, dass es noch eine Weile dauern wird?

Maximilian Mundt: Ja. Aber dann ist die Zeit doch relativ schnell vergangen. Wir haben uns ein Jahr davor dann noch mal in der btf [die Produktionsfirma bildundtonfabrik] getroffen, wo wir gefragt wurden: „Worauf habt ihr denn Lust? Was sollen wir machen in der vierten Staffel? Wo könnte es hingehen?“ Und wir waren neun Stunden da drin und haben die ganze Zeit darüber gequatscht, was passieren könnte. Und dann dachte ich: „Geil, jetzt kommen wir bestimmt auch mit in den Writer’s Room und können mitschreiben.“ Sie haben sich dann aber erst wieder gemeldet, als die Drehbücher schon fertig waren. (lacht)

How To Sell Drugs Online (Fast)
How To Sell Drugs Online (Fast)
Starttermin 2019-05-31
Serie: How To Sell Drugs Online (Fast)
Mit Maximilian Mundt, Leonie Wesselow, Luna Schaller
User-Wertung
3,5

FILMSTARTS: Aber haben es denn Ideen und Vorschläge von euch in die Serie geschafft?

Maximilian Mundt: Ja, doch. Wir wollten, dass Lenny Vater wird. Wir wollten, dass Lisa in Gefahr kommt. Dass Moritz sie befreien muss aus der Gefahr. Und dass Dan in die Forbes-Liste der „30 under 30“ kommt [eine Liste des Wirtschaftsmagazins über aufstrebende Unternehmer*innen].

FILMSTARTS: Und was würdet ihr sagen, unterscheidet die vierte Staffel von den vorherigen? Gibt es irgendetwas, von dem ihr sagen würdet: Das haben wir vorher noch nicht gemacht?

Maximilian Mundt: Ich glaube, die vierte Staffel nimmt sich ein bisschen mehr Zeit für die Charaktere. Die Probleme sind ein bisschen existenzieller geworden und die Konsequenzen sind krasser.

Danilo Kamperidis: Es ist schon erwachsener. Es war auch voll cool, diesen Unterschied zu spielen. Es ist wahnsinnig viel passiert in der Zwischenzeit. Und diese neue, etwas erwachsenere Seite von Lenny fand ich super. Hat mich voll gefreut, dass er mal ein bisschen Kante zeigt und sich nicht immer so fertig machen lässt.

Man fiebert ja immer auch mit seiner eigenen Figur mit und denkt sich: „Hey, lass dir das nicht gefallen.“ Aber es ist eben gerade die Herausforderung unseres Berufs, das nicht zu beachten, sondern die Story zu erzählen. Und deswegen habe ich mich beim Lesen der vierten Staffel total gefreut, dass ein paar Szenen dabei sind, wo Lenny Moritz mal die Meinung geigt.

Auch Comedy muss man ernst nehmen

FILMSTARTS: Staffel 4 ist in der Tat noch ein wenig düsterer als die davor. Wie schwierig ist es denn eigentlich, die richtige Balance zwischen Comedy und Drama oder Thriller zu finden?

Danilo Kamperidis: Ich glaube, da darf man gar nicht unterscheiden. Auch bei Comedy ist es einfach wahnsinnig wichtig, dass du das, was passiert, ernst nimmst, sonst wird es albern. Ein Schauspielcoach hat hier gerne mal die Szene in „Hangover“ angeführt, in der Zack Galifianakis auf Toilette geht und der Tiger ist im Badezimmer.

Und wenn er da jetzt total den Albernen macht, wirkt das nicht. Er muss Todesangst spielen, denn dann ist es witzig. Wie sieht Todesangst bei diesem komischen Typen aus? Das ist das Lustige daran. Dieses Absurde, dass der Tiger da ist, das ist ja schon da. Die Comedy ist schon da, du musst es dann halt ernst nehmen, denn sonst wird es auch nicht wirklich angenommen von den Zuschauenden. Und deswegen würde ich da gar nicht so unterscheiden. Also die witzigsten Momente bei uns sind oft auch die, die gar nicht unbedingt gescriptete Jokes sind.

Maximilian Mundt: Weil sie für die Figuren auch überhaupt nicht lustig sind, die Momente. Es ist nur beim Zuschauen witzig.

Danilo Kamperidis: Ja, genau. Wenn sie da im Wald hocken und diesen Hund erschießen wollen, ist das eigentlich überhaupt nicht lustig. Aber wenn man das sieht, ist es einfach nur absurd. Und wenn wir das nicht ernst nehmen würden, dann würde das nicht so rüberkommen.

FILMSTARTS: Wie würdet ihr eure Figuren jetzt im Nachhinein so betrachten nach all der Zeit? Hat sich eure Einstellung oder Meinung zu ihnen auf irgendeine Weise gewandelt?

Maximilian Mundt: Die haben sich super organisch mit uns mitentwickelt, nachdem die Autor*innen uns kennengelernt und dann gemerkt haben, wie wir privat drauf sind und was man davon eventuell bei den Figuren benutzen kann, um sie vielleicht noch liebenswerter, noch empathischer zu machen, noch mehr so, dass die Leute sich mit ihnen identifizieren können. Die sind mit uns erwachsen geworden.

Auch in Staffel 4 bleibt die Freundschaft von Moritz (Maximilian Mundt) und Lenny (Danilo Kamperidis) kompliziert. Paul Hepper / Netflix
Auch in Staffel 4 bleibt die Freundschaft von Moritz (Maximilian Mundt) und Lenny (Danilo Kamperidis) kompliziert.

FILMSTARTS: War es deswegen jetzt auch besonders schwer, sich von den beiden zu verabschieden?

Maximilian Mundt: Ja. Diesmal war es ja auch ein offizieller Abschied, denn man wusste von Anfang an, dass es die letzte Staffel ist.

Danilo Kamperidis: Und trotzdem waren wir sehr emotional.

Maximilian Mundt: Ja, auch gerade weil man es wusste. Es war nicht so überraschend, dass es vorbei ist.

Danilo Kamperidis: Stimmt, ja. Man kennt sich jetzt mittlerweile gefühlt seit zehn Jahren. Da haben Leute bei uns in der ersten Staffel als Praktis angefangen, die jetzt fest angestellt in der Firma arbeiten und etwa die Aufnahmeleitung oder das Motivscouting machen. Man hat Leute über so eine lange Zeit begleitet und auch gesehen, wie sich die btf entwickelt hat – was die alles für tolle Sachen machen und dass wir so ein bisschen der Startschuss dafür sein konnten. Das ist total cool.

FILMSTARTS: Ja, und nicht nur dafür. Ihr habt ja generell als dritte deutsche Netflix-Serie überhaupt auch sehr viel Pionierarbeit geleistet. Also gerade nach „Dark“ und „How To Sell Drugs“ habe ich mir gedacht: Wenn so deutsche Netflix-Serien sind, dann gerne mehr davon.

Danilo Kamperidis: Ja, dann kann man so weitermachen. Es gibt genug coole Geschichtenerzähler*innen in diesem Land und lasst uns diesen Leuten mal die Chance geben, das der Welt zu beweisen.

FILMSTARTS: Gerade im Streaming-Bereich findet das ja zum Glück durchaus statt, zumindest hat man hier das Gefühl, dass die Bereitschaft für Genrestoffe und abgefahrenere Ideen etwas größer ist als im klassischen Fernsehen.

Maximilian Mundt: Ja, auf jeden Fall.

Danilo Kamperidis: Ja, da sieht man auch immer mal wieder coole Sachen, aber der Prozess kann da noch weitergehen. Man sollte noch stärker darauf achten, was die Leute sehen wollen.

Internationale Aufmerksamkeit ...

FILMSTARTS: Was hat „How To Sell Drugs“ rückblickend für eine ganz persönliche Bedeutung für euch?

Maximilian Mundt: Türöffner in das Business. Die Möglichkeit, leben zu können von diesem Beruf. Es gibt wahnsinnig viele Schauspielende und nur ein ganz kleiner Prozentteil kann überhaupt davon leben. Es ist wirklich krass, das machen zu können und zu dürfen und auch die Chance zu bekommen, sogar auf dem internationalen Markt Aufmerksamkeit zu bekommen. Es ist echt ein Jackpot. Und dann fragt man sich natürlich auch: „Werde ich jemals wieder in einem Format mitspielen können, ein Teil von etwas sein, das da rankommt, etwas Ähnliches mit mir macht oder wofür ich so brenne?“ Das hat man ja als Schauspieler dann leider nicht so richtig in der Hand. Deshalb fängt man an, selber Sachen zu schreiben oder sich kreativ einzubringen.

FILMSTARTS: Du hast den internationalen Erfolg gerade schon angesprochen. „How To Sell Drugs“ ist ja wirklich eine Serie, die auch außerhalb von Deutschland großen Anklang gefunden hat. Woran liegt das in euren Augen?

Danilo Kamperidis: Ich glaube, man unterschätzt total, wie hoch das Interesse für dieses Land ist. Es gibt total viele Menschen, die sich für Deutschland faszinieren und das interessant finden, was wir so zu erzählen haben.

Maximilian Mundt: Sobald etwas mutig ist und man merkt, dass sehr viel Leidenschaft drin steckt, resoniert das mit allen Menschen. Da ist es egal, woher die kommen. Leute sehnen sich nach besonderen Geschichten… hoffe ich… denke ich.

FILMSTARTS: Und hier kommt ja dann auch noch die fantastische Inszenierung dazu. Eure Serie sieht nun mal nicht so aus wie ein 0815-Krimi aus dem Fernsehen.

Danilo Kamperidis: Nein, aber es gibt ja auch dort Produktionen wie zum Beispiel den „Tatortreiniger“ von unserem großartigen Kollegen Bjarne Mädel und unserem Regisseur Arne Feldhusen. Also es funktioniert ja, es geht ja. Man muss es nur etwas mehr wollen.

... und weirde Synchroerfahrung

FILMSTARTS: Habt ihr euch für die englische Fassung von „How To Sell Drugs“ eigentlich selbst synchronisiert?

Maximilian Mundt: Für die erste Staffel haben wir uns selbst synchronisiert.

FILMSTARTS: Wie weird ist das?

Maximilian Mundt: Das war total weird. Vor allem hatten wir super wenig Zeit dafür. Wir haben das alle noch nie gemacht und hatten fünf Tage, um eine ganze Staffel zu synchronisieren. Das ist mehr als eine Folge pro Tag. Das war schon krass. Wir hatten ja auch alle ein unterschiedliches Level auf Englisch. Und dann war das, glaube ich, ein halbes Jahr online mit unseren Stimmen, bis sie dann wohl gemerkt haben, dass sehr viele angefangen haben, zur Originalfassung zu wechseln und Untertitel hinzu zu schalten. Und dann haben sie es neu synchronisiert, mit britischen Schauspielern.

Danilo Kamperidis: War der Grund dafür nicht, dass es in UK so erfolgreich war? Wir waren ja die meistgeschaute englischsprachige Serie in dem Jahr in UK, weswegen sie es dann, glaube ich, noch mal mit UK-Englisch neu eingesprochen haben.

Maximilian Mundt: Kann auch sein.

Danilo Kamperidis: Also ich fand es total cool, das zu machen, weil es einfach die Hälfte der Performance klaut, wenn jemand anderes deine Stimme macht. Also natürlich sieht man dein Spiel auch, aber was wir mit unserer Stimme machen, was wir versuchen und was manche Schauspielende sich da ausdenken, ist natürlich voll wertvoll. Und wenn das weggenommen wird, ist das für uns immer ein bisschen doof, auch wenn ich den Synchronkolleg*innen da jetzt nicht ihre Blumen nehmen will. Es war daher super, die Möglichkeit zu haben, das selber zu machen. Und ich glaube, auch die Fans fanden das ganz cool. Als es dann im Nachhinein geändert wurde, haben sich schon viele gewundert. Aber es scheint der Serie ja nicht geschadet zu haben.

Nach Moritz‘ vierjähriger Haftstrafe hat sich die Welt weitergedreht – und auch „How To Sell Drugs Online (Fast)“ ein Stück weit gewandelt. Netflix
Nach Moritz‘ vierjähriger Haftstrafe hat sich die Welt weitergedreht – und auch „How To Sell Drugs Online (Fast)“ ein Stück weit gewandelt.

FILMSTARTS: Und viele schreiben auch in internationalen Foren generell: Schaut lieber auf Deutsch mit Untertiteln, bei „Dark“ war das genauso.

Danilo Kamperidis: Genau, es schreiben uns ja auch Leute, dass sie gerade Deutsch lernen und durch die Serie da jetzt noch mal gepusht werden.

FILMSTARTS: Moritz ist in Staffel 4 ja immer noch ein ziemlicher Arsch. Wieso funktioniert er trotzdem so gut als Hauptfigur?

Maximilian Mundt: Wahrscheinlich weil wir ihn auch sehr privat kennenlernen, hinter die Fassade gucken und ein bisschen verstehen können, warum er so ein Arsch ist und dass er sich eigentlich nur nach einem sehr guten Freund und Liebe sehnt und einfach nur gesehen werden möchte. Dann schalten bei ihm aber die Synapsen falsch und er denkt: Um gesehen zu werden, muss ich sehr erfolgreich sein und über Leichen gehen.

Ich bin aber auch froh, dass wir sowas im echten Leben nicht so viel haben und nicht plötzlich hören, was bestimmte Arschlöcher heutzutage wie Trump oder Elon Musk privat eigentlich für einen Herzschmerz haben oder wie schlecht es ihnen geht, sodass dann plötzlich die Letzten auch noch mit ihnen sympathisieren.

FILMSTARTS: Und würdest du sagen, Moritz hat sein Ende verdient?

Maximilian Mundt: Ja. Er ist da, wo er keinem mehr wehtun kann.

Ideen für eine 5. Staffel "How To Sell Drugs Online (Fast)"

FILMSTARTS: Was wäre denn, wenn jetzt noch mal jemand sagen würde: Wir würden doch gerne noch mal was nachschießen und eine fünfte Staffel machen?

Maximilian Mundt: Auf jeden Fall!

FILMSTARTS: Vielleicht um dann zu zeigen, wo Moritz und Lenny zehn Jahre später sind.

Maximilian Mundt: Ja, vielleicht dann sowas. Wenn man einen Sprung von zehn Jahren macht. Oder sogar 20 Jahren. Die Charaktere sind dann wirklich älter und Moritz hat 20 Jahre auf einer Bohrinsel verbracht und ist richtig abgehalftert. Und dann kommt aber noch mal irgendein Funke. Oder er springt aufs nächste Containerschiff, fährt bis nach San Francisco, sieht dann Lenny und stalkt ihn, so ein bisschen „You“-mäßig. (lacht) Oder etwas wie „Fargo“: Er hat ein ganz normales Leben und muss dann plötzlich irgendwie Leute umbringen.

Danilo Kamperidis: Guck mal, der Junge ist echt wahnsinnig kreativ.

FILMSTARTS: Ich habe bei uns nach der dritten Staffel jedenfalls einen Artikel über die Szene im Finale geschrieben, wo Moritz im Gefängnis aus dem Fenster schaut und dort ein Plakat von „How To Sell Drugs Online (Fast)“ sieht, über dem fünf Laternen zu sehen, von denen die letzte flackert. Und anhand dessen habe ich spekuliert, ob wir am Ende vielleicht fünf Staffeln bekommen.

Danilo Kamperidis: Wahnsinn, worauf du so achtest. Da müssten wir jetzt noch mal fragen, ob das absichtlich war, könnte ich mir bei der btf aber auf jeden Fall vorstellen.

Maximilian Mundt: Ja. So wie dort alles immer noch bearbeitet und manchmal umgeschnitten wird, wodurch die Szenen am Ende teilweise ganz anders aussehen, als sie beim Dreh waren, hat schon alles seine Sinnigkeit und Bedeutung, was da letztlich in der Serie landet.

FILMSTARTS: Da müssen wir echt noch mal nachhaken.

Maximilian Mundt: Du, wenn alle fleißig gucken… Ist auf alle Fälle auch keine wahnsinnig teure Produktion.

FILMSTARTS: Sieht aber durchaus danach aus.

Maximilian Mundt: Das stimmt, aber wir sind nicht historisch. Wir haben meistens nur eine Location. Wir haben das Zimmer von Moritz, wir haben das in Köln, Umland. Es ist kein Riesenaufwand. Natürlich war jetzt die vierte Staffel mit Auslandsdreh, Explosionen etc. ein bisschen teurer, aber ich glaube im Verhältnis zu dem, was in Deutschland manchmal sonst bei Netflix oder auch Prime Video passiert, ist das total low key. Es ist jetzt nicht „Der Greif“ oder „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“.

Auch für die Kolleg*innen von Moviepilot haben sich Maximilian Mundt und Danilo Kamperidis übrigens viel Zeit genommen, um im Podcast Streamgestöber Rede und Antwort zu stehen und etwa zu erklären, wie eine Netflix-Serie überhaupt entsteht. Anhören könnt ihr euch das Ganze direkt hier:

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren