"Er war zu alt": James Cameron weigerte sich, mit Tom Cruise an einem seiner größten Blockbuster zu arbeiten
Chantal Neumann
Chantal Neumann
-Junior-Redakteurin
Chantal schaut am liebsten Komödien. Aber auch Filme von Quentin Tarantino oder "Jurassic Park" haben es ihr angetan.

Tom Cruise zählt zu den erfolgreichsten Hollywood-Stars der letzten vier Jahrzehnte. Kein Wunder, dass die größten Regisseure der Welt sich um ihn reißen – bis auf James Cameron. Vor fast 30 Jahren weigerte er sich Cruise für „Titanic“ zu besetzen.

Vor 28 Jahren schlug „Titanic“ ein wie eine Bombe. In Deutschland lockte James Camerons bahnbrechender Blockbuster knapp 19 Millionen Zuschauer*innen in die Kinosäle und wurde weltweit zum ersten Film überhaupt, der die magische Eine-Milliarde-Dollar-Marke an den Kinokassen durchbrach.

Mit dem Katastrophen-Melodram hat Cameron wohl eines seiner ehrgeizigsten Projekte verwirklicht. Der Regisseur hatte mehr als zehn Tauchgänge zum Wrack der Titanic unternommen, unzählige Informationen über das Unglück gesammelt und akribisch analysiert, um ein Drehbuch zu schreiben, das der wahren Geschichte jener schicksalhaften Nacht im April 1912 möglichst treu blieb.

Jack und Rose gesucht

Auch die Auswahl der passenden Hauptdarsteller*innen nahm der „Avatar“-Macher sehr ernst. Für die tragende Liebesgeschichte brauchte er zwei Menschen, die nicht nur glaubwürdig als Jack und Rose harmonieren, sondern auch die emotionale Tiefe und Unschuld der Figuren verkörpern konnten. Letztendlich fiel die Wahl bekanntermaßen auf Leonardo DiCaprio und Kate Winslet – und verschaffte den beiden somit den internationalen Durchbruch.

Doch bevor sich Cameron für genau dieses Duo entschied, durchlief er einen intensiven Casting-Prozess, bei dem auch zahlreiche namhafte Schauspieler*innen im Gespräch waren. Für die Rolle der Rose standen unter anderem Reese Witherspoon, Gwyneth Paltrow, Claire Danes und Jennifer Connelly zur Debatte. Für Jack Dawson bewarben sich Stars wie Ethan Hawke und Matthew McConaughey – letzterer bedauert die Absage bis heute. Sogar Hollywood-Schwergewicht Tom Cruise zeigte Interesse.

Obwohl Tom Cruise seit Mitte der 1980er-Jahre fast kontinuierlich Hauptrollen in Blockbustern spielt und zu einem wahren Kassenmagneten geworden ist, hatte James Cameron keinerlei Interesse daran, den Superstar für „Titanic“ zu besetzen. Es wäre naheliegend zu vermuten, dass die Gage von Cruise für den ohnehin schon 200 Millionen Dollar teuren Film zu hoch gewesen sein könnte.

Titanic
Titanic
Starttermin 18. Dezember 1997 | 3 Std. 14 Min.
Von James Cameron
Mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Billy Zane
User-Wertung
4,3
Filmstarts
4,5
Auf Disney+ streamen

Doch in einem Interview mit dem Farout Magazine (via Sensacine) enthüllte James Cameron den tatsächlichen Grund für seine Entscheidung: „Tom Cruise war zu alt. Er hätte es geliebt, in ‚Titanic‘ mitzuwirken. Sein Agent sagte es mir – ich selbst habe nie mit Tom darüber gesprochen, also weiß ich nicht, ob es Unsinn war. Aber ich hätte alles ändern müssen. Dann wäre es ein Tom-Cruise-Film gewesen, in dem ein etwa 35-Jähriger in ein 17-jähriges Mädchen verliebt ist.

Cruise, heute 62 Jahre alt, war schon damals deutlich älter als DiCaprio und Winslet, die mit Anfang 20 Figuren spielten, die 17 und 19 Jahre alt waren. Für Cameron war es wichtig, dieses jugendliche Alter beizubehalten: „Es gibt etwas sehr Reines und Unschuldiges in diesen jungen Menschen. ‚Titanic‘ handelt von der Vernichtung der Unschuld.“

Wie „Titanic“ mit anderen Hauptdarsteller*innen ausgesehen hätte oder ob er auch so erfolgreich gewesen wäre– das werden wir wohl nie erfahren. Doch Camerons Film ist und bleibt ein Phänomen, das auch fast 30 Jahre später noch immer zu den größten Meilensteinen der Filmgeschichte zählt.

Übrigens: Habt ihr gewusst, dass Leonardo DiCaprio die Rolle von Jack Dawson vielleicht nie gespielt hätte, wäre er nicht von einer absoluten Kult-Serie der Neunziger abgelehnt worden? Mehr dazu erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.

Leonardo DiCaprio wurde für 90er-Jahre-Kultserie abgelehnt – und das hat vielleicht seine Karriere gerettet: "Du hättest niemals ‚Titanic‘ bekommen"

Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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