„Ausgerechnet die zweite Garde rettet das MCU!“ lautet die Überschrift unserer FILMSTARTS-Kritik zu „Thunderbolts*“, denn nachdem die viel zitierte Marvel-Formel zuletzt immer wieder an ihre Grenzen stieß, ist der Film von Regisseur Jake Schreier ein erfrischendes MCU-Abenteuer der etwas anderen Art. Doch reicht das auch, um das Publikum wieder so wie in den glorreichen Jahren um „Avengers: Endgame“ in die Kinos zu locken? Bislang nicht so ganz – doch es gibt Grund zur Hoffnung.
„Thunderbolts*“ ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von 162,1 Millionen Dollar solide gestartet, davon 76 Millionen im größten und wichtigsten Kinomarkt USA und 86,1 Millionen im Rest der Welt. In Deutschland lösten am langen Wochenende rund um den 1. Mai und bei vielerorts fast schon sommerhaften Temperaturen immerhin mehr als 240.000 Menschen ein Kinoticket. Die Zahlen vom Wochenende reichen für den sechstbesten Start des Jahres.
"Thunderbolts" bleibt hinter "Captain America 4" zurück, aber...
Damit bleibt „Thunderbolts*“ jedoch sowohl in den USA als auch in Deutschland als auch weltweit hinter „Captain America: Brave New World“ zurück, der zuletzt mit 192,4 Millionen Dollar weltweit, 88,5 Millionen Dollar in den USA und 270.000 verkauften Tickets hier in Deutschland gestartet war – und sich schlussendlich mit Ach und Krach über die 400-Millionen-Dollar-Marke weltweit rettete.
Damit ist „Captain America 4“ alles andere als ein großer Kinohit, wenn auch wohl kein Flop. Und bei „Thunderbolts*“, der übrigens ebenso wie „Captain America: Brave New World“ nach offiziellen Angaben 180 Millionen Dollar gekostet haben soll, sieht es nach dem Startwochenende allem frischen Wind zum Trotz sogar schlechter aus. Doch es gibt eine Sache, die hier den Unterschied machen könnte:
Denn anders als „Captain America 4“ hat „Thunderbolts*“ richtig starke Kritiken und – fast noch wichtiger – Publikumswertungen erhalten. Von FILMSTARTS gab es für „Brave New World“ zwar gute 3,5 von 5 Sternen, anderenorts hagelte es jedoch häufig ziemlich harsche Kritik. So stehen etwa nur schwache 48 Prozent positive Reviews bei Rotten Tomatoes zu Buche und der Film bekam einen für Marvel-Verhältnisse schwachen CinemaScore (eine B- entspricht einer 2-). Der CinemaScore wird immer am ersten Wochenende beim Kinopublikum in den USA erhoben.

Bei „Thunderbolts*“ sieht das jedoch ganz anders aus: Mit 88 Prozent positiven Kritiken bei Rotten Tomatoes hat der Film das „Certified Fresh“-Siegel verliehen bekommen und der CinemaScore liegt bei A-, also einer 1-. Auch andere Publikumsbefragungen in den USA sind ähnlich positiv, zudem schreiben die US-Branchenmagazine, dass das Publikum gemischter war als sonst meist bei Marvel-Filmen.
Das und die gute Mundpropaganda könnten dafür sorgen, dass „Thunderbolts*“ in den kommenden Wochen weniger stark einbricht, als es etwa bei „Captain America 4“ der Fall war und so am Ende auf ein besseres Einspielergebnis kommt.
Was dabei ebenfalls helfen könnte: Nachdem im MCU lange Zeit der rote Faden fehlte, fühlt sich „Thunderbolts*“ spätestens mit den Abspannszenen wie ein großer Schritt in Richtung „Avengers 5: Doomsday“ an, der am 29. April 2026 in den deutschen Kinos starten wird. Falls ihr den Film schon gesehen habt und mehr über die Post-Credit-Szenen wissen wollt, klickt einfach auf diesen Artikel:
"Thunderbolts": Die 2 (!) Post-Credit-Szenen erklärt – so geht es jetzt in "Avengers 5" und "Fantastic Four" weiter