MCU-Fans wissen: „Thunderbolts“ ist nicht nur der Name des Teams aus Marvel-Schurkinnen und -Antihelden, das ab dem 1. Mai 2025 die Kinoleinwände in Deutschland unsicher macht. „Thunderbolt“ ist auch der Spitzname des nach „Captain America: Brave New World“ in Ungnade gefallenen US-Präsidenten Thaddeus Ross (hier gespielt von Harrison Ford, zuvor von William Hurt). Sind die Thunderbolts also nach ihm benannt und wie passt das zu „Captain America 4“? Das haben wir „Thunderbolts*“-Regisseur Jake Schreier im Interview gefragt, wo es u. a. auch um die Abspannszene und seine Zukunft im MCU ging.
FILMSTARTS: Der Name „Thunderbolts“ ist im Film nicht an Thaddeus „Thunderbolt“ Ross angelehnt, sondern an die Kinder-Fußballmannschaft von Yelena. War das immer der Plan? Oder ist das aus der Not heraus entstanden, weil „Captain America: Brave New World“ vorher ins Kino kam?
Jake Schreier: Thunderbolt Ross hat die Thunderbolts in den Comics irgendwann angeführt, aber sie wurden nicht nach ihm benannt. Es gab also schon immer diese seltsame Doppelreferenz. Ich glaube, Kevin [Feige] wollte das wirklich ehren, indem er es nicht zu direkt mit Ross in Verbindung brachte. Ich weiß, dass die Leute davon ausgingen, dass es so sein würde. Es ist tatsächlich für den Moment sogar comicgetreuer, diese Dinge getrennt zu halten.
FILMSTARTS: Wo wir schon von den Thunderbolts und dem Titel des Films sprechen: Kannst du erklären, was das Sternchen im Titel bedeutet und woher die Idee kam?
Jake Schreier: Was ich sagen kann, ist, dass das Sternchen Teil eines meiner letzten Pitches war, bevor ich den Job beim Studio bekam. Es war eine Art Witz, den sie am Ende mochten, und er wurde zu einer echten Sache. Er basiert auf etwas, das dem Film innewohnt, und wenn ihr ihn seht, wird es hoffentlich Sinn ergeben.

FILMSTARTS: Vom Trailer im A24-Stil über Florence Pughs Sprung vom zweithöchsten Gebäude der Welt zu Red Guardian auf Tinder: Das Marketing für „Thunderbolts*“ war sehr ungewöhnlich und sehr effektiv. Wie groß war deine Rolle dabei?
Jake Schreier: Das Team war großartig und hat von Anfang an erkannt, dass der Film etwas Besonderes ist. Und sogar mehr als ich erwartet hatte, haben sie wirklich darauf gedrängt, das Marketing in eine andere Richtung zu lenken. Wir hatten Gespräche darüber. Der Trailer im A24-Stil etwa – den haben meine Assistentin und ich als Witz am Set gemacht. Aber dann haben sie ihn gesehen, und anstatt ihn abzutun, haben sie einen echten Trailer daraus gemacht. Es gab einfach viel Offenheit.
Ich denke, man muss einen Film immer so vermarkten, wie er ist, und dieser ist interessant und anders und hat viele verschiedene Töne. Im Laufe der Kampagne haben sie es wirklich gut geschafft, jede Seite des Films zu präsentieren. Und auch wenn die Leute oft darüber sprechen, dass Trailer zu viel zeigen – ich verspreche euch, man kann nicht spoilern, was dieser Film wirklich ist. Der Kern dessen, was ihn ausmacht – falls er funktioniert – ist immer noch geschützt, aber das Material hilft dabei, den Ton für das zu setzen, was man erwarten kann.
Spielt Geraldine Viswanathan in Wirklichkeit die Marvel-Figur Songbird?
FILMSTARTS: Geraldine Viswanathans Figur Mel trägt eine goldene Halskette mit einem kleinen Vogel, aber ihr Name und diese Kette sind die einzigen Hinweise, dass sie in Wahrheit Melissa Gold alias Songbird aus den Comics ist. Gab es in früheren Versionen des Films mehr Hinweise oder größere Pläne?
Jake Schreier: Das ist eines dieser Dinge, wo wir einfach nur ein paar Samen oder Brotkrumen streuen wollten, so wie auch bei dem Kongressabgeordneter Gary [gespielt von Wendell Pierce], der eine tatsächliche Comicfigur ist. Wir wollten keine Figuren einbauen, die einfach zufällig waren. Geraldine ist so eine großartige Schauspielerin und ein Gegenpol zu Julia [Lous-Dreyfus], und wir wollten etwas offen lassen. Diese Figur könnte potenziell mehr werden, je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln.
Die Post-Credit-Szene und "Thunderbolts 2"
FILMSTARTS: Natürlich müssen wir über die Post-Credit-Szene sprechen. Ich weiß, dass du nicht viel sagen kannst, aber hast du diese Szene inszeniert?
Jake Schreier: Ich kann sagen, dass ich dabei war, aber ich habe sie nicht inszeniert. Und sie könnte vom Set eines Films stammen, der sich gerade in Produktion befindet [Achtung, Spoiler: Wenn ihr wissen wollt, welcher Film gemeint ist, einfach hier klicken].
FILMSTARTS: Würdest du gerne für „Thunderbolts 2“ oder einen ähnlichen Film zurückkehren? Und gibt es eine Figur, die du gerne einbauen würdest, wie Man-Thing, den du schon mal erwähnt hast?
Jake Schreier: Nur um das klarzustellen, das war aus einem sehr frühen Pitch, in dem ich sagte, es wäre lustig, wenn Man-Thing im Film wäre. Aber wo wir gelandet sind – also mit Sentry – ergibt das einen viel besseren Film.
FILMSTARTS: Man-Thing wäre also sozusagen ein Ersatz für Sentry gewesen?
Jake Schreier: Es gab eine Zeit, in den sehr, sehr frühen Entwürfen, als Sentry noch nicht im Film war. Als ich damals anfing, den Film zu pitchen. Die Idee, Man-Thing einzubauen, stammt also aus dieser frühen Phase. Es war eine andere Version des Films. Ich glaube, die Leute haben es damit verglichen, wie Groot [bei den Guardians Of The Galaxy] funktioniert. Das war meine damalige Denkweise. Aber nochmal: Das war alles sehr früh, und der Film hat sich seitdem stark verändert. Ich denke, wir sind an einem viel besseren Punkt gelandet.
„Thunderbolts*“ läuft ab dem 1. Mai 2025 in den deutschen Kinos. Als nächstes startet dann „The Fantastic Four: First Steps“, über den ihr in diesem Artikel mehr erfahrt:
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