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    "Oscars 2015": Weiter Kritik an "weißen" Nominierungen, selbst Academy-Präsidentin äußert sich kritisch

    Die Oscar-Nominierungen schlagen weiter hohe Wellen. Während Menschenrechtler Al Sharpton sogar ein Notfall-Meeting forderte, gab nun Academy-Präsidentin Cheryl Boone Isaacs eine Stellungnahme ab, in der auch kritische Untertöne zu vernehmen sind.

    StudioCanal

    20 Schauspieler und Schauspielerinnen sind bei den Oscars 2015 nominiert. Ihnen gemeinsam ist: Sie sind alle weiß. Dies sorgte für reichlich Zündstoff, zumal auch die afroamerikanische Regisseurin Ava DuVernay nicht nominiert wurde, auch wenn ihr Film "Selma" ins Rennen um den besten Film geht. #OscarsSoWhite wurde schnell nach den Nominierungen zum Twitter-Hashtag, mit dem viel Spott über die angeblich rassistische Academy, die zum Großteil aus älteren, weißen Männern besteht, ausgeschüttet wurde. Der umtriebige Menschenrechts-Aktivist Al Sharpton forderte sogar ein Notfall-Meeting ein, in dem die Nominierungen überdacht werden sollten.

    Cheryl Boone Isaacs, erste afroamerikanische Frau an der Spitze der Academy, lehnte dies nun ab. Boone Isaacs, die gemeinsam mit Schauspieler Chris Pine die Nominierungen verkündete, stellte gegenüber Vulture klar, dass alle zwanzig nominierten Schauspieler und Schauspielerinnen auch die Anerkennung verdienen. Allerdings war ihren Worten auch Kritik zu vernehmen. So sagte sie, dass sie gerne eine größere kulturelle Vielfalt bei den Nominierten in allen Kategorien sehen würde. Ein Rassismus-Problem habe die Academy aber definitiv nicht. Man habe in den vergangenen Jahren viele Fortschritte gemacht, um diese zu einer vielfältigeren und offeneren Organisation umzubauen. Zudem verweist sie darauf, dass "Selma" schließlich als Bester Film nominiert wurde, ein Preis, der schließlich die Leistung aller Beteiligten würdige.

    Dass es nach Sharptons Forderung noch einmal zu Änderungen bei den Nominierten kommen würde, hatte ohnehin niemand geglaubt. Doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Diskussionen aus diesem Jahr in Zukunft noch einmal relevant werden und sich vor allem die Zusammensetzung der Academy weiter ändern. Momentan sind laut der L.A. Times 93 Prozent der Mitglieder weiß, 76 % sind männlich.

    In unserem großen Oscar-Special gibt es alle Nominierten in der Übersicht.

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