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    Basierend auf einer realen Begebenheit: Wie wahr sind diese Filme wirklich?

    Filme, in denen es um wahre Ereignisse geht, besitzen seit jeher eine ganz besondere Faszination und sind ein Dauerbrenner im Kino. Wir haben einige von ihnen unter die Lupe genommen und auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft.

    Universal Pictures

    Everest

    Jahr: 2015

    Regisseur: Baltasar Kormákur

    Wahrheitsgehalt: 70 Prozent

    Die Filmhandlung: Mehrere Bergsteigertrupps schicken sich an, den Mount Everest zu erklimmen. Für die Akteure soll unter anderem unter Führung der erfahrenen Bergsteiger Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) und Rob Hall (Jason Clarke) ein Lebenstraum in Erfüllung gehen, doch beim Abstieg bekommen die Kletterer die geballte Macht der Natur zu spüren und müssen in schwindelerregenden Höhen fatalen Witterungsextremen trotzen...

    Was wirklich passiert ist: Mehr als 30 Bergsteiger waren am 10. und 11. Mai 1996 in mehreren zumeist kommerziell organisierten Gruppen am Mount Everest unterwegs, als sie von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht wurden – insgesamt acht von ihnen starben bei dem Versuch, an jenen Tagen den höchsten Berg der Welt zu erklimmen – die meisten beim Abstieg, als der verheerende Schneesturm aufzog. Dazu waren viele der Kletterer zu spät noch am Aufsteigen.

    Als Vorlage für die Kinoverfilmung „Everest“ dienten unter anderem die Memoiren Beck Weathers‘ – einem Teilnehmer aus Rob Halls Team Adventure Consultants, der den Trip schwer verletzt überlebte. Die Macher des Films nähern sich dem tragischen Ereignis respektvoll und vermeiden weitgehend künstliche Dramatisierungen, die wichtigsten Fakten stimmen. Dass Regisseur Baltasar Kormákur seine Protagonisten wesentlich öfter als tatsächlich gesund ist, ohne schützende Sonnenbrillen oder Sauerstoffmasken zeigt, ist aus dramaturgischer Sicht zu verschmerzen, weil die Gesichter der Schauspieler einfach sichtbar(er) gemacht werden müssen, um Empathie zu erzielen. Kormákur sieht sich nach eigenen Angaben nicht als Prediger – er möchte das Publikum urteilen lassen, deshalb lässt er die Kontroverse um Scott Fischers umstrittenen Mountain-Madness-Bergführer Anatoli Boukreev weitgehend unkommentiert. Der weigerte sich, künstlichen Sauerstoff zu benutzen und ließ seine Kunden am Berg zurück - um später ausgeruht(er) von einem Hochlager aus wieder aufzusteigen und an einer Rettungsmission teilzunehmen. Über den Sinn- oder Unsinn dieses Verhaltens wurde jahrelang in der Bergsteigerszene diskutiert.

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