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    "Mogli: Legende des Dschungels": So gut ist das Netflix-"Dschungelbuch"

    Seit heute (7. Dezember 2018) steht „Mogli: Legende des Dschungels” bei Netflix zum Abruf bereit. Doch wie gut ist er? Besser als Disneys „The Jungle Book”? Wir sagen es euch!

    Netflix

    Seit dem heutigen 7. Dezember 2018 könnt ihr euch „Mogli: Legende des Dschungels” von Regisseur Andy Serkis (spielte Gollum in „Der Herr der Ringe”) bei Netflix anschauen. Damit geht für das Projekt eine regelrechte Odyssee zu Ende: Quasi zeitgleich mit Disneys „The Jungle Book” angekündigt, verlor Studio Warner das Rennen um den früheren Kinostart und nachdem die „Dschungelbuch”-Version von „Iron Man”-Regisseur Jon Favreau im Sommer fast eine Milliarde Dollar eingespielt hatte, entschieden sich die Verantwortlichen dazu, die Veröffentlichung zu verschieben. Die Zuschauer sollten erst wieder Lust auf einen Film über den im Dschungel aufgewachsenen Jungen bekommen. Doch im Sommer dieses Jahres trat dann Netflix auf den Plan, überwies eine unbekannte aber vermutlich sehr große Summe an Warner und sicherte sich die Exklusivrechte an „Mogli”. Doch auch wenn nun über zwei Jahre seit „The Jungle Book” vergangenen sind und die Konkurrenzsituation daher nicht mehr allzu angespannt ist, stellt sich nun natürlich die Frage, welcher der beiden Filme besser ist. Und wir verraten es euch!

    Gleiche Story, aber sonst grundverschieden

    Da beide Filme auf der Kurzgeschichtensammlung „Das Dschungelbuch” von Rudyard Kipling basieren, ist die Grundgeschichte nahezu dieselbe und spätestens seit Disneys Zeichentrickklassiker von 1967 allseits bekannt: Panther Baghira (Stimme in „Mogli”: Christian Bale) findet im Dschungel ein hilfloses Menschenbaby und sorgt dafür, dass es im Wolfsrudel von Akela (Peter Mullan) aufgezogen wird. Jahre später bedroht dann der gefährliche Tiger Shir Khan (Benedict Cumberbatch) die Dschungelbewohner und vor allem Mogli, sodass er auf die Hilfe seiner tierischen Freunde Baghira und Bär Balu (Regisseur Andy Serkis) angewiesen ist.

    So sehr sich die Geschichten beider Filme auch ähneln, so verschieden sind sie von der Tonalität her. So heißt es in unserer FILMSTARTS-Kritik, dass „Motion-Capture-Spezialist Andy Serkis zu den zwar märchenhaften, aber musicaleinlagenlosen Wurzeln [des Original-Stoffes von 1894] zurückkehrt.” Deshalb erweise sich „Mogli” auch „als düsterer, intensiver und stimmungsvoller als der Realfilm der Disney-Konkurrenz.

    Mogli: Legende des Dschungels

    Keine harmlose Familienunterhaltung

    Insgesamt wirkt es ganz so, als hätte sich Andy Serkis ganz bewusst vom Disney-Konkurrenten abgrenzen wollen. So sei der Film alles andere als harmlose Familienunterhaltung: Ein Balu, dessen ganzer Körper nicht nur von vernarbten Furchen übersät ist, sondern dessen Lippe auf einer Seite auch noch so herunterhängt, als hätte der Bär in der Vergangenheit mal einen Schlaganfall überstanden, dürfte die Spielzeugverkäufe nicht unbedingt in rekordverdächtige Höhen treiben.Doch gerade diese erwachsene Ästhetik verleihe dem Film eine viel größere Dringlichkeit, als es „The Jungle Book” zu vermitteln vermag: „Wenn die einzige auf niedlich getrimmte Figur, nämlich Moglis kleiner Albino-Wolfsbruder Bhoot (Louis Ashbourne Serkis), schließlich ein absolut nicht Disney-taugliches Schicksal ereilt, und wenn der Film schließlich nicht auf möglichst moralische, sondern auf angemessen archaische Weise zu Ende gebracht wird, dann ist 'Mogli' schlicht das spannendere Leinwandabenteuer.

    The Jungle Book

    Auch die Technik ist besser

    Durch seine Erfahrung aus der „Herr der Ringe”- und der „Planet der Affen”-Trilogie ist Andy Serkis in den vergangenen zwei Dekaden zu einer Art Motion-Capture-Guru aufgestiegen. Wohl keiner kennt sich besser mit dieser Technik aus und so hat auch seine eigene Firma The Imaginarium die tierischen Figuren auf diese Weise auf Film (bzw. wohl eher auf Festplatten) gebannt. Und das Ergebnis ist beeindruckend: „Im Gegensatz zu ‚The Jungle Book‘, wo die Dreharbeiten im Studio und vor Greenscreens stattfanden, weshalb dort nicht nur die Tiere, sondern auch alle Hintergründe aus dem Computer stammen, hat Serkis die Technik so weiterentwickelt, dass er sie inzwischen auch vor Ort an realen Schauplätzen einsetzen kann. Das verleiht ‚Mogli‘ einen insgesamt sehr viel weniger künstlichen Look, der sehr gut zur insgesamt martialischeren Ausrichtung der Geschichte passt.

    Und tatsächlich könne man auch an Baghira, Balu und Co. eindeutig erkennen, welcher Schauspieler sich dahinter verbirgt: „Die üblichen Manierismen der Schauspieler hinter der Rolle [lassen sich] sehr gut ablesen – man erkennt Christian Bale und Benedict Cumberbatch (dreht auch hier wieder mächtig auf) tatsächlich nicht nur an ihrer Stimme, sondern auch an ihren Augen, der Mimik und der felligen Schnauze.

    Fazit: "Mogli" ist besser als "The Jungle Book"!

    Schlussendlich kommen wir zu dem Fazit, dass ihr euch auf jeden Fall lieber den düsteren „Mogli: Legende des Dschungels” als Disneys „The Jungle Book” anschauen solltet, denn die Netflix-Version „ist auch ohne Ohrwürmer ein besser Film. Lediglich mit kleinen Kindern solltet ihr vielleicht doch lieber in Richtung Mäusekonzern schielen, denn unserer Meinung nach ist der Film für Kinder unter zehn Jahren eher nicht geeignet.

     

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