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    Umstrittene Doku über die Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson kommt nach Deutschland

    Der erste Teil der Doku „Leaving Neverland“ wird gerade heftig diskutiert. Vor der Ausstrahlung des zweiten Teils in den USA am heutigen Montag, wurde nun bekannt, dass ProSiebenSat.1 Media die deutschen Rechte erworben hat.

    HBO

    Die Doku „Leaving Neverland“ kommt nach Deutschland. Direkt auf die Ausstrahlung der ersten Hälfte des Zweiteilers beim Pay-TV-Sender HBO in den USA erreicht uns die Nachricht, dass die vieldiskutierte und vielgelobte Doku gleich in 130 Territorien verkauft wurde. Für Deutschland schlug ProSiebenSat.1 Media zu und wir gehen aktuell davon aus, dass sie im Programm von ProSieben gezeigt werden wird. Wir haben bereits eine entsprechende Anfrage gestellt. Wie man uns mitteilte, werden Sender und Termin allerdings erst noch bekannt gegeben.

    "Leaving Neverland"

    In der insgesamt fast vier Stunden langen Dokumentation berichten mit James Safechuck und Wade Robson zwei mittlerweile erwachsene Männer, die während ihrer Kindheit sehr viel Zeit mit Michael Jackson verbracht haben, sehr ausführlich über diese. Dabei werfen sie dem 2009 verstorbenen Musiker (sehr detailliert) sexuellen Missbrauch vor.

    Umstritten, gefeiert und angegangen

    Die Doku erschüttert gerade die USA. Zum einen ist sie umstritten, da Jackson in einem Gerichtsprozess zwischen 2003 und 2005 schon einmal wegen des Vorwurfs des Kindesmissbrauchs vor Gericht stand und freigesprochen wurde, sich nun aber nicht mehr wehren kann. In der Doku bleiben wohl auch viele Fragen offen. Vor allem: Damals sagte Robson als Zeuge aus und verteidigte Jackson. In der Doku erläutert Robson nun, warum er damals für Jackson ausgesagt hat und nicht schon seine heutigen Schilderungen tätigte. So schildert er sehr ausführlich, wie Jackson ihn unter Druck gesetzt habe, wie sehr er damals in den Superstar verliebt war und dachte, dass dieser ihn auch liebe. Er bezeichnet es als „Gehirnwäsche“, der er unterzogen gewesen sei.

    Von vielen Kritikern, die den Film bereits bei den Filmfestspielen von Sundance sehen konnten, wird die Dokumentation auch gefeiert. Sie sei unglaublich glaubwürdig. So legen die beiden Beschuldiger sehr ausführlich da, mit welchen Sicherheitsmechanismen Jackson angeblich dafür gesorgt habe, dass ihm niemand auf die Schliche komme. Auf der Kritikensammelseite Metacritic stehen aktuell ausschließlich (!) positive Kritiken – insgesamt 20 mit einem Durchschnittswert von 85 von 100 Punkten. Auch die Reaktionen auf den ersten Teil auf Social Media gehen zu großen Teilen in die Richtung, dass der Film stark sei und die beiden Beschuldiger glaubwürdig.

    Allerdings gibt es natürlich auch Gegenwind. Vor allem die Erben von Jackson schießen heftig gegen den Film und haben Pay-TV-Sender HBO bereits verklagt. Der Versuch, die Ausstrahlung zu stoppen, scheiterte aber. Stattdessen griffen sie nun zu einem Gegenprogramm. Auf YouTube veröffentlichten sie am gestrigen Sonntag kostenlos ein Jackson-Konzert, das zufällig die Laufzeit des ersten Teils der Doku hat. Für die heutige Ausstrahlung des zweiten Teils soll ein weiteres Konzert veröffentlicht werden.

     

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