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    Fürs Kino und für Gleichberechtigung: David Lynch und Geena Davis unter den Gewinnern der Ehren-Oscars 2020

    Mit den Oscars werden in jedem Jahr nicht nur aktuelle Filmschaffende ausgezeichnet. Davor gibt es auch die Ehrenoscars. Die vier Preisträger 2020 stehen nun bereits fest.

    Academy Of Motion Pictures Arts And Sciences

    Früher wurden die Ehrenoscars auch bei der großen Hauptgala verliehen, seit 2009 ist das nicht mehr der Fall. Die Ehrenoscargewinner 2020 bekommen so ihre Preise bereits im Herbst 2019 bei einer eigenen Gala, während der eigentlichen Verleihung Anfang 2020 gibt es dann davon nur ein paar Ausschnitte.

    Im Oktober 2019 wird nun vier Filmschaffenden jeweils ein Ehrenoscar überreicht. Drei werden davon für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, eine für besondere humanitäre Verdienste im Sinne der Filmindustrie. Das sind die Preisträger.

    Wes Studi

    Wenn es indigene Figuren gebraucht werden, wird schnell Wes Studi gefragt. Rund 80 Film- und Serienrollen spielte er schon, zuletzt zum Beispiel an der Seite von Christian Bale in „Hostiles“. Für einen Oscar war er selbst nie nominiert, bekleidete aber große Rollen in vielfach nominierten Filmen wie „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Der letzte Mohikaner“. Der in einem Reservat aufgewachsene, dem Volk der Cherokee angehörende Studi ist der erste indigene Amerikaner, der einen Ehren-Oscar erhält.

    Entertainment Studios Motion Pictures

    David Lynch

    Regisseur David Lynch war in seiner Karriere vier Mal für den Oscar nominiert: 1981 gleich zwei Mal als Regisseur und Autor für „Der Elefantenmensch“, dann 1987 als Regisseur für „Blue Velvet“ und 2002 für „Mulholland Drive“. Gewonnen hat er nie. Nun kann der visionäre Filmemacher, dem wir auch den Serien-Klassiker „Twin Peaks“ zu verdanken haben, sich mit einem Goldjungen trösten.

    Lina Wertmüller

    Regie führt auch die Italienerin Lina Wertmüller. Von 1963 bis 2004 bescherte sie uns 23 Filme. Als erste Frau überhaupt wurde sie 1977 für ihre Kriegsgroteske „Sieben Schönheiten“ für einen Oscar in der Kategorie „Beste Regie“ nominiert. Eine Nominierung für das beste Drehbuch gab es noch mit. Der insgesamt vier Mal nominierte Film gewann damals (durchaus überraschend) allerdings gar keinen Preis. Nun bekommt Wertmüller immerhin einen Ehrenoscar.

    Geena Davis

    Während die drei vorgenannten Stars ihren Goldjungen für ihr Lebenswerk bekommen, wird Geena Davis mit dem Jean Hersholt Humanitarian Award ausgezeichnet. Diesen Ehrenoscar gibt es seit 1957 und er wird nicht in jedem Jahr verliehen (zuletzt 2016 an Debbie Reynolds für ihren Einsatz im Kampf für die Behandlung psychischer Krankheiten), sondern nur wenn die Akademie einen Star für humanitäre Verdienste und soziales Engagement noch einmal besonders auszeichnen will. Die als einzige aus dem Ehren-Oscar-Quartett 2020 schon mit einem „richtigen“ Oscar bedachte Davis (Beste Nebendarstellerin in „Die Reisen des Mr. Leary“) bekommt so den Preis nicht für Filmrollen wie in „Thelma & Louise“ sondern für ihren Kampf um Gleichberechtigung in den Medien.

    So gründete sie bereits 2004 ein Institut, das untersucht wie Frauen in den Medien repräsentiert sind und dort wo es keine Gleichberechtigung gibt, darauf aufmerksam macht. Seit 2015 betreibt sie zudem ein Filmfestival, auf dem ebenfalls Filme von oder mit in Hollywood unterrepräsentierten Gruppen und/oder Themen gezeigt werden. Die Gewinnerfilme bekommen anschließend eine garantierte Kinoauswertung.

    FOX

    Vor Davis wurden unter anderem schon Angelina Jolie, Paul Newman, Audrey Hepburn und Elizabeth Taylor, Charlton Heston, Frank Sinatra, Gregory Peck oder Bob Hope mit diesem besonderen Ehrenoscar ausgezeichnet.

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