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    "The Block Island Sound" auf Netflix: Ist der Sci-Fi-Horrorfilm wirklich so genial, wie die Kritiken behaupten?

    Mit herausragenden Kritiken hat sich „The Block Island Sound“ als vielversprechender Netflix-Geheimtipp angekündigt. FILMSTARTS-Redakteur Benjamin Hecht hat sich den Film selbst angesehen und verrät euch, was der Horrorfilm wirklich taugt.

    Netflix

    +++ Meinung +++

    Mit „The Block Island Sound“ hat mich Netflix vergangene Woche mächtig überrascht. Denn vor dem Start des Films hatte ich wirklich noch gar nichts von dem Horrorfilm mit diesem seltsam klingenden Titel gehört. Doch eine kurze Recherche ließ mich dann ungläubig die Augenbrauen hochziehen:

    Auf der Website RottenTomatoes kommt der neue Netflix-Film auf 96 Prozent positive Kritiken. Ein fantastisches Echo, das auf einen der besten Horrorfilme des Jahres hindeutet!

    Heute neu auf Netflix: Einer der besten Sci-Fi-Horrorfilme des Jahres, den bisher aber niemand auf dem Plan hatte

    Mittlerweile habe ich mir „The Block Island Sound“ selbst angesehen. Doch statt eines großem Horror-Hits fand ich nur einen durchschnittlichen Mystery-Thriller vor, der letzten Endes aufgrund fehlender Höhepunkte enttäuschte.

    Worum geht es in "The Block Island Sound"?

    Die titelgebende Block Island existiert wirklich und liegt im Süden des US-Bundesstaates Rhode Island. In diesem abgeschiedenen, an skandinavische Thiller erinnernden Setting lernen wir den jungen Mann Harry (Chris Sheffield) kennen, dessen Vater Tom (Neville Archambault) an seltsamen Blackouts leidet und schlafwandelt. Eines Tages kehrt dieser nach einem nächtlichen Trip mit seinem Fischerboot nicht mehr zurück.

    Harry begibt sich auf die Suche nach seinem Dad und macht dabei draußen vor der Küste die gleiche schicksalhafte Begegnung, die bereits Tom dem Wahnsinn verfallen ließ. Nun beginnt auch Harry verrückt zu spielen. Eine fremde Macht scheint ihn zu kontrollieren. Er verliert immer mehr die Herrschaft über seine Gedanken und bringt bald auch seine fürsorgliche Schwester Audry (Michaela McManus) und deren Tochter Emily (Matilda Lawler) in Gefahr...

    Wie gut ist "The Block Island Sound" auf Netflix?

    „The Block Island Sound“ kommt mit großen Vorschusslorbeeren und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen, die der Netflix-Film dann schlichtweg nicht erfüllen konnte. Zu Beginn schien dabei alles noch vielversprechend: Denn wenn Matthew und Kevin McManus, die Regisseure des Sci-Fi-Horrorfilms (bei dem erst spät klar wird, woher der Zusatz Sci-Fi eigentlich kommt), eines richtig machen, dann ist es, wie sie eine dichte, spannungsgeladene Atmosphäre aufbauen.

    Auch die Grundzutaten für einen packenden Mystery-Horrorfilm sind vorhanden: Das Setting stimmt, die Schauspieler überzeugen (allen voran Neville Archambault als Tom ist perfekt gecastet) und das Mysterium um das seltsame Wesen vor der Küste von Block Island macht neugierig. Der schleichende Wahn von Harry schreitet im Verlauf von „Block Island Sound“ immer weiter voran und steigert die Erwartungshaltung, das sich die angestaute Spannung irgendwann auch mal entlädt.

    Doch daraus wird nichts. „The Block Island Sound“ macht einfach viel zu wenig aus dem atmosphärischen Grundrauschen. Denn es bleibt eben einfach nur dabei. Die dramaturgischen und inzenatorischen Höhepunkte sind eher flach und der Film plätschert wie ein einsames Fischerboot über weite Strecken nur so vor sich hin.

    Nicht einmal der Horroraspekt von „The Block Island Sound“ kommt wirklich zur Geltung. Was Netflix uns hier bietet ist eher ein Mystery-Thriller, der das Potenzial für stimmungsvollen Grusel hätte, doch den Horror nur auf Halbmast wehen lässt.

    Nun bin ich zwar froh darüber, dass mir „The Block Island Sound“ keine ohrenbetäubenden Jumpscares entgegenwirft und mehr auf Atmosphäre setzt, und auch das Ende hat einen schönen kleinen Twist der Kategorie „poetische Gerechtigkeit“ parat, der mir gut gefallen hat. Doch das ändert nun mal nichts daran, dass ich mich nach starkem Beginn dann im Mittelteil über weite Strecken gelangweilt habe.

    In „The Block Island Sound“ passiert einfach zu wenig und die Tristesse der grauen Insel wird zur Einschlafhilfe für den Zuschauer. Einige geschickt platzierte Gewaltspitzen oder etwas Body-Horror, wie ansatzweise in einer Traumsequenz dargestellt, hätten dem Netflix-Film gut getan.

     

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