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    Netflix-Hits bald bei ProSieben und Co.? Streaminggigant öffnet sich scheinbar

    Bislang ist die Strategie von Netflix klar: Die eigenproduzierten Hits soll es auch nur beim eigenen Streamingdienst zu sehen geben. Doch diese Strategie scheint sich zu ändern, wie aktuelle Berichte andeuten...

    Netflix

    Die sogenannten Netflix Originals gab es bislang nur in Ausnahmefällen auch woanders zu sehen. So gibt es Serien aus der Anfangszeit des Streamingdienstes wie „House Of Cards“, die man zum Beispiel in Deutschland anderen Anbietern zur Verfügung stellt, weil es Netflix damals hierzulande noch nicht gab.

    Oder es gibt Fälle, in denen sich Produktionspartner von Netflix eine weitere Lizenzierung vorbehielten, sodass es zum Beispiel „Marvel's Daredevil“ gegen eine Gebühr auch zum Kauf bei iTunes, Amazon Prime Video und Co. sowie sogar auf DVD und Blu-ray gibt.

    » "Marvel's Daredevil" bei Amazon*

    Doch das sind einige von wenigen Ausnahmen. In der Regel ist die Strategie, dass große Filme wie „Extraction“, „The Old Guard“ und ganz aktuell „Yes Day“ oder Serien-Hits wie momentan „Ginny & Georgia“ oder jüngst „Bridgerton“ nur auf Netflix bleiben sollen.

    Hier hat nun aber scheinbar ein Umdenken stattgefunden...

    Netflix verhandelt in den USA mit TV-Sendern

    Nachdem in den vergangenen Jahren Netflix immer mehr selbst produziert hat, um ja alle Verwertungsrechte zu behalten und seine Filme und Serien exklusiv auf der eigenen Plattform zu haben, berichtet das amerikanische Magazin The Information nun, dass es in den USA gleich zwei konkrete Verhandlungen über eine Abgabe von Rechten gab.

    So habe Netflix mit NBCUniversal darüber gesprochen, ob dieser zum Start seines neuen Streamingdienstes (und Netflix-Konkurrenten) Peacock ein paar alte Netflix-Inhalte bekommt. Viel interessanter: Mit TV-Sender CBS sei darüber verhandelt worden, ob dieser einige ältere Netflix-Filme zeigen darf. Konkret genannt wird der Horror-Thriller „Bird Box“ mit Sandra Bullock.

    Beide Gespräche haben zwar am Ende nicht zu einer Übereinkunft geführt, aber gerade die Verhandlungen mit einem TV-Sender sind ein eindeutiger Fingerzeig für eine Öffnung und neue Politik bei Netflix!

    Netflix-Filme im TV: Darum kann das Sinn machen

    Denn während das Abtreten an einen aufkommenden Streamingkonkurrenten wie Peacock eher fraglich erscheint, kann es für Netflix durchaus Sinn ergeben, einige alte Filme an TV-Sender zu lizenzieren. Das Archiv der exklusiven Originale wächst so beträchtlich an, dass es kein Problem mehr ist, wenn einige dieser Titel mal kurzzeitig nicht mehr exklusiv sind.

    Netflix kann damit sogar neues Publikum anlocken. Wenn „Bird Box 2“ irgendwann zu Netflix kommt und „Bird Box“ passend dazu im TV läuft, dürfte das zum Beispiel einen ausgezeichneten Werbeeffekt haben. Das hat zum Beispiel die Kooperation von Disney+ und ProSieben bei „The Mandalorian“ bewiesen, als der TV-Sender die erste Folge sogar noch vor der Ausstrahlung auf Disney+ zeigen durfte.

    » "The Mandalorian" auf Disney+*

    Im Vordergrund steht aber natürlich, dass solche Deals mit TV-Sendern Netflix auch Geld bringen würden. Netflix hat bekanntlich extrem viel Geld in den Aufbau seiner exklusiven Bibliothek gesteckt und daher nun über 20 Milliarden Dollar Schulden.

    Das ist zwar Teil einer langfristigen Strategie und 2021 will man zum ersten Mal ein ganzes Jahr ohne die Aufnahme neuer Schulden bestreiten, doch trotzdem dürften Geldzuflüsse willkommen sein.

    Noch sind Netflix-Hits im TV Zukunftsmusik

    Dass ihr einen aktuellen Netflix-Hit wie „Yes Day“ im TV zu sehen bekommt, wird sicher nie passieren. Dass „Yes Day“ aber in drei Jahren auf ProSieben, RTL oder einem anderen Sender läuft, ist nun plötzlich denkbar. Was vor einer Woche noch völlig unwahrscheinlich schien, ist nun eine Möglichkeit. Dies zeigen die nun herausgekommenen Verhandlungen mit US-Sendern.

    Noch ist es aber Zukunftsmusik. Vor allem gehen wir davon aus, dass Netflix solche Kooperationen erst einmal in einem Markt, wahrscheinlich den USA, testen würde, bevor man auch schaut, was zum Beispiel in Deutschland möglich ist.

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