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    TV-Tipp: 5 (!) "Harry Potter"-Stars in einem der besten und originellsten Gangsterfilme überhaupt

    Diese schwarze Komödie über zwei Profikiller ist nicht nur einer der absoluten Lieblingsfilme von FILMSTARTS-Redakteur Benjamin Hecht. In „Brügge sehen... und sterben?“ sind auch noch alle großen Rollen von „Harry Potter“-Stars besetzt.

    SND

    Am heutigen Samstag, dem 8. Mai 2021 läuft „Brügge sehen... und sterben?“ um 22.15 Uhr auf ServusTV. Eine Wiederholung folgt in der Nacht auf Sonntag um 1.50 Uhr. Falls ihr die TV-Ausstrahlungen verpassen solltet, könnt ihr den Film auch auf Netflix streamen.

    Eigentlich wollte ich zur TV-Ausstrahlung von „Brügge sehen... und sterben?“ einfach nur einen Text darüber schreiben, wie genial dieser Film ist. Immerhin handelt es sich bei der schwarzhumorigen Tragikomödie im Auftragskiller-Milieu um einen meiner absoluten Lieblingsfilme. Doch dann ist mir etwas aufgefallen, was ich noch nie zuvor bemerkt hatte: In „Brügge sehen... und sterben?“ spielen gleich fünf hochkarätige Schauspieler aus dem „Harry Potter“-Franchise mit!

    Bevor ich also meine persönliche Meinung zum heutigen TV-Tipp abgebe, hier eine kurze Auflistung der Schauspieler, die sowohl in „Brügge sehen... und sterben?“ als auch in der beliebten Zauberlehrlings-Saga zu sehen sind:

    • Colin Farrell, bekannt als Percival Graves aus dem „Harry Potter“-Spin-off „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, spielt den Auftragskiller Ray.
    • Brendan Gleeson, der ab dem vierten Teil von „Harry Potter“ als Alastor „Mad Eye Moody“ mitwirkte, verkörpert Rays Kollegen Ken.
    • Ralph Fiennes, also „Harry Potter“-Oberbösewicht Voldemort persönlich, spielt Harry, den Boss der beiden Hauptfiguren.
    • Clémence Poésy, bekannt als Fleur Delacour, die bei der Hogwarts-Konkurrenz Beauxbaton Zauberei studiert, verkörpert eine Drogendealerin, in die sich Ray verliebt.
    • Ciarán Hinds, der als Dumbledores jüngerer Bruder Aberforth in Teil 7 und 8 der Reihe zu sehen war, spielt einen Priester, der zu einem Opfer der beiden Killer wird.

    Darum geht es in "Brügge sehen... und sterben?"

    Ray und Ken sind Profikiller. Nachdem sie aber einen Auftrag so richtig vermasselt haben, werden sie von ihrem Boss Harry in den Urlaub geschickt. Harry hat eine unglaubliche Faszination für die Stadt Brügge. Für ihn ist sie der schönste Ort der Welt und deshalb soll das Duo hier wieder zur Ruhe finden. Während Ken den Aufenthalt wahrlich genießt, ist Ray von den historischen Bauten der Stadt aber eher gelangweilt.

    Außerdem war es Ray, der beim letzten Auftrag einen schrecklichen Fehler begangen hat. Was genau passiert ist, das enthüllt der Film erst später. Doch fest steht: Es nagt an Ray und er wird zunehmend depressiver. Erst als er Chloë kennenlernt, die bei einer Filmproduktion arbeitet, nebenbei aber auch mit Drogen dealt, schöpft er Hoffnung. Doch für die Liebe ist in Brügge keine Zeit. Denn schon bald stellt sich heraus, warum die beiden Auftragskiller wirklich hier sind...

    +++ Meinung +++

    Darum solltet ihr "Brügge sehen... und sterben?" unbedingt sehen

    „Brügge sehen... und sterben?“ ist mein Lieblingsfilm aus dem Auftragskiller-/Gangstermilieu. Das liegt nicht zuletzt daran, das ich eine Schwäche für gut gemachte schwarze Komödien habe und Regisseur und Autor Martin McDonagh gelingt es hier brillant, Tragik und Humor zu balancieren.

    Anders als bei McDonaghs viel bekannterem Hit „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, der meiner Meinung nach etwas zu sehr in Richtung Komödie ausschlägt, nimmt mich das tragische Schicksal von Ray jedes Mal aufs Neue voll mit. Doch die Geschichte hat eben auch noch einen Twist, den ich hier nicht verraten möchte, der dem Ganzen aber umso mehr Würze verleiht und der vor allem Ken vor ein moralisches Dilemma stellt.

    Für mich lässt sich „Brügge sehen... und sterben?“ auch ganz gut als melancholische Mutation von „Pulp Fiction“ beschreiben. Ray und Ken sind professionelle Killer, die aber wie Jules Winnfield und Vincent Vega im beliebten Tarantino-Klassiker auch über alltägliche Dinge quatschen. Doch gelten die Dialoge zwischen den „Brügge“-Killern weniger Belanglosigkeiten wie dem berühmten „Royal mit Käse“, sondern offenbaren sie oft die Ängste und Sorgen der oberflächlich eiskalten Mörder.

    Neben Ray und Ken gesellt sich aber noch eine dritter Star zum Duo: nämlich Brügge selbst. Anfangs dient die Stadt noch als Streitobjekt für die beiden Killer, die völlig andere Ideen von einem gelungenen Urlaub haben. Doch vor allem gegen Schluss zeigt sich der mittelalterlich geprägte Ort in seiner ganzen poetischen Pracht. Die ruhigen uralten Gemäuer von Brügge bieten einen herrlich konstrastierenden Hintergrund vor dem blutigen, sich langsam hocheskalierenden Final-Showdown.

    Die große Stärke des Films sind jedoch die Charaktere selbst, deren moralische Dilemmata ungeahnt deprimierende Einblicke in das vermeintlich gefühlskalte Profikiller-Geschäft geben. Genau das ist es, was „Brügge sehen... und sterben?“ für mich so originell und großartig macht. Mit Ray und Ken begebe ich mich immer wieder gerne in die belgische Stadt und deshalb kann ich euch nur empfehlen, es mir gleich zu tun. Die Reise lohnt sich!

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