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    "The Tomorrow War" bei Amazon: Ergibt das vielleicht größte Logikloch des Sci-Fi-Blockbusters doch total Sinn?

    Statt im Kino, gibt’s „The Tomorrow War“ seit 2. Juli 2021 exklusiv bei Amazon. Der Science-Fiction-Kracher mit Marvel-Star Chris Pratt wird vor allem für einige Logiklöcher kritisiert – zumindest für eines scheint es nun eine Erklärung zu geben.

    Amazon Prime Video

    Es folgen leichte Spoiler zu „The Tomorrow War“.

    „Bloß nicht nach dem ‚Warum‘ fragen“, schreibt Chefkritiker Christoph Petersen in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „The Tomorrow War“ – und bezieht sich dabei auf die inhaltlichen Ungereimtheiten, die den Spaßfaktor des Science-Fiction-Blockbusters am Ende doch merklich trüben. Und das übliche Zeitreise-Paradoxon steht dabei ausnahmsweise nicht mal ganz oben auf der Liste.

    ›› "The Tomorrow War" bei Amazon Prime Video*

    Ja, an Logiklöchern mangelt es dem Streaming-Hit sicherlich nicht. Eine Frage, die während des Schauens offenbar nicht nur den Autor dieses Artikels, sondern auch viele andere Zuschauer und Zuschauerinnen aber ganz besonders beschäftigte: Warum wird die Zivilbevölkerung völlig unvorbereitet in den Krieg gegen die White Spikes genannten Aliens in die Zukunft geschickt? Nun, zumindest darauf scheint es jetzt eine Antwort zu geben – die man am besten auch im Film untergebracht hätte.

    Blindes Selbstmordkommando ...

    In „The Tomorrow War“ landen Menschen aus der Zukunft im Hier und Jetzt, um die Erdbevölkerung auf einen bevorstehenden Krieg gegen Außerirdische vorzubereiten. Fortan soll Zivilistinnen und Zivilisten (u.a. Marvel-Star Chris Pratt) reihum für eine Woche in die Zukunft geschickt werden, um in die Schlacht zu ziehen und die menschliche Rasse vor dem Untergang zu bewahren.

    Die Crux an der Sache: Das sind keine ausgebildeten Soldaten und Soldatinnen, sondern einfache Menschen, die völlig unvorbereitet ins Gefecht geschickt werden – und zum Beginn ihrer Mission teilweise noch nicht einmal wissen, wie sie ihre Waffe laden können. Stellt sich nur die Frage, wie ausgerechnet diese Leute die Menschheit retten sollen. Ein Trivia-Fund im Netz bringt jetzt ein wenig Licht ins Dunkel.

    ... oder ein bewusstes Opfer?

    Woche für Woche werden ausgewählte Ottonormalbürger*innen in den Krieg geschickt, aus dem viele nie wieder zurückkehren. Aber warum zeigt man ihnen vorab nicht wenigstens, wie man Waffen entsichert? Oder worauf es sonst noch so im Kampf gegen die Außerirdischen ankommt? Eine offizielle Erklärung dafür konnten wir leider nicht finden, dafür aber einen Fakt in der Trivia-Abteilung von IMDb, der durchaus Sinn ergeben würde.

    In der ursprünglichen Drehbuchfassung von „The Tomorrow War“ sei den Menschen vor ihrem Einsatz nämlich heimlich jenes Gift gespritzt worden, das die Aliens tötet. Ziel sei nicht gewesen, dass die Menschen die Außerirdischen zu Kleinholz ballern, sondern ihnen stattdessen einfach machtlos ausgeliefert und schließlich von ihnen gefressen werden. Die White Spikes würden sich also quasi zu Tode fressen – und das war's.

    Das ist zwar noch viel fieser und gnadenloser im Vergleich zur Darstellung im finalen Film, aber zumindest noch irgendwie schlüssig. Und es wäre durchaus denkbar, dass Drehbuchautor Zach Dean, über dessen Zeitreise-Alien-Actioner ja auch eine große (und gar nicht mal so subtile) Klimawandel-Metapher schwebt, ursprünglich auch etwas mehr Gesellschafts- bzw. Regierungskritik im Sinn hatte – und die Machthaber*innen die Bevölkerung ursprünglich einfach ins offene Messer laufen ließen.

    Wer Logiklöcher sucht, hat sowieso verloren

    Doch selbst wer dieses Logikloch hiermit als gestopft betrachten will – auch wenn man sich die Erklärung fernab des eigentlichen Films holen muss –, findet in „The Tomorrow War“ noch viele weitere Unsinnigkeiten, die dem Sci-Fi-Blockbuster einen fahlen Beigeschmack geben. Spaß hat hier wirklich nur derjenige, der sämtlichen Logikanspruch spätestens zum Vorspann ablegt. Dem Publikum scheint das allerdings nicht allzu schwer zu fallen.

    Während es von uns für „The Tomorrow War“ nur 2,5 von 5 möglichen Sternen gibt, steht der Film wenige Tage nach Streaming-Start auf Amazon Prime Video bei guten 4 Sternen – nach immerhin knapp 5.000 Bewertungen. Das bedeutet einerseits also, dass Prime-Abonnent*innen den Film fleißig gucken. Andererseits scheint der Sci-Fi-Actioner aber auch gut anzukommen. Vielleicht also bekommen wir tatsächlich schon bald „The Tomorrow War 2“ zu sehen, für den Regisseur Chris McKay bereits einige Ideen (und vielleicht auch Antworten) parat hat...

    "The Tomorrow War 2" bald auch auf Amazon Prime Video: So will Regisseur Chris McKay den Sci-Fi-Blockbuster fortsetzen

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