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    Endlich: Einer der verrücktesten & besten Sci-Fi-Filme, von dem ihr noch nie gehört habt, erscheint erstmals in Deutschland
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Kino aus aller Welt ist wie reisen, ohne vom Sofa aufzustehen. Fremde Kulturen und neue Sichtweisen – davon kann man nie genug haben.

    94 Prozent positiver Bewertungen auf Rotten Tomatoes, 8.1/10 bei IMDb – und dennoch fand „Kin-dza-dza!“ fast 35 Jahre lang nicht den Weg nach Deutschland. Jetzt gibt’s den legendären Mix aus „Mad Max“ und Monty Python zum ersten Mal fürs Heimkino.

    Bildstörung

    Der Verleih Bildstörung ist nicht zuletzt bekannt dafür, Highlights des Weltkinos in Deutschland ein Gesicht zu geben – ob nun direkt zum Kinostart oder erst Jahrzehnte später. Egal. Besser spät als nie. Und so bekam vor knapp einem Jahr etwa auch das eindringliche, schwer verdauliche Antikriegsfilm-Meisterwerk „Komm und sieh“ eine aufwändige Special Edition, die in wahrlich jedem DVD- und Blu-ray-Regal einen Platz verdient hat. Mit „Kin-dza-dza!“ folgt nun das nächste sowjetische bzw. russische Juwel aus den 80ern.

    Die philosophische Science-Fiction-Komödie war in ihrer Heimat 1986 ein Kinohit, erlangte allerdings erst im Laufe der Jahre ihren einzigartigen Kultstatus – als Mischung aus „Mad Max“ und Monty Python, wie sie vermutlich Andrej Tarkowski inszeniert hätte. Nachdem der Film im Vorjahr dann einen kleinen Kinostart in den deutschen Lichtspielhäusern erhielt, folgt über 35 Jahre nach dem ursprünglichen Erscheinen nun endlich auch die hiesige Heimkino-Premiere von „Kin-dza-dza!“.

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    Bildstörung veröffentlicht den Film am heutigen 29. Oktober standesgemäß als Special Edition – sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray –, die nicht nur die ungekürzte Originalfassung des Films enthält, sondern auch eine Bonus-Disc inklusive umfangreicher Extras, in denen die Hintergründe dieses so außergewöhnlichen Klassikers beleuchtet werden.

    Das ist "Kin-dza-dza!"

    Im Zentrum des intergalaktischen Abenteuers steht Wladimir (Stanislav Lyubshin), der nach der Arbeit eigentlich nur schnell noch Nudeln kaufen wollte, als ihn der junge Student Gedewan (Levan Gabriadze) auf der Straße anspricht: „Dort steht ein Mann, der sagt, er sei ein Außerirdischer.“

    Gewillt, dem ver(w)irrten Fremden zu helfen, suchen die beiden schließlich das Gespräch mit dem vermeintlichen Alien, das ihnen erklärt, dass er lediglich seine aktuellen Koordinaten bräuchte – dann könne er sich mithilfe seines mysteriösen Geräts ganz einfach via Knopfdruck nach Hause beamen. Was für ein Quatsch, denkt sich Wladimir – und drückt aus Spaß selbst auf den genannten Knopf. Mit verheerenden Folgen. Denn plötzlich befinden sich er und Gedewan auf dem Planeten Plük, mitten im Nirgendwo…

    Ein einflussreicher Kultfilm

    Der Film von Georgiy Daneliya, von dem es seit einigen Jahren übrigens auch eine animierte Neuauflage gibt, gilt als einer der größten und zugleich auch letzten Klassiker des sowjetischen Kinos – dessen Nachwirkungen bis heute spürbar sind.

    „Kin-dza-dza!“ ist nämlich nicht nur ein Kritiker- und Publikumsliebling – das unterstreichen Wertungen wie 94 positiver Stimmen bei Rotten Tomatoes oder 8.1 von 10 Punkten bei IMDb –, sondern vollbrachte obendrein das Kunststück, sich in der russischen Alltagssprache zu etablieren. Ähnlich wie etwa auch James Cameron in „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ entwickelten die „Kin-dza-dza!“-Macher nämlich eine eigene Sprache für ihren Film – die der Bevölkerung des Planeten Plük.

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    So wurden einst etwa Begriffe wie „Tschatl“ (Geld) oder „Pepelaz“ (Raumschiff) für die sozialkritische Satire im Gewand eines spaßigen Sci-Fi-Trips entwickelt, bevor sie in russischsprachigen Regionen tatsächlich in die Sprache aufgenommen wurden. Und zwar bis heute. „Kin-dza-dza!“ bedient sich also nicht nur inhaltlich der Kultur seiner Heimat, sondern gab ihr damit auch etwas zurück. Und allein das verleiht dem Film einen außergewöhnlichen Kultstatus, wie ihn nur wenige andere genießen.

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