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    "Arcane"-Macher verrät: Darum ist die Netflix-Serie so viel besser als andere Videospiel-Verfilmungen
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Es gab Zeiten, da hat Benjamin mehr gezockt, als Filme geschaut: Er liebt Nintendo und die Games von Naughty Dog („Uncharted“, „The Last Of Us“).

    Vor ihrem Start hätte wohl niemand gedacht, dass die „League Of Legends“-Serie „Arcane“ so dermaßen gute Kritiken erhalten würde, wie sie es aktuell tut. Produzent Marc Merrill hat nun den möglichen Grund für den Erfolg des Netflix-Hits verraten.

    Netflix

    Arcane“ ist eingeschlagen wie eine Bombe. Nicht nur befindet sich die „League Of Legends“-Serie gerade in über 80 Ländern in der Netflix-Top-10, sie kommt auch bei Kritiker*innen und Fans extrem gut an. Ein Rotten-Tomatoes-Score von 100 Prozent positiven Bewertungen und mittlerweile Platz 12 im IMDb-Ranking der besten Serien aller Zeiten (Stand: 23. November, 11.20 Uhr) sprechen Bände. Doch was macht „Arcane“ so verdammt gut? Sind es nicht ausgerechnet Videospiel-Adaptionen, die mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks immer wieder enttäuschen? Eigentlich ja, doch „Arcane“ macht eine Sache anders als viele andere Videospiel-Adaptionen:

    Sie wurde von Spiele-Insidern und nicht von etablierten Hollywood-Kräften kreiert!

    In einem Interview mit der Los Angeles Times sprach „Arcane“-Produzent und „League Of Legends“-Co-Schöpfer Marc Merrill über die Entstehungsgeschichte der Serie. Ursprünglich sei man den konventionellen Weg gegangen, habe Hollywood-Firmen abgeklappert und ihnen die Idee einer „LoL“-Serie vorgestellt, doch mit der Zeit habe man festgestellt, dass keine dieser Firmen sich jemals so sehr für das Videospiel-Universum interessieren könne wie die Mitarbeitenden von Riot Games selbst, also der Spielefirma, die Marc Merrill gemeinsam mit seinem Kollegen Brandon Beck gründete, um „League Of Legends“ zu entwickeln.

    "Do it yourself" statt Hollywood

    „Warum Hollywood die Spiele erklären, wenn man Hollywood auch einfach zeigen kann, wie es geht?“, diese Frage stellten sich Merrill und Beck nach mehreren erfolglosen Meetings. Also gaben sie die Produktion von „Arcane“ in die Hände von Christian Linke und Alex Yee, zwei langjährigen Mitarbeitern der Firma, die das „LOL“-Universum zwar kennen wie ihre Westentaschen, aber zuvor keinerlei berufliche Erfahrung im Serienbereich hatten. Linke hatte für „League Of Legends“ einige Musikstücke komponiert und Alex Yee die Hintergrundgeschichten einiger Charaktere aus dem Spiel erdacht. Doch beide standen nun vor einer völlig neuen Aufgabe. Dennoch hielten Merrill und Beck an dieser Personalentscheidung fest:

    „Wenn du die Reise, die unsere Spieler mit diesen Charakteren durchlebt haben, nicht voll und ganz wertschätzt, läufst du Gefahr, dass es sich in allen möglichen subtilen Weisen unauthentisch anfühlt. [...] Wir können die großartigen Fähigkeiten, die andere Kreative haben, zwar hinzufügen, aber wir können nicht die Liebe, die Aufmerksamkeit fürs Detail, das historische Wissen und die Perspektive opfern, die [die Angestellten von Riot Games] mitbringen.“

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    Anstatt also weiterhin fremde Studios zu fragen, wurde die Serie von Riot Games selbst kreiert. Zwar kamen bei der Produktion auch Personen zum Einsatz, die durchaus etwas TV-Erfahrung mitbrachten, etwa Regisseur Arnaud Delord, der die Marvel-Animationsserie „Rocket & Groot“ inszenierte, doch die Showrunner selbst waren eben Frischlinge.

    Für die Animation war außerdem Fortiche Productions zuständig, ein französisches Unternehmen, das in der Vergangenheit bereits Musikvideos und andere animierte Sequenzen für „League Of Legends“ anfertigte, allerdings ebenfalls nur wenig Erfahrung in der Umsetzung ganzer Serien hatte.

    Der Grund warum „Arcane“ so gut ist, könnte also sein, dass Riot Games die Adaption selbst umsetzte, anstatt ein etabliertes Hollywood-Studio damit zu beauftragen, das in der Videospiel-Vorlage nur eine lukrative Marke gesehen, aber das faszinierende Fantasy-Universum dahinter nicht verstanden hätte.

    "Arcane" Staffel 2 und weitere große "LoL"-Pläne

    Dank des sensationellen Erfolgs von „Arcane“ ließ die Ankündigung einer zweiten Staffel (mitsamt Teaser) nicht lange auf sich warten:

    Doch „League Of Legends“-Fans erwartet noch viel mehr. Denn im Interview mit der Los Angeles Times erklärten Marc Merrill und seine Kollegin Shauna Spenley auch, dass man ganz große Pläne mit der Marke habe. Marvel hat bereits gezeigt, wie sich Comics in ein unglaublich erfolgreiches Film- und Serienuniversum verwandeln lassen. Wenn Riot Games so weiter macht, könnte der Firma ein ähnliches Kunststück gelingen – nur eben auf Grundlage eines Videospiels. Mehr zu den zukünftigen Plänen des „Arcane“-Studios erfahrt ihr in folgendem Artikel:

    Mehr als nur eine 2. Staffel für Netflix-Mega-Hit "Arcane": "League Of Legends" wird zum Universum auf den Spuren von Marvel

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