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    Was zur Hölle war denn da im Finale los? Das "She-Hulk"-Team im Interview
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Seit "Iron Man" ist Julius ein riesiger Fan, der sich nach "Avengers: Endgame" und Phase 4 nun wahnsinnig auf die Multiversums-Saga im MCU freut.

    Wir haben „She-Hulk“-Chefautorin Jessica Gao, Hauptdarstellerin Tatiana Maslany und Jon „Hulk-Todd“ Bass zum Interview getroffen und sie direkt zum verrückten Finale und der Zukunft von She-Hulk (Deadpool? Daredevil??) und Todd ausgefragt.

    2022 Marvel / Chuck Zlotnick

    Das Finale von „She-Hulk“ ist herrlich verrückt und äußerst spaßig. Was genau da vor sich geht und welche Rolle eine K.I. namens K.E.V.I.N. und der Sohn (!) des Hulk darin spielen, haben wir bereits an anderer Stelle ausführlich erklärt. Bei unseren Interviews mit „She-Hulk“-Chefautorin Jessica Gao, Hauptdarstellerin Tatiana Maslany und Jon Bass, der als Bösewicht Todd bzw. Hulk-Todd zu sehen ist, haben wir das Thema natürlich trotzdem noch einmal zur Sprache gebracht:

    FILMSTARTS: Gratulation zu einem sehr unterhaltsamen und komplett verrückten Finale. Was habt ihr gedacht, als ihr zum ersten Mal von den Plänen für das „She-Hulk“-Finale gehört habt?

    Jon Bass: Mein Verstand ist geschmolzen, ich bin zu einer Pfütze geworden und wurde dann als neues Wesen wiedergeboren. Ich kann es nicht fassen, dass das wirklich passiert ist.

    Tatiana Maslany: Sehr unterhaltsam und komplett verrückt trifft es sehr gut. Ich war so glücklich, dass wir das wirklich machen. Aber es ergibt auch total Sinn, denn so hat Jessica Gao diese Figur gesehen und so wurde die Figur schon in den Comics aufgebaut. Sie reißt im wahrsten Sinne des Wortes die vierte Wand ein. Und diese Meta-Bewusstheit, das In-die-Kamera-sprechen, bedeutet, dass sie auch das ganze Drumherum kennt. Es war eine große Ehre, das machen zu dürfen.

    FILMSTARTS: Klar, She-Hulk ist auch in den Comics immer für einen Meta-Spaß zu haben, aber in der Serie ist es nochmal ganz was anderes. Wie seid ihr auf die Idee für dieses Finale gekommen?

    Jessica Gao: Es war ein sehr langer Weg. Wir haben unzählige Ideen durchgespielt, wie wir es genau machen, bestimmt eine zweistellige Zahl. Anfangs habe ich noch fälschlicherweise geglaubt, dass ich beim Finale dann der Marvel-Formel folgen muss. Wir hatten unseren Spaß, aber jetzt ist es Zeit, die Kiste nach Hause zu bringen und es auf Marvel-Art zu machen. Die großen Schurken werden enthüllt, es gibt eine Bedrohung, Menschen sind in Lebensgefahr, ein großer Kampf...

    Kevin Feige meinte: Folgt nicht der typischen Marvel-Formel!

    Es war einfach wundervoll und befreiend, dass Kevin Feige höchstpersönlich gesagt hat: Das müsst ihr nicht tun. Warum solltet ihr? Das ist kein Marvel-Film, sondern eine Serie, die komplett andere Sachen gemacht hat, anders als alles, was wir je gemacht haben. Warum solltet ihr jetzt aufhören? Folgt nicht der typischen Marvel-Formel. Er hat uns nicht nur die Erlaubnis gegeben, sondern uns sogar dazu ermutigt.

    FILMSTARTS: Apropos Marvel-Formel: Es ist sehr untypisch, dass ein Studio zugibt, dass die vorherigen Filme und Serien womöglich etwas generisch und repetitiv waren, so wie bei „She-Hulk“ passiert. Meinst du, dass die Serie für einen Umbruch im MCU sorgen wird? Gibt es in Zukunft weniger Action-Showdowns und weniger Vaterkomplexe?

    Jessica Gao: [lacht] Ich hoffe es! Aber das heißt natürlich nicht, dass zukünftige Projekte sich nicht auch so anfühlen dürfen wie die Filme davor. Das Schöne an dem großen Katalog und den verschiedenen Projekten ist ja, dass man verschiedene Sachen ausprobieren kann. Manches kann auf die bewährte Methode gemacht werden, aber bei anderen Sachen kann man etwas Neues machen.

    She-Hulk & Deadpool & Daredevil

    FILMSTARTS: Wie gesagt ist She-Hulk auch in den Comics für Meta-Spielereien berüchtigt, aber viele werden das auch wegen der beiden Filme vor allem mit Deadpool verbinden. Nun, wo Deadpool auch bald Teil des MCU wird: Siehst du da eine gewisse Rivalität, Tatiana? Oder freust du dich auf ein Team-Up in  „Deadpool 4“?

    Tatiana Maslany: Ich würde total gerne mit Ryan Reynolds als Deadpool einen Film machen. Er kommt so wie ich aus Kanada. Und in den Filmen stammt seine Figur sogar aus meinem Geburtsort, nämlich Regina, Saskatchewan. Es gibt also eine Menge Gründe für ein Team-Up. Wir müssen irgendwas zusammen machen, selbst wenn es nur ein kurzer Spaß zwischen zwei Filmen ist.

    FILMSTARTS: Apropos Team-up: Soweit ich weiß, sind Daredevil und She-Hulk in den Marvel-Comics nicht miteinander verbandelt. Woher stammt die Idee, sie zu einem Paar zu machen?

    Tatiana Maslany: Als Charlie Cox ans Set kam, hatten wir einfach so viel Spaß zusammen. Es war so cool zu sehen, was er mit dieser Figur macht, die er vorher in so einer ernsten, andersartigen Superhelden-Serie entwickelt hat. Wie er sie in das MCU bringt und sich komplett der Albernheit und Verspieltheit verschreibt. Und er war so ein tolles Gegenstück zu Jennifer, weil er trotzdem ein ernster Superheld mit konkreten Vorstellungen zum Superheldenleben ist und sie nicht. Sie ist ein Haudrauf und er ist so intellektuell und das ergibt einfach ein lustiges Paar.

    FILMSTARTS: Und sie arbeiten ja auch beide als Anwalt, es ergibt also auch so viel Sinn, dass sie eine Verbindung zueinander haben.

    Tatiana Maslany: Ja, total.

    Wie geht es mit She-Hulk im MCU weiter?

    FILMSTARTS: Im Finale gibt es eine Reihe von Anspielungen auf einen Film, eine mögliche zweite Staffel „She-Hulk“, auf die X-Men und so weiter. Jessica, wie viel davon stammt denn von dir und wie viel von Kevin bzw. K.E.V.I.N.?

    Jessica Gao: [lacht] Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob vielleicht alles aus der Feder von K.E.V.I.N. stammt. Ich bin nur eine Galionsfigur!

    Fast die ganze Szene wurde vor ein paar Jahren geschrieben, mit einigen kleinen Änderungen. Damals haben wir uns wirklich nur augenzwinkernd darüber lustig gemacht. Und natürlich macht jede Serie in der ersten Staffel einen Witz darüber, ob man eine zweite Staffel bekommt und ob es einen Film gibt. Es sollte nicht allzu ernst genommen werden. Wir als Autorenteam kommen aus einer Welt, in der man nie sicher sein kann, ob es eine weitere Staffel geben wird, und darüber haben wir uns lustig gemacht.

    FILMSTARTS: Tatiana, mit dem Abschluss der ersten Staffel „She-Hulk“ stehen dir jetzt alle Türen im MCU offen. Worauf freust du dich am meisten?

    Tatiana Maslany: Mich hat die Geschichte von „She-Hulk“ total überrascht. Sie hat alle Erwartungen zerstört, die ich vorher hatte, darüber, was eine Superhelden-Geschichte ausmacht. Wenn Jennifer also nochmal irgendwo anders auftaucht, hoffe ich, dass dieses überraschende Element bleibt, dieser freche Tonfall. Egal, ob in einem „Avengers“-Film oder wo auch immer, sollte diese Qualität, dieses Nicht-ganz-dazu-gehören nicht fehlen.

    Die Rückkehr von Hulk-Todd?

    FILMSTARTS: Jon, wie viel Spaß hat es gemacht, eine Figur wie Todd zu spielen? Und bist du traurig, dass du nicht so lange als Hulk-Todd rumwüten durftest?

    Jon Bass: Ich finde es großartig, Todd zu spielen. Ich finde, es macht mehr Spaß, einen Bösewicht zu spielen als einen Helden. Und dass ich überhaupt zum Hulk werden durfte, ist das Beste, was mir je passiert ist. Obwohl es nur für ein paar Minuten war, nehme ich das gerne, ich stoppe die Zeit. Und es heißt ja nicht, dass Todd nicht nochmal zum Hulk werden kann. Er hat ja immer noch She-Hulks Blut irgendwo...

    FILMSTARTS: Du würdest also gerne noch einmal als Todd oder Hulk-Todd zurückkehren?

    Jon Bass: Auf jeden Fall. Das fände ich großartig, egal ob Todd, Hulk-Todd oder eine ganz andere Version, die es irgendwo im MCU gibt. „Zeig mir, was du drauf hast, Bro!“ [Jon Bass zitiert hier eine Dialogzeile aus dem „She-Hulk“-Finale.]

    FILMSTARTS: Hast du denn eine Idee, wo und wie Todd zurückkehren könnte?

    Jon Bass: Überall. Es ist das MCU. Die kopieren die Figuren überall rein, wo es nur geht. Und wenn das passiert, bin ich der glücklichste Mann in Amerika.

    FILMSTARTS: „She-Hulk“ fühlt sich beinahe wie eine Kriegserklärung an eine bestimmte Art von „Fan“ an. War dir klar, wie die Reaktionen auf die Serie ausfallen würden und wie geht es dir jetzt damit?

    Jon Bass: Ich finde es zum Totlachen. Es ist großartig, dass Jessica Gao eine Serie schreiben konnte, die nicht nur hervorhebt, was die Leute darüber sagen werden, sondern das auch noch so zielsicher tut. Es fühlt sich fast so an, als würde sie die Serie schreiben, während sie ausgestrahlt wird. Das ist unglaublich für eine Serie, die vor drei Jahren geschrieben wurde. Und es liegt daran, dass diese Begriffe nicht neu sind und es wird wahrscheinlich bis ans Ende aller Zeiten so weitergehen.

    FILMSTARTS: Unglücklicherweise.

    Jon Bass: Unglücklicherweise, aber es ist auch großartig, dass sich das jemand mal zur Brust nimmt und einen Witz daraus macht. Denn das ist es.

    Alle neun Folgen von „She-Hulk“ können seit dem 13. Oktober 2022 bei Disney+ gestreamt werden.

    Staffel 2, "World War Hulk" oder ein "Avengers"-Auftritt: Wie geht es jetzt mit She-Hulk weiter?
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