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    The Coroner
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    Michael S.
    Michael S.

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    Serienkritik
    3,5
    Veröffentlicht am 21. Mai 2021
    Gleich die ersten Folgen geben den Ton an: "The Coroner" lebt von einer grundsätzlichen Gutmütigkeit, ohne, wie mancher tonal ähnliche Retro-Krimi, allzu betulich auszufallen. Die Figuren sind witzig bis sympathisch, Daveys einstige Beziehung mit Jane bringt das obligatorische Beziehungselement ins Spiel und die Fälle laden zum Mitraten ein. Da die Serie fürs Tagesprogramm der BBC, also eher zum Nebenbei-Gucken proudziert wurde, fallen die zumindest in der ersten Staffel oft relativ simpel aus, die obligatorische falsche Spur lässt sich häufig früh erkennen.

    Obligatorische Brit-Crime-Szenarien wie Mord im Seebad, Mord im Herrenhaus und Mord unter Matrosen werden samt passendem Lokalkolorit pflichtschuldig abgehakt, das aber immerhin ausreichend unterhaltsam. Szenen im Pub und das regelmäßige Schlussbild mit Jane auf dem Weg zum Gericht sorgt für verlässliche Momente. Schade nur, dass man Mrs. Coroner nie beim Vorlegen ihrer Ermittlungsergebnisse sieht. Vielmehr klärt sie mit Davey regelmäßig alle Morde auf, irgendjemand wird verhaftet und alles ist gut.

    In Staffel zwei dagegen wurde nicht nur Janes Frisur ausgewechselt. So gut wie alle Fälle tragen plötzlich eine ernstere, menschliche Komponente, egal ob es um Ehedramen, den Verlust eines Kindes oder Geschlechtsumwandlung geht. Zusätzlich geraten alle Beteiligten früher oder später in ernsthafte Gefahr, als ob man plötzlich den fehlenden Ernst der Vorgängerstaffel nachholen müsste. Gerade wenn man wieder auf einen flotten Spruch hofft, wird eher noch ein weiser Spruch über das wertvolle Leben eingeschoben - bye bye Comedy-Crime.

    Ganz schlimm ist es damit noch nicht. Ja, der Abschied nach den zwei Staffeln, über die die Serie nie hinausgewachsen ist, fällt nicht übermäßig schwer, denn weder das Konzept noch die Figuren könnte man jetzt noch großartig weiterentwickeln. Spoiler: Nicht einmal Jane und Davey finden am Ende zueinander oder bandeln wenigstens kurz wieder miteinander an, obwohl immer wieder damit kokettiert wird. Wenigstens zündet der Running Gag, dass Daveys Frau ihm immer wieder ungenießbares Essen einpackt - offenbar kein Grund zum Fremdgehen.

    Unterm Strich bieten die zwanzig Folgen immer noch unterhaltsam aufbereitete Kriminalfälle mit Wohlfühlfaktor, die bis zum nächsten großen Genreevent einen gutmütigen Zeitvertreib abgeben. Denn das muss man der Serie lassen: Sie schickt ihre Protagonisten nicht durch die tiefsten Täler, sondern gönnt dem einen oder anderen auch einfach mal sein Glück, trotz aller Richtungswechsel in Staffel 2. Und das darf auch mal sein.
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