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    Shark Night 3D
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Shark Night 3D
    Von Christoph Petersen

    Der ehemalige Stuntman David R. Ellis hat schon einmal einen Horrorfilm mit Tieren gedreht. In „Snakes On A Plane" ließ er hunderte Gift- und Würgeschlangen während des Flugs auf die Passagiere einer Boeing 747 los. In den vergangenen zehn Jahren gab es wohl kaum eine große Studioproduktion, die mit einem absurderen Plot aufwartete. Und auch in seinem Fun-Splatter „Shark Night 3D" schaltet der Regisseur („Final Destination 2", „Final Call") keinen Gang zurück. Wieder macht er vor keiner noch so verrückten Wendung halt und erneut gibt er sich nicht mit einem einzelnen tierischen Angreifer zufrieden, sondern hetzt die hungrigen Raub-Fischlein gleich im Dutzend auf seine Protagonisten. Also aufgepasst: Nüchtern in diesen Film zu gehen, ergibt in etwa so viel Sinn, wie ein Sprung in einen Swimmingpool voll ausgehungerter, blutrünstiger Haie.

    Sara (Sara Paxton) lädt sechs ihrer Collegefreunde zu einem Partywochenende ins Ferienhaus ihrer Eltern ein, das auf einer Insel in einem See in Louisiana gelegen ist. Aber schon bei der ersten Runde Wasserski kommt es zur Katastrophe. Der angehende Basketballprofi Malik (Sinqua Walls) wird von einem meterlangen Hai angegriffen und verliert bei der Attacke einen Arm. Zum Glück ist mit Nick (Dustin Milligan) auch ein Medizinstudent mit dabei, der die Wunde notdürftig versorgt. Trotzdem muss schnellstmöglich Hilfe organisiert werden, was ohne Handyempfang gar nicht so einfach ist. Und auch der erste Versuch, mit dem Motorboot zurück zum Festland zu gelangen, scheitert kläglich. Offenbar ist der Hai, der Malik den Arm abgerissen hat, nämlich nicht der einzige, der in dem Salzwassersee eine neue, nicht gerade artgerechte Heimat gefunden hat...

    Die Story hat man schon mindestens tausend Mal gesehen: Eine Gruppe von Collegestudenten verschlägt es in die Wildnis, wo dann einer nach dem anderen von ihnen das Zeitliche segnet. Das Schema funktioniert mit mörderischen Hinterwäldlern genauso gut wie mit tollwütigen Wildtieren... aber mit Haien? Spätestens nach dem zweiten Opfer sollte doch keiner der Jugendlichen mehr so bescheuert sein, sich dem haiverseuchten See auch nur zu nähern. Und tatsächlich müssen die TV-Autoren Jesse Studenberg und Will Hayes in ihrem Spielfilmdebüt ganz schöne Haken schlagen, um die Kids immer wieder ins Wasser zu bekommen. Bei sovielen hanebüchenen Wendungen bleibt die Spannung schnell auf der Strecke. Gegen dieses Glaubwürdigkeitsproblem können auch die Darsteller nichts ausrichten, dafür sind sie viel zu beschäftigt damit, ihre Waschbrettbäuche beziehungsweise Bikini-Rundungen in die Kamera zu recken. Apropos 3D: Während es unter Wasser einige Momente gibt, in denen sich die Technik als echtes Plus erweist, wären die Szenen über dem Meeresspiegel auch gut ohne die dritte Dimension ausgekommen.

    Aber eigentlich geht es ja sowieso um die Haie – und die schwimmen hier nicht erst lange zu Spannungsmusik um ihre Opfer herum, sondern kommen gleich zur Sache. Anders als Steven Spielberg in seinem genredefinierenden Klassiker „Der weiße Hai" setzt David R. Ellis nicht auf den Suspense einer sich nähernden Haiflosse, sondern auf handfeste Action, explodierende Motorboote und Fontänen von Kunstblut. Auch hält sich der Regisseur nicht lange damit auf, immer nur Teile des Monsters zu zeigen, sondern lässt einen der Killer gleich ziemlich zu Anfang in voller Größe vor der Kamera vorbeischwimmen. Aber damit hat er keinesfalls sein ganzes Pulver verschossen, denn die Animatoren von „Shark Knight 3D" begnügen sich nicht mit einer einzigen Spezies, sondern fahren gleich eine ganze Armada verschiedener Haiarten auf. Allerdings hätte man sich schon gewünscht, dass sie mehr auf die jeweiligen Eigenarten der unterschiedlichen Tiere eingegangen wären – so bekommen jetzt nur die Zigarrenhaie ihren artenspezifischen Auftritt spendiert.

    Fazit: „Shark Night 3D" ist ganz sicher kein neuer „Der weiße Hai", aber als kurzweilige Trash-Orgie für einen bierseligen Männerabend tut er seinen Dienst.

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