Leicht hat es Bruno Dumont seinem Publikum noch nie gemacht: Schon mit seinem schonungslosen zweiten Film „L`Humanite“ sorgte er 1999 bei den Filmfestspielen von Cannes für einen Skandal und trotzdem gab es von der Jury gleich drei Preise. Spätere Filme wie „29 Palms“ oder „Camille Claudel 1915“ verstörten ebenso durch ihre Radikalität wie durch ihre düstere Weltsicht bis der Regisseur zuletzt in der Miniserie „P'tit Quinquin“ mit Humor überraschte. Dieser neue Aspekt im Werk Dumonts steigert sich in seinem aktuellen Film „Die feine Gesellschaft“ oft ins grotesk Überzeichnete. Das Ergebnis könnte man als extreme Kunstfilmversion des Publikumserfolgs „Willkommen bei den Sch'tis“ bezeichnen - mit Inzucht, viel Kannibalismus und vor allem reichlich Humanismus.Sommer 1910, am Ärmelkanal, unweit von Calais: Zwei Familien treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das sind...
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