Psychopath Jack (Matt Dillon) ist auf den ersten Blick nicht unbedingt als klassischer Vertreter seiner Zunft zu erkennen. Der Ingenieur, der sich selbst den Serienmörder-Künstlernamen Mr. Sophisticated gegeben hat, hat bereits 60 Morde auf dem Kerbholz. Er steht in ständigem Austausch mit einem mysteriösen Mann namens Verge (Bruno Ganz), dem er von fünf seiner gelungensten Mordfälle in aller Ausführlichkeit erzählen will. So glaubt ihm die ahnungslos mit einer Reifenpanne gestrandete Autofahrerin (Uma Thurman) nicht, als Jack ihr im spielerisch, vermeintlich ironischen Dialog berichtet, dass er ihr gleich den Schädel einschlagen wird – wie man das als Serienkiller mit unbedarften Personen allein auf weiter Flur so macht. Ein fataler und letzter Fehler für die namenlose Frau.
Jack betrachtet jeden seiner Morde als Kunstwerk, das er zu etwas Großem formen will. Gelegentlich kommt dem skrupel- und gefühllosen Killer aber seine Zwangsneurose dazwischen. Nachdem er eine ältere Frau bestialisch ermordet hat, treibt ihn seine Paranoia immer wieder zurück in das Haus, in dem er die Dame getötet hat, um auch das allerkleinste Detail zu überprüfen. Jack will einfach absolut keine Spuren hinterlassen. Das nimmt dann schon groteske Züge an, hindert den Schwerstgestörten aber nicht daran, sein Handwerk weiter zu verfolgen – selbst wenn das Risiko, entdeckt zu werden im Laufe der Jahre immer größer wird. Denn die Polizei rückt dem Serientäter immer näher auf die Fersen, während er sein Gesamtkunstwerk vollenden will.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
The House That Jack Built
Von Christoph Petersen
Auf den Eintrittskarten für das Serienmörder-Porträt „The House That Jack Built“ von Berufsprovokateur Lars von Trier („Dancer In The Dark“, „Dogville“) prangt bei den Filmfestspielen von Cannes, wo auch schon solche wenig zarten Werke wie „Oldboy“ oder „The Chaser“ im offiziellen Programm ihre Premiere feierten, dick und fett der Hinweis: „Warnung: Bestimmte Szenen sind geeignet, das Zartgefühl der Zuschauer zu verletzen.“ Solche Warnungen halten natürlich keinen Festivalbesucher davon ab, ins Kino zu gehen. Ganz im Gegenteil machen sie doch erst recht neugierig. Aber was ist nun wirklich dran an der Sache, zumal bei der Premiere auch zahlreiche Zuschauer den Saal verlassen und anschließend erboste Tweets abgefeuert haben? Nun ja, von Trier gibt sich tatsächlich alle Mühe, das Publikum bis weit über dessen Schmerzgrenze hinaus zu schockieren. Nur führt das diesmal leider zu wenig, den...
"The House That Jack Build" wirkt einfach wie eine einzige große Provokation gegenüber den Kritikern von Lars von Trier, die um diesen Film auch am besten einen großen Bogen machen werden. Ansonsten bekommen wir wieder starke Bilder geboten mit einem extremen künstlerischen Anspruch und bekommen auch eine moralisch sehr fragwürdige Geschichte, über die es sich zu denken lohnt.
Kinobengel
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171 Follower
Lies die 440 Kritiken
4,0
Veröffentlicht am 5. Dezember 2018
Kultregisseur Lars von Trier ist mit „The House that Jack built” in den deutschen Kinos.
Jack (Matt Dillon) ist ein Serienkiller. Eigenartigerweise wird er nie erwischt oder für ernst genommen. Seinem Dialogpartner Verge (Bruno Ganz) erzählt er von Kindheitserlebnissen und einigen Morden.
Lars von Trier hat den Kinogängern etwas geliefert, das definitiv die Handschrift des dänischen Regisseurs trägt: Mit gewohnt unruhiger, ...
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BrodiesFilmkritiken
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Lies die 4 433 Kritiken
3,5
Veröffentlicht am 28. Dezember 2019
Die Story einzig und alleine für sich wäre reine Horrorkost und könnte auch in einen puren Horrorspaß umgewandelt werden. Da es aber ein Film von Lars von Trier ist sollte man das so nicht erwarten, hier hat man es wohl it einer Art Kunstfilm zu tun. Wer Leichen, Gewalt und diese Dinge will wird zwar fündig, aber lohnt es sch 150 Minuten für einen Splatterfilm abzusitzen? Wohl nicht. Es sind aber andere Dinge die faszinieren. Die eiskalte ...
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beco
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Lies die 145 Kritiken
2,5
Veröffentlicht am 6. Dezember 2018
Was für ein schwieriger Film, mit schockierenden Bidern, teilweise schwer zu ertragen, hier geht ein Mann in wahrsten Sinnes der Wortes über Leichen, aber wenn man die Auseinandersetzung mit dem Bösen ernst nimmt, kommt man an der Analyse nicht vorbei.
Wer das Böse als psychopathische Störung begreift, mag mit dem Film zufrieden sein, aber es ist doch eine sehr enge Sicht. Die Frage was eigentlich abseits der pathologischen ...
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