Die da oben, wir hier unten. Waren es in seiner Sci-Fi-Dystopie „Snowpiercer“ noch die verschiedenen Abteile eines futuristischen Zuges in einer postapokalyptischen Schneewelt, die die verschiedenen sozialen Klassen repräsentieren, trägt Bong Joon-ho seinen schon länger auf der Leinwand ausgetragenen Klassenkampf nun zurück in die südkoreanische Metropole Seoul. In „Parasite“ freuen sich die da oben, die in den wohlhabenden Vierteln auf den Hügeln leben, wenn es mal so richtig schüttet, weil der Regen den Dreck aus der Luft filtert. Unterdessen kämpfen die da unten, deren karge Behausungen überflutet werden, um ihr nacktes Überleben oder zumindest ihr letztes verbliebenes Hab und Gut. Joon-ho („Memories Of Murder“, „Mother“) findet viele eindringliche Bilder für die Perversitäten des Wohlstandes – und trotzdem ist „Parasite“ nicht etwa ein Sozialdrama, sondern eine schwarzhumorige, tempo...
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