Gefangensein im eigenen Körper – dieses Gefühl kennen die meisten Jugendlichen. Wenn es aber um die Identitätsbildung im völlig fremden Körper geht, wird das Spannungsfeld von Schule, Familie und sexuellem Erwachen in der Pubertät zu einer unvorstellbaren Herausforderung. Lukas Dhont aus Gent schildert in seinem schlicht „Girl“ betitelten Regiedebüt die schwierige Metamorphose eines Transmädchens zur Transfrau, die zudem im Ballett groß herauskommen möchte. Neben der Goldenen Kamera als bestes Erstlingswerk wurde das niederländische Coming-Of-Age-Drama in Cannes auch mit dem „Queer Palm“-Preis in der Auswahl der LGBT*-Filme prämiert. Als stringent erzähltes Genderporträt kehrt Dhont den inneren Konflikt seiner Hauptfigur dank einer exzellenten Besetzung glaubwürdig und ohne Extravaganzen nach außen. Durch die zahlreichen Analogien, die zwischen Gender und Adoleszenz gemacht werden, tauch...
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