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    Politisch inkorrekt & zum Brüllen komisch: Einen der besten Weihnachtsfilme überhaupt solltet ihr spätestens jetzt nachholen
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    „Kevin - Allein zu Haus“, „Schöne Bescherung“, „Ist das Leben nicht schön?“: Für FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian gibt es viele Filme, die jedes Jahr einfach zu Weihnachten dazu gehören. Der vielleicht lustigste erscheint nun erstmals in 4K.

    Pünktlich zur Adventszeit erstrahlen in den hiesigen Heimkinos einige der größten Weihnachtsfilm-Klassiker überhaupt in neuem Glanz. Stop-Motion-Enthusiasten dürfen sich so etwa über Tim Burtons „Nightmare Before Christmas“ freuen, den es seit vergangener Woche erstmals auf 4K-Blu-ray* gibt. Und diese Woche folgte auch schon die nächste UHD-Premiere eines absoluten Über-Klassikers:

    Die Glücksritter“ gibt es seit dieser Woche erstmals in 4K …

    … und legt damit vor allem in Sachen Bildqualität noch einmal eine ordentliche Schippe zur Blu-ray (und jede Menge Schippen verglichen zur DVD) oben drauf. Das legen jedenfalls erste Bildvergleiche im Netz näher, die zumindest den Autor dieses Artikels dazu veranlassten, sich die UHD-Scheibe vorzubestellen. Aber gut, für ihn zählt der irrwitzige Rollentausch von Eddie Murphy und Dan Aykroyd ja auch zu den besten Komödien sowie natürlich auch besten Weihnachtsfilmen aller Zeiten…

    "Die Glücksritter": Ein Film, wie es ihn heute nicht mehr geben würde

    Ich bin für Gleichberechtigung, gegen Diskriminierung und stets offen dafür, meinen Blick auf die Welt weiterzuentwickeln – auch in Sachen Humor kenne ich nichtsdestotrotz bzw. eben gerade deswegen kaum Grenzen. Und schon gar nicht die des guten Geschmacks. Alberne Witzeleien helfen mir immer wieder durch den Tag, gerade wenn meine Akkus mal wieder besonders leer sind. Und um sie wieder geladen zu kriegen, mache ich mich liebend gerne über Gott und die Welt witzig, vor allem aber über mich selbst. Und zwar ganz ohne Einschränkungen. Schließlich will ich auch mit meinen verbalen Freveleien niemanden ausgrenzen. Das wäre letztlich ja auch irgendwie Diskriminierung.

    Während viele Filme im Hinblick auf Political Correctness heutzutage ihre Gag-Paraden mit angezogener Handbremse abfeuern, war das in den 80ern noch anders. Und so steckt auch „Die Glücksritter“ voller haarsträubender Kommentare zwischen Rassismus und Sexismus, wie sie heute in keinem Film mehr landen würden. Ja, die Zeiten haben sich nun mal geändert. Und das ist auch gut so. Aus heutiger Sicht macht das den Film von John Landis („Blues Brothers“, „American Werewolf“) als Kind seiner Zeit jedoch umso besonderer – und keinen Deut unlustiger. Oder unwichtiger. Denn gerade damit greift der Film auch ernstzunehmende, bis heute vorherrschende Problematiken in der Gesellschaft überspitzt und augenzwinkernd auf.

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    Denn natürlich ist der Regisseur selbst kein Rassist oder Sexist, sondern machte sich mit seinem Film einfach nur hinlänglich bekannte Klischees zu eigen, um sie ohne Rücksicht auf Verluste zu einer pechschwarzen, beißenden Satire zu formen – die letztlich genau das auszeichnet, was für mich die besten Komödien gemeinsam haben:

    „Die Glücksritter“ macht nicht nur als Witze-Feuerwerk immensen Spaß, sondern würde auch ganz ohne all die Kalauer funktionieren, bei denen sich heute so manche an den Kopf fassen würden. Denn er erzählt schlicht eine spannende Geschichte, die nicht nur zur Belustigung dient, sondern eben seinem Publikum den gesellschaftlichen Spiegel vorhält. Und damit dies auch Wirkung hat, muss es eben auch ein Stück weit unangenehm sein – was Landis nicht zuletzt mit fiesen Gags auf die Spitze treibt, die einen nicht nur lauthals loslachen lassen. So lange, bis einen das schlechte Gewissen einholt.

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    Denn die Story um einen wohlhabenden Geschäftsmann und einen Obdachlosen, die die Rollen tauschen, ist hier nicht bloß die Grundprämisse für allerhand Situationskomik. Letztlich ist sie weit komplexer als das, macht nicht nur Laune, sondern lässt einen auch selbst Überlegungen anstellen, wie ein ähnliches, im Film natürlich überspitzt dargestelltes Szenario wohl in der echten Welt verlaufen würde. Garniert mit allerhand ikonischen Momenten wie einem Dan Aykroyd, der sich als verkleideter Weihnachtsmann einen in seinem buschigen Bart hängenden Lachs schmecken lässt, ergibt das eine zum Brüllen komische, politisch gerne mal inkorrekte und unglaublich gut durchdachte Komödie für die Ewigkeit.

    Tipp: Schaut den Film unbedingt im Doppel mit „Der Prinz aus Zamunda“! Der ist nicht nur genauso großartig und schlägt mit Murphy in der Hauptrolle und Landis auf dem Regiestuhl in exakt dieselbe Kerbe – sondern bringt obendrein auch zwei weitere Darsteller des „Glücksritter"-Ensembles in einem herrlichen Cameo zurück. Und auch „Der Prinz aus Zamunda 2“ hat entgegen teils harscher Kritik durchaus was für sich...

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