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    Mit dem Joker als Held und einem überraschenden neuen Batman: So wollte Zack Snyder das DCEU fortsetzen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Das DCEU ist Geschichte. „Aquaman 2“ ist der allerletzte Film eines Universums, das aufgrund vieler Planänderungen nie in Gang kam. Doch was war eigentlich mal die ursprüngliche Idee von Zack Snyder? Das ist mittlerweile weitestgehend bekannt.

    Warner Bros.

    Eigentlich wollte Zack Snyder nur einen Superman-Film machen. Doch als „Man Of Steel“ erschienen war, entschlossen sich die Verantwortlichen bei Warner und DC dem Konkurrenten Marvel nachzueifern. Es sollte ein Universum her. Snyder verwarf seine Pläne für „Man Of Steel 2“ und machte sich Gedanken, wie ein solches Universum aussehen könnte. „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ wurde angegangen, ein „Justice League“-Zweiteiler entwickelt. Doch nachdem „Batman V Superman“ zwar gut an den Kinokassen lief, aber hinter den (viel zu) riesigen Erwartungen blieb, ging es mit dem ganzen Neuplanen los.

    Es wurde erst mal nur ein „Justice League“-Film gemacht, der auch etwas lockerer sein sollte als der düstere Kampf von Henry Cavills Superman und Ben Afflecks Batman. Und wie sicher alle von euch wissen, musste Snyder dann das Projekt sogar noch abgeben. Joss Whedon stellte es fertig, warf dabei ebenfalls wieder viel um. Das sogenannte Snyderverse entstand nie. Doch wie hätte es ausgesehen? Wir verraten es euch.

    Das Ende von "Zack Snyder's Justice League" zeigt, was hätte kommen sollen

    Nicht nur die 4-Stunden-Fassung „Zack Snyder's Justice League“ und die bereits in „Batman V Superman“ getroffenen Vorbereitungen liefern uns dabei Infos, sondern auch der Regisseur selbst. Denn dieser hat sich in Interviews mittlerweile mehrfach zu seinen Plänen geäußert.

    Wir fangen aber erst einmal am Ende von „Zack Snyder's Justice League“ an. Dort bekommen wir nämlich einen kleinen Ausblick in eine düstere Zukunft. Der finstere Darkseid herrscht über die Erde und Batman macht nun gemeinsame Sache mit dem Joker (Jared Leto). Die Szene knüpft an eine Albtraumvision von Bruce Wayne in „Batman V Superman“ an – und Snyder plante die Geschichte genau in diese Richtung zu bringen.

    "Justice League 2": Die Helden verlieren

    In „Justice League 2“ sollten Batman und Co. der Gefahr durch Darkseid offensiv entgegentreten. Sie versuchen, ihn auf seinem Heimatplaneten zu schlagen … und kassieren selbst mächtig Haue. Im Gegenzug schafft es Darkseid auf die Erde und findet dort willige Helfer. Lex Luthor (Jesse Eisenberg) hat nämlich mittlerweile die in „Zack Snyder's Justice League“ erwähnte Anti-Life-Equation gefunden. Er hat sich mit dem Riddler verbündet, der es schafft, diese zu entschlüsseln.

    Sie offenbaren dem Ober-Bösewicht, dass er die Anti-Life-Equation nutzen kann, um Superman zu kontrollieren. Dafür müsse er nur Lois Lane (Amy Adams) töten. Die Justice League erfährt von dem Plan. Batman nimmt es auf sich, Lois in seiner Höhle zu verstecken und zu beschützen, während Superman sich Darkseid stellt. Doch Darkseid schafft es, dem Kryptonier zu entkommen, in die Bat-Höhle vorzudringen und dort die auch noch schwangere Lois zu töten. Superman kann nur noch ihren Tod mitansehen und ist danach gebrochen. Er fällt unter die Kontrolle von Darkseid.

    „Justice League 2“ sollte dann mit einem Sprung in die Zukunft enden – in jene Welt, die wir aus dem Ende von „Zack Snyder's Justice League“ kennen. Batman hat hier eine bunte Rebellentruppe um sich geschart. Ihr Ziel ist es, Flash (Ezra Miller) in der Zeit zurückzuschicken, um Darkseid doch noch zu besiegen

    "Justice League 3" auf den Spuren von "Avengers: Endgame"

    Die geplante Zweiteilung erinnert durchaus an Marvels „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ - gerade auch mit dem Zeitreise-Plot, der im Mittelpunkt von „Justice League 3“ hätte stehen sollen. Dort wäre es erst einmal darum gegangen, in der apokalyptischen Zukunft zu überleben und die nötigen Mittel für die Zeitreise zu suchen. Denn das Team braucht eine der Mutterboxen, die Cyborg (Ray Fisher) manipulieren sollte, um Flash die Zeitreise zu ermöglichen.

    Deswegen gehört auch der Joker plötzlich zum Team. Er ist zwar unberechenbar und ihm ist nicht zu vertrauen, doch man braucht ihn. Denn er weiß nicht nur, wo die Mutterbox, sondern auch wo Kryptonit versteckt ist, das benötigt wird, um sich den bösen Superman vom Hals zu halten. Ausgerechnet der Kult-Bösewicht Joker sollte also nun auf der Seite der Helden stehen.

    Zack Snyder's Justice League
    Zack Snyder's Justice League
    Starttermin 8. März 2021 | 4 Std. 02 Min.
    Von Zack Snyder
    Mit Ben Affleck, Henry Cavill, Gal Gadot
    User-Wertung
    4,3
    Filmstarts
    3,5

    Am Ende kommt es natürlich zur erfolgreichen Zeitreise. Flash kann in einer Anlehnung an die Szene aus „Batman V Superman“ Bruce Wayne warnen und dieser versteht die Warnung auch richtig. Die gewonnenen Informationen kann Batman nutzen, um Lois Lane zu retten – auch wenn er dabei sein eigenes Leben geben muss. Die veränderte Zeitlinie führt dazu, dass Superman, und die übrige Justice League die Streitkräfte von Menschen, Amazonen und Atlantern vereinen kann, um sich Darkseid und seiner Armee entgegenzustellen – so wie es den vereinten Verteidigern der Erde vor vielen tausend Jahren schon einmal gelungen ist (siehe die Rückblende im Snyder-Cut).

    Mit einem Twist sollte zudem das Geheimnis um Wonder Womans (Gal Gadot) Herkunft ein kleines Stück weit gelüftet werden. Sie hat auch kryptonisches Blut. Auch „Justice League 3“ sollte zudem mit einem Zeitsprung enden. 20 Jahre in der Zukunft übernimmt Supermans Sohn, der keine Kräfte hat, den Mantel von Batman und sorgt als überraschender neuer Dunkler Ritter für Recht und Ordnung in Gotham.

    Großer Twist mit "The Flash"

    Snyders Plan ging wohl sogar noch weiter. Dies verriet Jay Oliva, der nicht nur hinter vielen DC-Animationsfilmen steckt, sondern auch eng mit Snyder arbeitete und Vorab-Zeichnungen zur Visualisierung von dessen Ideen anfertigte. Der ursprünglich geplante „The Flash“-Film des ebenfalls zu diesem Zeitpunkt eng mit Snyder arbeitenden Regisseurs Rick Famuyiwa sollte nämlich enthüllen, dass hinter Darkseid ein noch mächtigerer Bösewicht steckt: Eobard Thawne alias Reverse Flash.

    Er hat im Hintergrund Fieslinge und Held*innen manipuliert, um diese Zeitlinie zu erschaffen, die nun existiert. Als Barry Allen dies erkennt, muss der Speedster seinen Erzfeind aufhalten … und erschafft dabei ein komplett neues Universum. In einer freien Adaption der Comic-Story „Flashpoint“ wäre am Ende nichts mehr so gewesen wie vorher.

    Snyder habe dies als perfekten Schlusspunkt gesehen. Denn so hätte es am Ende von „The Flash“ eine neue Welt mit neuem Batman, neuem Superman, neuer Wonder Woman etc. gegeben. Snyders Erzählung hätte ein rundes Ende gefunden, gleichzeitig wären mit einem Reboot bereits die Weichen gestellt, um nun eine völlig neue Saga zu beginnen.

    Bekommen werden wir dieses Snyderverse wohl nie – auch wenn einige Fans weiterhin davon träumen, dass Streamingdienst Netflix entsprechende Rechte kauft und Snyder es ermöglicht, doch noch seine Geschichte zu erzählen. Das ist wohl unrealistisch. Bei DC gibt es dagegen einen Neustart. James Gunn will nun mit dem DCU eine zusammenhängende Geschichte erzählen.

    Erster Trailer zu "Rebel Moon 2" auf Netflix: Sehen wir endlich die Genialität?

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