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    Trotz Oscar-Stars: Dieses Sequel zu einem legendären Horror-Meisterwerk ist total gefloppt und ziemlich unbekannt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Obwohl er mit Matthew McConaughey und Renée Zellweger aufwartet, ist der Horror-Flop „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ nahezu in Vergessenheit geraten. Die Stars dürften recht froh darüber sein...

    Viele große Karrieren haben in wenig ruhmreichen Filmen begonnen. Unter anderem spielte Leonardo DiCaprio im wenig beachteten Monster-Horror „Critters 3“ mit, bevor er zum Superstar wurde. Ein weiterer Horror-Film, der trotz seiner rückwirkenden Starpower oft vergessen wird, ist „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“:

    Die dritte Fortsetzung des verstörenden Horror-Meisterwerks „Blutgericht in Texas“ trumpft mit Renée Zellweger und Matthew McConaughey auf. Die waren damals zwar ziemlich unbekannt, wurden aber letztlich zu gefragten (und mit dem Oscar prämierten) Stars.

    Dass „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ nicht später doch noch von der heutigen Popularität seines Casts profitierte, sondern weiterhin zumeist bloß eingefleischten Horror-Fans ein Begriff ist, dürfte Zellweger und McConaughey jedoch erleichtern.

    Das ist "Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr"

    Die Schul-Abschlussfeier wurde krachend gefeiert, jetzt heißt es für Jenny (Renée Zellweger), Barry (Tyler Cone) und Heather (Lisa Marie Newmyer): Ab nach Hause! Doch eine Irrfahrt durch einen dunklen Wald entpuppt sich für sie alsbald als fataler Fehler...

    Der von Kim Henkel geschriebene und inszenierte Film versucht, Slasher-Elemente mit pechschwarzem Humor zu vereinen, zudem hat er einige Momente der Selbstironie – und einen genüsslich-übertrieben spielenden McConaughey als Abschleppwagenfahrer, der hart austeilt.

    Dieser Mix kam allerdings nicht gut an: Die Kritiken fielen damals wie heute weitestgehend ernüchtert bis vernichtend aus – so vergab FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen bloß einen einzigen Stern. Gerade aufgrund des Spagats zwischen Härte und Eigenparodie hat „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ aber, wie viele tonal eigenwillige Horror-Produktionen, auch eine kleine, eingeschworene Fangemeinde.

    Trotzdem: Mit einem desaströsen US-Einspielergebnis von weniger als 190.000 Dollar war „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ ein gewaltiger Rückschlag für die Filmreihe. Die lag daraufhin bis 2003 auf Eis – und wurde dann nicht im alten Kanon fortgeführt, sondern erhielt mit „Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre“ einen Reboot.

    Haben Zellweger und McConaughey etwas gegen den Film?

    Dass „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ so katastrophal an den Kassen abschnitt, hatte jedoch abseits der miesen Kritiken und der sehr speziellen Wellenlänge, auf der der Film liegt, einen weiteren Grund: Der Slasher lief selbst auf der Höhe seines US-Auswertungsfensters in weniger als 25 Kinos!

    Das führte zu einem Rechtsstreit zwischen den Produktionsfirmen Ultra Muchos und River City Films auf der einen Seite und dem Filmverleih Columbia TriStar auf der anderen: Die Parteien stritten, ob „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ einen vertragsgerechten Kinostart erhielt. Der Zwist wurde letztlich außergerichtlich niedergelegt, dafür folgte kurz darauf eine Klage gegen Matthew McConaughey sowie sein Management, das er sich damals mit Zellweger teilte.

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    Der Vorwurf: Sie hätten versucht, den Film aus Scham zu begraben. Der spätere „Dallas Buyers Club“-Hauptdarsteller beteuerte jedoch gegenüber der Tageszeitung The Salina Journal, er sei „keineswegs peinlich berührt“ und betrachte den Film als „spaßige, ehrliche Arbeit“.

    Trotzdem hielten sich hartnäckig Gerüchte, McConaughey und „Chicago“-Hauptdarstellerin Zellweger würden den Film verachten. Dass Zellweger 2016 im Interview mit Yahoo! Movies die Dreharbeiten als „bestes Workout aller Zeiten“ bezeichnete, aber aufgrund riskanter Drehbedingungen auch mutmaßte, dass „nichts davon legal war“, dürfte diese Gerüchte auch nicht aus der Welt schaffen.

    Ein weiteres Indiz, dass Zellweger und McConaughey nicht ganz so glücklich mit dem Ex-Index-Schocker sind, erfolgte 2018: Wie das Horror-Portal Bloody Disgusting berichtete, musste eine aufwändige Heimkinoveröffentlichung von „Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr“ verschoben werden. Das Label Scream Factory hätte „Lizenzprobleme“ gehabt. Schlussendlich änderte sich zwischen der ersten Ankündigung der Blu-ray und ihrer Veröffentlichung nur eine Sache:

    Der erste Cover-Entwurf zeigte Zeichnungen, die auf Zellweger und McConaughey basieren. Auf der letztlich in den Handel gelangte Version sind sie wiederum nicht zu sehen – den Rest müssen wir uns alle selber denken...

    Leonardo DiCaprio zog vor Gericht, damit diesen Film niemand zu sehen bekommt ‒ bis heute ist er in den USA verboten!

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