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    Der teuerste Film in der Geschichte des Kinos: Er verschlang 533 Millionen Dollar und verhalf einer ikonischen Sci-Fi-Saga zu neuem Leben
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.
    Mitarbeit von:
    Björn Becher

    533 Millionen Dollar: Das ist mehr, als die meisten Blockbuster an den Kinokassen einspielen. Ein Science-Fiction-Film hingegen hat diese unglaubliche Summe an Budget verschlungen – und war trotzdem ein Mega-Erfolg.

    Bei den enormen Summen, die heute für Hollywood-Blockbuster ausgegeben werden, scheint es zum Teil von Vornherein unmöglich zu sein, die horrenden Kosten wieder reinzuholen – geschweige denn, auch noch einen Gewinn zu erzielen. Zuletzt avancierte „The Marvels“ so zum Kino-Flop, weil die Produktionskosten bis zu 270 Millionen US-Dollar verschlungen haben soll – aber gerade mal rund 206 Millionen am Box Office eingespielt werden konnte. Da steht erst einmal ein dickes Minus, welches durch Streaming- und Heimkino-Veröffentlichungen erst mal behoben werden muss, bevor überhaupt mit dem Film Geld verdient wird.

    Dass man trotz riesiger Kosten aber auch richtig viel Geld verdienen kann, zeigte Disney dagegen im Jahr 2015: Da nämlich kam der Film ins Kino, der mit mittlerweile von Finanzexperten ermittelnden Gesamtbudget von unglaublichen 533,2 Millionen US-Dollar als teuerster Blockbuster aller Zeiten in der Kino-Geschichte verzeichnet wird – und am Ende dennoch deutlich schwarze Zahlen schrieb. Die Rede ist von „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“, der das mythische Sternenkrieg-Franchise nach 10 Jahren wiederbelebte. Die vom Wirtschaftsmagazin Forbes ermittelten 533 Millionen Dollar kommen allerdings nicht allein durch die Produktionskosten zustande, sondern beziehen sämtliche Ausgaben ein, die zum Teil noch Jahre nach der Veröffentlichung des Films angefallen sind.

    Dass Disney so hoch gepokert hat, liegt nicht nur daran, dass der Hunger der „Star Wars“-Fans eine Dekade nach den für viele enttäuschenden Prequels von Franchise-Schöpfer George Lucas groß war – erst recht, da mit Harrison Ford (Han Solo) und Carrie Fisher (Leia Organa) alte Bekannte aus der Ursprungstrilogie dabei waren.

    Die Produzenten erhöhten die Chancen darauf, dass der Film sich rentiert, zusätzlich dadurch, dass sie ihn nicht in den USA, sondern in den Pinewood Studios in Großbritannien drehten: Die britische Regierung lockt nämlich mit steuerlichen Vergünstigungen für Filmproduktionen, die im Vereinigten Königreich entstehen. Auf diese Weise konnte Disney allein für „Das Erwachen der Macht“ stattliche 86,6 Millionen Dollar an Rückerstattungen einstreichen (und mit diesem Geld auch schon vorzeitig planen), wodurch sich das Budget streng genommen auf 446,6 Millionen reduziert. Doch selbst damit stünde der siebte Teil der ikonischen Saga noch an der Spitze der kostspieligsten Blockbuster überhaupt.

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    Trotz Milliardenerfolg: Die nächsten "Star Wars"-Filme werden wahrscheinlich nicht so teuer

    Wie bereits weiter oben angedeutet, haben sich die Investitionen mehr als gelohnt: Mit einem Einspielergebnis von über 2 Milliarden Dollar steht „Das Erwachen der Macht“ aktuell auf dem fünften Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten – nur übertrumpft von „Titanic“, „Avengers: Endgame“ und den beiden „Avatar“-Filmen. Dazu kommen dann natürlich noch einmal nicht näher bekannte (aber sicher enorme und auch in Zukunft noch wachsende) Summen durch Streaming-Auswertungen, Fernsehausstrahlungen sowie DVD- und Blu-ray-Verkäufe.

    Trotzdem wird nicht erwartet, dass ein künftiger „Star Wars“-Film noch einmal ähnliche Summen verschlingt. Der Brancheninsider Jeff Sneider berichtete so zuletzt, dass Disney allgemein daran arbeite, Filme aus seinen großen Franchises wie „Star Wars“ und dem MCU wieder günstiger und auch mal für unter 100 Millionen Dollar zu machen. Die Experten von Bespin Bulletin konnten so zuletzt in Erfahrung bringen, dass der nächste „Star Wars“-Film „The Mandalorian & Grogu“ günstiger als eine Staffel der Ursprungsserie „The Mandalorian“ wird. Deren erste Staffel kostete 120 Millionen Dollar. Somit ist wahrscheinlich, dass das offizielle Produktionsbudget des nächsten "Star Wars"-Kinofilms unter diesem Betrag liegen wird und damit nur einen Bruchteil der Fabelkosten von „Das Erwachen der Macht“ verschlingt.

    Dieser Science-Fiction-Flop hat "Titanic" entthront – später wurde er zu einer erfolgreichen Netflix-Serie!

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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