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    Wer in diesem Weltkriegs-Meisterwerk im falschen Moment nach unten schaut, wird feststellen, dass der Film doch nicht ganz perfekt ist
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Der Soldat James Ryan“ gewann fünf Oscars und wurde zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres 1998. Besonders die D-Day-Sequenz gilt als technisches Meisterwerk – doch selbst einem Steven Spielberg passieren Patzer...

    Der Soldat James Ryan“ ging 1998 aus dem Zweiter-Weltkriegs-Film-Duell als klarer Gewinner hervor: Zwar erhielt Terrence Malicks fast zeitgleich erschienenes Meisterwerk „Der schmale Grat“ euphorische Kritiken und einen Goldenen Bären auf der Berlinale, aber „Der Soldat James Ryan“ konnte fünf Oscars abgreifen (bei elf Nominierungen) und landete mit einem Box-Office-Endergebnis von 482,3 Millionen US-Dollar auf dem zweiten Platz der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres (hinter „Armageddon“, der mit „Deep Impact“ ebenfalls Konkurrenz hatte). Für FILMSTARTS handelt es sich übrigens bei beiden Werken um perfekte 5-Sterne-Meisterwerke.

    Das liegt wahrscheinlich nicht zuletzt an der mehr als 20-minütigen Eingangssequenz, die uns mitten hineinwirft in den sogenannten D-Day, also die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944. Steven Spielberg hat die Szene derart realistisch umgesetzt, dass sogar eine Notfall-Hotline für Veteranen eingerichtet werden musste, weil die Gefahr von Retraumatisierungen bestand. Und als der Autor dieser Zeilen „Der Soldat James Ryan“ vor einigen Monaten analog im Kino wiedersah, wurde er von der Grausamkeit und augen-wie ohrenbetäubenden Wucht der Sequenz förmlich in seinen Sitz gedrückt – obwohl er ansonsten gar kein besonders großer Fan des Films ist.

    "Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?

    Doch wer „Der Soldat James Ryan“ für technisch perfekt hält, irrt sich: Selbst einem Virtuosen wie Steven Spielberg passieren Fehler – was angesichts des unübersichtlichen Kriegstreibens ziemlich verständlich ist und vor der Leinwand (oder dem Fernseher) kaum auffällt. Doch aufmerksamen Zuschauer*innen entgeht nichts: Wenn zwei Soldaten (Tom Sizemore und Edward Burns) über die Brücke laufen, die von Ryan (Matt Damon) gesprengt wird, sind unten rechts ziemlich deutlich ein Kameramann sowie ein weiterer Mann zu sehen, der ein Kabel hält – und offenbar hat es weder vor Ort noch in der Postproduktion irgendjemand gemerkt.

    Hier seht ihr ein Bild der fraglichen Szene:

    Paramount Pictures / Universal Pictures
    Kameraleute im Bild bei "Der Soldat James Ryan"

    Bei der Recherche für diesen Artikel ist uns allerdings aufgefallen, dass in der aktuell auf Netflix streambaren Version weder Kameramann noch Kabelträger zu sehen sind. Womöglich hat Perfektionist Spielberg den Fehler später doch noch bemerkt und digital aus dem Film retuschiert. Analog im Kino oder auf älteren DVDs und Blu-rays sollte er aber noch zu sehen sein:

    Das eigentliche Geschehen in der Szene spielt sich aber ohnehin woanders ab, und so sollten nicht allzu viele Menschen von der kleinen Panne aus dem Film geworfen worden sein. Übrigens ist „Der Soldat James Ryan“ nicht der einzige Spielberg-Film, in den sich trotz aller Perfektion auch der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat – wenn ihr wissen wollt, warum die Eröffnungsszene von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ nicht so makellos ist, wie es scheint, könnt ihr direkt hier weiterlesen:

    Wenn ihr in "Indiana Jones 2" bei 9 Minuten und 38 Sekunden auf Pause drückt, merkt ihr, dass der brillante Anfang doch nicht perfekt ist!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine erschienen.

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