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    "Ich bin dem Film nur knapp entkommen": Diese 5 Stars mussten wegen besonders intensiver Rollen in Therapie
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Filme können eine verstörende Wirkung entfalten – nicht nur für das Publikum. Diesen fünf Stars hat ihre Rollenwahl so heftig zugesetzt, dass sie sich psychologische Hilfe suchen mussten.

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    Filme sind dazu in der Lage, unsere Gefühle und Stimmungen zu beeinflussen wie kaum ein anderes Medium. Sie können uns zum Lachen und zum Weinen bringen, uns aber auch Angst machen oder zutiefst verstört zurücklassen, als hätten wir gerade selbst einen Albtraum durchlebt. Wie geht es da wohl erst den Menschen vor der Kamera?

    Es gibt tatsächlich mehrere Schauspieler*innen, die für bestimmte Rollen psychisch und physisch so weit gegangen sind, dass sie im Anschluss auf ärztliche Hilfe angewiesen waren. Denn während sich das Publikum anderen Dingen zuwenden kann, sobald der Abspann einsetzt, müssen sich die Schauspieler*innen tagtäglich mit ihren Rollen auseinandersetzen – was in manchen Fällen auch bedeutet: mit den dunklen Seiten der menschlichen Existenz. Diesen fünf Stars hat ihre Filmwahl derart zugesetzt, dass sie sich im Anschluss in Therapie begeben mussten:

    Alex Wolff

    Splendid Film / WVG Medien GmbH
    Alex Wolff in "Hereditary - Das Vermächtnis" (2018)

    Hereditary – Das Vermächtnis“ gilt für viele Menschen als einer der verstörendsten Horrorfilme der vergangenen Jahre – und Hauptdarsteller Alex Wolff hat sich dafür ziemlich verausgabt. Nicht nur spielt er eine zutiefst traumatisierte Figur, auch musste er für eine Szene seinen Kopf mehrmals auf eine Tischplatte schlagen. In einem Interview mit Vice hat der Schauspieler eröffnet, dass ihm die Rolle psychisch ziemlich zugesetzt hat – unter anderem litt er an schwerer Schlaflosigkeit.

    „Man will nicht überheblich klingen oder es zu ernst nehmen, denn wir haben in vielerlei Hinsicht einen angenehmen Job“, schränkt Wolff seine Aussage ein, stellt aber zugleich klar: „Emotional war es trotzdem ein schwieriger Job. Ich glaube nicht, dass man so etwas durchmachen kann, ohne danach eine Art von posttraumatischer Belastungsstörung zu haben.“

    Michael B. Jordan

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Michael B. Jordan als Bösewicht in "Black Panther" (2018)

    Es müssen nicht immer krasse Horrorstoffe sein, die ein*e Schauspieler*in über den Drehschluss hinaus verfolgen. Im Falle von Michael B. Jordan war es seine Rolle des Marvel-Bösewichtes Erik Killmonger im Mega-Hit „Black Panther“, die ihn dazu gezwungen hat, sich mit den Untiefen seiner eigenen Psyche zu beschäftigen.

    „Ich glaube, diese Art von geistigem Zustand […] hat mich irgendwie fertig gemacht“, erzählte der „Creed“-Star im Gespräch mit Oprah Winfrey. „Ich wurde ein wenig depressiv.“ Jordan habe den Part derart verinnerlicht, dass er auch im Anschluss an seine Arbeit an „Black Panther“ Schwierigkeiten damit hatte, Liebe und Nähe zuzulassen, was bald für ein nagendes Gefühl der Isolation sorgte. Eine Therapie half ihm schließlich dabei, diese Phase hinter sich zu lassen.

    Isabelle Adjani

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    Isabelle Adjani in "Possession" (1981)

    Possession“ (1981) ist ein echter Brocken, den man unter Garantie nicht vergisst, wenn man ihn einmal gesehen hat. Isabelle Adjani ist dabei in einer Doppelrolle zu sehen, die ihr einiges abverlangt hat – sie hat Sex mit einem oktopusähnlichen Monster, verrenkt ihren Körper auf bizarre Art und Weise und schreit wie am Spieß. Man kann sich in der Tat kaum vorstellen, dass diese schauspielerische Tour de Force keine Spuren hinterlassen hat.

    „Ich nenne es den extremsten Film, den ich je gemacht habe“, hat sie dann auch in einem 2000 veröffentlichten Dokumentarfilm bestätigt, den „Possession“-Regisseur Andrzej Zulawski selbst veröffentlicht hat (via AdoroCinema) – der darin eröffnet, dass Adjani gar versucht habe, Selbstmord zu begehen. Die Schauspielerin fährt fort: „Er verlangte Dinge von uns, die ich jetzt nicht mehr tun könnte. Ich glaube, ich bin dem Film nur knapp entkommen, ohne dass mein Verstand nachhaltig Schaden genommen hat.“

    Val Kilmer

    Studiocanal
    Val Kilmer als Jim Morrison

    1991 stand Val Kilmer als Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“ vor der Kamera. Die intensive Beschäftigung mit dem Sänger, der mit schweren Depressionen zu kämpfen hatte und im Alter von nur 27 Jahren tot in seiner Badewanne aufgefunden wurde, hatte dabei beträchtliche Nebenwirkungen.

    Kilmer identifizierte sich stark mit Morrison, er machte eine strenge Diät durch, lernte mehr als 50 Songs der Band auswendig, führte zahlreiche Interviews mit Menschen, die dem Musiker nahe standen – und Gerüchten zufolge wollte er am Set sogar „Jim“ genannt werden. Im Anschluss sei er kaum noch aus der Rolle herausgekommen, sodass er auf psychologische Hilfe angewiesen war.

    Dakota Johnson

    Amazon Studios
    Dakota Johnson in "Suspiria" (2018)

    Nach ihrem Debakel mit „Madame Web“ hat Dakota Johnson verlautbaren lassen, dass sie nie wieder in einem Superhelden-Film mitspielen wolle. Ob sie aber noch einmal mit Regisseur Luca Guadagnino („Call Me By Your Name“) zusammenarbeitet?

    In seiner Neuinterpretation des italienischen Horror-Klassikers „Suspiria“ war Johnson als Ballerina Susie zu sehen, die feststellen muss, dass an einer renommierten Ballettakademie in Berlin nicht annähernd alles mit rechten Dingen zugeht. Im Rahmen der Pressekonferenz auf dem Filmfestival in Venedig hat Johnson eingeräumt, dass sie sich schon während der Dreharbeiten psychologische Unterstützung gesucht hat (via AdoroCinema): „Wenn man mit so düsteren Themen arbeitet, kann das an einem haften bleiben“, so der „Fifty Shades Of Grey“-Star. „Mit jemandem, der wirklich nett ist, darüber zu reden, ist ein wirklich schöner Weg, um mit dem Projekt voranzukommen.“

    Wichtiger Hinweis zum Abschluss dieses Artikels: Suizid ist kein Ausweg! Wenn deine Gedanken darum kreisen, dir das Leben zu nehmen, dann empfehlen wir dringend, dass du das Gespräch mit anderen Menschen suchst. Sprich mit deiner Familie oder deinen Freunden, einem Arzt oder Psychologen oder mit einer anderen Vertrauensperson darüber.

    Wenn du anonym bleiben willst, dann gibt es mehrere Angebote der TelefonSeelsorge, die nicht nur kostenfrei, sondern auch absolut vertraulich sind (und zum Beispiel auch nicht auf der Telefonrechnung auftauchen). Unter den Nummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 wird dir geholfen. Alternativ kann man sich auf der Webseite der TelefonSeelsorge auch einen Chattermin vereinbaren oder die Mailberatung in Anspruch nehmen. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention gibt es zudem eine Übersicht über weitere Beratungsstellen.

    Kaum zu glauben: Diese 15 Stars waren noch nie für einen Oscar nominiert!

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.

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