Mein Konto
    Shia LaBeouf beschimpft Hollywood und verkündet Abschied vom Blockbuster-Kino

    Vor gar nicht allzu langer Zeit ließ Schauspieler Shia LaBeouf ("Transformers") verlauten, was er von dem vierten Teil der "Indiana Jones"-Reihe hält– nämlich gar nichts. In einem Interview bedauerte LaBeouf nun seine vergangenen Äußerungen, verkündete aber, dass er mit dem Blockbuster-Kino abgeschlossen habe und teilte kräftig gegen das Studio-System in Hollywood aus.

    "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" markierte 2008 den vierten, heißerwarteten Auftritt des Peitsche-schwingenden Hobby-Archäologen. Jedoch war das Ergebnis eher ernüchternd und der Film kam weder beim Publikum noch bei Kritikern besonders gut weg. Knappe zwei Jahre nach der Veröffentlichung verkündete "Mutt Williams"-Darsteller Shia LaBeouf, dass auch ihm das fertige Produkt in keinster Weise zusagte und gab die Hauptschuld dafür Regisseur Steven Spielberg ("Gefährten"). Dieser äußerte sich zwar nicht öffentlich zu den Aussagen des Jungmimen, jedoch ließ Hauptdarsteller Harrison Ford daraufhin Dampf ab und bezeichnete LaBeouf als "verdammten Idioten". In einem Interview mit dem Hollywood Reporter sagte der 26-Jährige nun, dass er seine damaligen Aussagen "zutiefst bereue", verabschiedete sich nebenbei offiziell vom Blockbuster-Kino und sparte nicht mit harscher Kritik an Hollywoods Studio-System.

    So gestand er ein, dass seine Äußerungen sein Verhältnis zu Spielberg nachhaltig beeinträchtigt haben. Spielberg habe ihm damals gesagt, "dass es eine Zeit gebe, wo man ein Mensch sein könnte und eine Entscheidungsmöglichkeit habe und dass es eine Zeit gibt, in der man eben Autos verkaufen muss." Dieses Statement der Regie-Legende habe LaBeouf zwar Freiheit verschafft, aber es hat auch seinen Mut zerstört, denn zu diesem Mann habe er wie zu einem Meister aufgeschaut.

    LaBeoufs diesjähriger Besuch der Filmfestspiele in Cannes sei für ihn dann jedoch ein Wendepunkt in seiner Karriere gewesen. Laut eigener Aussage ist der Mime mit dem Hollywood-Studio-System "fertig" und wolle in keinem Blockbuster mehr mitspielen. "In dem Studio-System gibt es keinen Platz um ein Visionär zu sein", so der 26-Jährige und erklärte: "Die Studios geben dir das Geld, setzen dich in ein Flugzeug, bringen dich ans Set und stecken dir dann den Finger in den Arsch und jagen dich fünf Monate lang herum."

    Cannes sei für ihn in diesem Jahr eine andere Erfahrung gewesen als bisher, denn er habe für seinen neuen Film "Lawless" gekämpft und sich für niemanden verbogen. LaBeouf ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Film von John Hillcoat  ("The Road") gewesen und war maßgeblich daran beteiligt, dass der Independent-Film zustande kam.

    Dass sein Abschied vom Event-Kino keine leeren Phrasen zu sein scheinen, zeigt ein Blick auf seine kommenden Projekte. Demnächst wird er in Robert Redfords "The Company You Keep" zu sehen sein und außerdem spielt er in "The Necessary Death of Charlie Countryman" von Frederik Bond, welcher gerade die Post-Produktion durchlaufen hat. Und schon nach dem Filmfestival von Venedig beginnen die Dreharbeiten zu Lars von Triers "The Nymphomaniac". Auf die Frage, warum er die Arbeit an dem  freizügigen Sex-Film angenommen habe, antwortete er: "Weil er gefährlich ist. Er macht mir Angst. Und ich gehe ab jetzt nur noch zur Arbeit, wenn ich verängstigt bin."

    Es scheint also, dass wir den "Transformers"-Star in nächster Zeit vermutlich wirklich in eher kleineren Produktionen sehen werden, als in übergroßen Action-Filmen mit sich transformierenden Robotern in der Hauptrolle - nach diesen Äußerungen würde ihn wahrscheinlich auch niemand mehr dafür engagieren.

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top