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    "Pokémon"-Realverfilmung kommt: Studios prügeln sich um Rechte am japanischen Kult-Anime

    Schon Ende der Neunziger wollte Hollywood am „Pokémon“-Hype partizipieren. Unter Beteiligung japanischer Künstler entstand „Pokémon – Der Film“. Bald soll „Pokémon“ wieder ins Kino kommen, als Realfilm – vielleicht aber nicht von einer US-Firma.

    The Pokemon Company

    1999 brachte Warner „Pokémon“ in die westlichen Kinos, man produzierte noch zwei Low-Budget-Sequels, bevor die Rechte wieder an die eigentlichen Inhaber aus Japan zurückgingen. Dort erscheinen regelmäßig weitere Werke der erfolgreichen Anime-Reihe – im Juni 2016 startet im Land der aufgehenden Sonne mit „Pokémon The Movie: Volcanion And The Ingenious Magearna“ der nächste Teil.

    Doch derweil streiten sich die großen US-Studios erneut um die Rechte. Dieses Mal soll es eine Realverfilmung werden. Doch eine Ex-Hollywoodproduktionsfirma, die mittlerweile in chinesischer Hand ist, könnte der US-amerikanischen Konkurrenz einen Strich durch die Rechnung machen. Wie der Hollywood Reporter berichtet, ist der Bieterkrieg, in dem unter anderem Warner und Sony involviert sind, um eine weitere Partei reicher geworden: Legendary Entertainment.

    Legendary Entertainment ist die Firma des eigenwilligen Produzenten Thomas Tull, die jahrelang für Warner und seit kurzem für Universal Werke wie „Watchmen“, „Pacific Rim“ oder die „Hangover“-Reihe produzierte. Seit Anfang des Jahres 2016 ist Legendary in chinesischer Hand – mit „The Great Wall“ von „Hero“-Regisseur Zhang Yimou mit u. a. Matt Damon und Andy Lau kommt im Februar 2017 die erste chinesisch-amerikanische Produktion der Firma in die Kinos (die allerdings schon vor dem Kauf durch die chinesische Dalian Wanda Group auf den Weg gebracht wurde). Nun will Legendary angeblich auch die „Pokémon“-Rechte haben.

    Laut den Insidern des Hollywood Reporters scheint Legendary sehr gute Karten zu haben, was in Japan aber für große Aufregung sorgt. Auch wenn davon auszugehen ist, dass Legendary seine Adaption für den Partner Universal umsetzen würde, wäre es am Ende eine chinesische Firma, die das Projekt stemmt. Und zwischen Japan und China ist schon rein historisch keine besonders gute Stimmung, was sogar dazu führte, dass für einige Jahre und noch bis kürzlich japanische Filme in China quasi verboten waren. Für viele Japaner ist es also ein Schreckensgespenst, dass eine chinesische Firma die Rechte an „Pokémon“ erwirbt. Es wäre allerdings nicht das erste filmische Kulturgut Japans im Besitz von Legendary. Auch die Rechte an den neuen „Godzilla“-Filmen liegen bei der Filmschmiede, wurden aber zu einem Zeitpunkt erworben, als Tulls Unternehmen noch eine US-Firma war. Trotzdem entstehen mit „Godzilla 2“ und „Godzilla Vs. Kong“ nun weitere Filme mit dem Kultmonster bei Legendary.

    Final über die Vergabe entscheidet der japanische Rechteinhaber The Pokémon Company, der aber nur eine Bedingung zu haben scheint. Da man weitere Animes in Japan produzieren will, soll die neue Big-Budget-Adaption des ursprünglich aus einem Nintendo-Videospiel entsprungenen Franchises unbedingt eine Realverfilmung werden. Pikachu dürfte dann zwar trotzdem zumindest teilweise aus dem Computer stammen (Motion-Capture-Verfahren wie bei der „Planet der Affen“-Reihe oder „Avatar“ erscheinen dahingehend denkbar), aber sein Begleiter Ash solle definitiv von einem Schauspieler verkörpert werden.

    Während also in Japan heiß diskutiert wird, wer den Zuschlag bekommt, ist für Fans der Reihe im Westen eins schon jetzt ziemlich gewiss: In den nächsten Jahren wird das „Pokémon“-Franchise mit einer großbudgetierten Realverfilmung in die Kinos kommen!

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