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    Studio hat kein Interesse an gutem Drehbuch zu "The Batman": Bestsellerautor Bret Easton Ellis setzt Gerücht in die Welt

    Ben Affleck beteuert immer wieder, dass „The Batman“ erst eine offizielle Kinostartankündigung bekomme, wenn das Drehbuch gut sei. Bret Easton Ellis, Autor von u. a. „American Psycho“, sorgte nun für Aufsehen, denn er hat Besorgniserregendes gehört.

    Warner Bros.

    Bret Easton Ellis ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, doch nun wünscht er sich wohl, er hätte dies einmal getan. Der streitbare Literat, der mit Werken wie „Unter Null“, „American Psycho“ oder „Glamorama“ in den 1980er und 1990er Jahren für Aufsehen sorgte, beklagte sich in einem Interview mit The Ringer über den aktuellen Zustand der Filmindustrie. Ellis, der selbst am Rande des Hollywood-Betriebs aufwuchs und mit diesem auch professionell bei der Adaption seiner Werke und eigenen Drehbucharbeiten in Berührung kam, nutzt nämlich „The Batman“ von Ben Affleck als Negativbeispiel und ruderte anschließend zurück…

    Ellis, der via Twitter vor einigen Monaten noch „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ als einen seiner bisherigen Lieblingsfilme des Jahres 2016 lobte, erzählte The Ringer von einem Essen mit Hollywood-Entscheidungsträgern. Die hätten ihm von „ernsten Problemen“ mit dem Skript zu „The Batman“ berichtet und sich dabei über die Bosse bei Warner beschwert. Die hätten nämlich von den „The Batman“-Machern (also wohl Affleck und Co.) mitgeteilt bekommen, dass es noch viele Probleme mit dem Skript gebe und sie aber wüssten, wie sie diese fixen können. Doch die Studiobosse hätten darauf entgegnet: „Das interessiert uns nicht, interessiert uns überhaupt nicht. Wir machen so viel Geld mit dem Film. 70 Prozent des Publikums wird ihn sowieso nicht in Englisch sehen. Und die Sachen, die ihr beklagt, wiegen nicht schwer. Das sind doch nur kleine Makel am Drehbuch.“

    Ellis’s Äußerungen sorgten natürlich für mächtig Wirbel, schließlich klingt es so, als hätte man bei Warner kein Interesse an einem guten „The Batman“-Drehbuch und Dialoge könne man sowieso vernachlässigen, da die Mehrheit des Publikums die englischen Originalsätze sowieso nicht hört. Der Bestsellerautor war wohl selbst ziemlich geschockt, von dem, was er da losgetreten hat, und gab nun via Facebook eine Stellungnahme ab. Er stellte dabei klar, dass er nicht gegen „The Batman“ ins Feld ziehen wollte. Er habe den Film nur als Beispiel für das, was in Hollywood ein Problem sein könnte, angeführt. Zudem wollte er klarstellen, dass die zwei Entscheidungsträger, mit denen er sich zum Essen getroffen habe, nichts mit „The Batman“ zu tun haben, sondern selbst nur Leute kannten, die an dem Film arbeiten. Es handelt sich also um reines Hörensagen. Hätte er gewusst, dass seine Kommentare in dem Artikel von The Ringer landen, hätte er sie auch nicht getätigt.

    Trotz Ellis‘ Versuch, die Wogen zu glätten, sind viele Fans der DC-Figuren aktuell natürlich in Sorge. Schließlich waren es gerade Probleme mit dem Drehbuch, dabei auch mit den Dialogen, die oft bei „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ und „Suicide Squad“ bemängelt wurden. Gerade von letzterem ist zudem bekannt, dass man sehr übereilt mit der Produktion begonnen hatte, obwohl selbst Regisseur David Ayer noch lieber länger am Skript gefeilt hätte.

    Ein beruhigendes Element sollte allerdings Ben Affleck sein. Wir konnten mit dem Regisseur, Autor und Hauptdarsteller des Solofilms um den Dunklen Ritter bei unserem Besuch des Sets von „Justice League“ sprechen und er beteuerte dabei deutlich, dass er nicht zu Kompromissen bereit ist: „Ich werde keinen Film machen, solange ich kein Skript habe, das ich für gut genug halte“, stellte er so unmissverständlich klar. Affleck erklärte uns dabei, dass er Fiaskos aus der Vergangenheit (Stichwort: „Daredevil“) nicht wiederholen möchte und sich sicher nicht mit Mittelmaß abfinden wird: „Das Skript muss erst ein sehr hohe Messlatte überqueren, bis ich damit zufrieden bin.“

    Selbst wenn also stimmt, was Bret Easton Ellis gehört hat, und man sich bei Warner also nicht darum schert, ob Schwächen des „The Batman“-Skripts ausgemerzt werden, sollte das den Fans keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Ben Affleck dürfte mittlerweile in Hollywood so viel Einfluss und Macht haben, dass er zumindest als Regisseur keinen Film in Angriff nimmt, von dem er nicht vollends überzeugt ist. Und dann können die Studiobosse sein Feilen am Skript vielleicht für verschwendete Zeit halten. Er wird es trotzdem tun…

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