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    Marketing-Fail: Schweizer Verleih bewirbt "Hereditary" mit der Meinung eines Kritikers, der schon seit 5 Jahren tot ist

    Zumindest thematisch passt es ja eigentlich ziemlich gut, den Horrorfilm „Hereditary – Das Vermächtnis“ mit einer Stimme aus dem Reich der Toten zu bewerben. Aber es gibt wohl einen ganz simplen Grund für den Fauxpas.

    Splendid Film

    Roger Ebert war einer der bedeutendsten Filmkritiker der USA – zumindest bis zu seinem Tod im Jahr 2013. Trotzdem bewirbt der Schweizer Verleih Ascot den nahenden Kinostart von Ari Asters „Hereditary – Das Vermächtnis“ nun mit einem Zitat des Jahrhundertkritikers – wobei der selbst den Film natürlich gar nicht mehr gesehen, geschweige denn über ihn geschrieben haben kann:

    Nun sind Verleiher mitunter tatsächlich sehr kreativ, wenn es darum geht, die passenden Zitate für ihre Marketingmaterialien zusammenzubekommen. Da wird dann auch mal ein einzelnes positives Wort völlig aus dem Zusammenhang gerissen, um selbst eine miese Kritik noch zu Werbezwecken nutzen zu können. Manchmal sind solche Frechheiten sogar regelrecht genial – wie etwa im Fall des britischen Posters für das Mafia-Drama „Legend“, bei dem die Designer auf absolut brillante Weise auch einen deftigen Verriss mit untergebracht haben.

    Aber bei „Hereditary“ ist solch eine „kreative“ Werbung nun absolut nicht nötig. Immerhin ist der Horror-Schocker einer der bestbesprochenen Filme des Jahres – auch wir haben ihm in unserer Kritik nicht nur 5 von 5 Sternen gegeben, sondern ihn auch noch als „mehr als einfach nur den besten Horrorfilm seit Jahren“ bezeichnet und ihn zudem inszenatorisch auf eine Stufe mit Stanley Kubricks „Shining“ gestellt:

    Hereditary - Das Vermächtnis

    Warum also die Kritikerstimme aus dem Totenreich? Wahrscheinlich ist es einfach nur ein Flüchtigkeitsfehler beim Design. Denn während Robert Ebert wie gesagt bereits seit einem halben Jahrzehnt tot ist, wird sein Blog rogerebert.com immer noch betrieben. Offenbar sollte also nicht Roger Ebert selbst, sondern ein Kritiker von rogerebert.com zitiert werden. Amüsant ist es trotzdem – gerade eben auch, weil der kleine Fauxpas in diesem Fall einfach so wunderbar gut zum Plot und der Atmosphäre des Films passt.

    „Hereditary“ läuft in Deutschland bereits in den Kinos. Der Start in der Schweiz folgt am 19. Juli.

     

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