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    Die vielleicht beste "Once Upon A Time In Hollywood"-Szene stammt nicht mal von Tarantino

    Quentin Tarantinos neuer Film hat einige Szenen, die sich ins Gedächtnis brennen – etwa wenn Leonardo DiCaprios Rick Dalton seinen Text vergisst und sich anschließend in seinem Wohnwagen darüber ärgert. Dabei stand das so nicht mal im Drehbuch…

    Viele loben „Once Upon A Time… In Hollywood” über den Klee, andere wiederum finden den neuen Film von Quentin Tarantino schlicht langweilig – mit Ausnahme des furiosen Finales. In einem dürften sich aber so ziemlich alle einig sein: Der neunte Film des Kult-Regisseurs hat gleich mehrere Szenen, die sich nachhaltig ins Gedächtnis brennen. Neben dem großen Showdown am Schluss und der kontroversen Bruce-Lee-Szene zählt schauspielerisch sicherlich auch jene Szene zu den Highlights, in der sich Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) darüber echauffiert, seinen Text vergessen zu haben und nun vor versammelter Mannschaft schlecht dazustehen. Wie Tarantino in einem Interview mit Today verriet, stand das alles so gar nicht im Skript – und ist einzig und allein auf dem Mist seines Hauptdarstellers gewachsen.

    Nach einer Idee von Leonardo DiCaprio…

    Dass Rick Dalton bei den Dreharbeiten einer Dialogszene mit seinem Kollegen James Stacy (Timothy Olyphant) seinen Text vergisst, stand überhaupt nicht im Drehbuch. Stattdessen war es Leonardo DiCaprio, der mit der Idee an Tarantino herantrat – es würde ihm damit nämlich leichter fallen, in der Rolle des gebeutelten TV-Stars zu bleiben. Der Regisseur erkannte schnell, dass das Scheitern seiner Hauptfigur ganz im Sinne seines Films wäre und nahm DiCaprios Vorschlag in „Once Upon A Time...“ auf. Dabei bleibt es aber nicht, denn nachdem Dalton einen Take nach dem nächsten versaut, folgt erst das eigentliche Highlight…

    Der Schauspieler zieht sich anschließend völlig in Rage in seinen Wohnwagen zurück, um sich über sich selbst zu ärgern. Hätte er beim Textlernen doch mal ein paar Whiskey Sour weniger getrunken! Die Szene bekommt nicht nur durch Tarantinos Jump-Cuts eine ganz eigene Dynamik, sondern bleibt vor allem dank DiCaprios intensiver Darbietung im Kopf. Denn sie macht deutlich, wie sehr Rick Dalton mit sich selbst zu kämpfen hat, wenn er dann plötzlich doch wieder zum stets griffbereiten Flachmann greift, um ihn gleich wieder wutentbrannt wegzuwerfen.

    Dieser Nervenausbruch stand nicht nur nicht im Drehbuch (logisch, wenn auch schon der Versprecher und somit der Auslöser dafür nicht im Skript war), sondern wurde gar nicht erst geschrieben. Leonardo DiCaprio hat die komplette Wohnwagenszene nämlich improvisiert. Was das In-der-Rolle-bleiben betrifft, scheint der 44-jährige Oscarpreisträger sein Ziel also wohl zweifellos erreicht zu haben. Das findet auch Brad Pitt, der sich sicher ist: „Das ist einer der besten Zusammenbrüche, die es jemals in einem Film gab.“

    Ob die Wohnwagenszene auch wirklich die beste in „Once Upon A Time...“ ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Denn so ziemlich jede halbwegs wichtige Figur im Film hat zumindest eine großartige Szene –von Cliff Booth (Brad Pitt) über Sharon Tate (Margot Robbie) bis hin zu George Spahn (Bruce Dern). Genau davon könnt ihr euch derzeit auch selbst überzeugen: „Once Upon A Time... In Hollywood“ läuft deutschlandweit im Kino – und das überaus erfolgreich.

    Das Ende von "Once Upon A Time In Hollywood": Highlight oder Frechheit?
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