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    Brothers Bloom
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    10.286 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 2. September 2017
    Wenn man einem Film „Zuviel des Guten“ unterstellt ist das im Normalfall bezogen auf Länge, auf Effekte, auf Gewalt oder auch Ekelgags – die Gebrüder Bloom allerdings bringen diesem Ausspruch eine neue Bedeutung bei: zuviel an Ideen. Die Story über zwei galante Hochstapler, flink und windig der eine, sensibel und schüchtern der andere, beginnt temporeich und hat von Beginn hat stets ein leichtes Lächlen und mitunter sanften Humor parat. Leider wird das Spiel das sie treiben partout wirrer, verzwickter und unddurchsichtiger – demzufolge verliert man als Zuschauer auch irgendwann die Übersicht und gegen Ende gar die Lust. Da wäre eine klare Linie und eine etwas abgespecktere Lügengeschichte vielleicht unterm Strich besser gewesen. Trotzdem weiß der Film über große Strecken zu unterhalten, mit Darstellern wie Mark Ruffalo, Adrian Brody und Rachel Weisz macht man eh nie was falsch und bevor man dann aus dem obskuren Gebilde rauslfiegt hat man sich durchaus nett unterhalten.

    Fazit: Anfangs kurzweilige Ganovenfarce die mir fortschreitendem Verlauf beständig undurchschaubarer wird.
    Maurynna
    Maurynna

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    4,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Der Zuschauer wird ganz behutsam in die Geschichte eingeführt: Mit Hilfe einer Erzählstimme wird die Jugendgeschichte der Brüder Bloom erzählt, die Waisenkinder waren und schon als Kinder lernten, dass es auf der Welt nichts geschenkt gab. Dabei sind Stephen (Mark Ruffalo) und Bloom (*seufz*: Adrien Brody) zwei von Grund auf verschiedene Charaktere: Schon so früh ist klar, dass Stephen die Feder in der Hand hält, die Pläne ausheckt und das Sagen hat. Bloom hingegen ist der Sensible, der nach der Feder tanzt die sein Bruder benutzt.

    Die Rollen sind klar verteilt, und schon dort merkt der aufmerksame Zuschauer, wie viele Probleme Bloom später mit seiner Persönlichkeit haben wird. Im Gegensatz zu Stephen: Nach einer Blende ins Erwachsenenalter (mitten in einen Coup der beiden hinein, beide sind mittlerweile erfolgreiche Trickbetrüger) ist dieser zu sehen, wie er wieder einmal einen gelungenen Plan feiert, sich über den Erfolg freut und Bloom versucht zu überreden, auch weiterhin bei ihm zu bleiben. Dies ist jedoch ein Problem für ihn, denn Bloom steckt in einem Dilemma: Wirkte er schon als Kind recht verloren, so ist er dies als Erwachsener erst recht. Die Erwartung wurde erfüllt, er ist die Spielpuppe seines Bruders geworden. Was nicht unbedingt negativ zu werten wäre, wenn es ihn zufrieden gestellt hätte. Doch Bloom leidet darunter dass er sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes vorgeschrieben bekommt und versucht immer wieder, aus dieser Rolle auszubrechen. Doch es mag ihm nicht gelingen, bis er bei „dem allerletzten Ding“ seine leise Rettung (was ihm natürlich noch nicht bewusst ist) kennen lernt: Penelope ( wahnsinnig niedlich: Rachel Weisz).



    Der Plan sieht eigentlich vor, dass das Betrügertrio (die Brüder Bloom und ihre „irgendwann einmal aufgetauchte Gehilfin“ Bang Bang [fantastisch: Rinko Kikuchi] ) sie ausnehmen möchte, da sie eine einsame Millionärin ist. Doch der Plan geht schief; Bloom findet in ihr die Person, die genauso verloren scheint wie er, und ist fortan gefangen. Doch ihm wird klar, dass dies nur eine andere Gefangenschaft ist als die in der er vorher steckte, und er möchte keinesfalls dass Penelope irgendwann so endet wie er, und versucht sie irgendwie wieder los zu werden.

    Da Penelope jedoch das außergewöhnlichste Opfer ist, dass das Trio je hatte, vergehen bis zum Finale noch viele (ab und zu lange) Momente, in denen gelogen, betrogen, geschossen, geliebt und geweint wird.



    Der Film endet mit dem Satz, der den ganzen Film zu charakterisieren scheint: Ein Betrug ist erst der perfekte Betrug wenn jede daran beteiligte Person zufrieden gestellt ist.

    Auf dieses Ende spielt der ganze Film sich durch Höhen und Tiefen hindurch zu, und schafft es tatsächlich am Ende, jeden Charakter mit einem lachenenden und einem weinenden Auge zufriedenzustellen: Stephen schafft den (vermeintlich) perfekten Betrug und stirbt in dieser Gewissheit, Bloom ist frei und kann nun bei Penelope bleiben (die mittlerweile ihr Haus in die Luft gesprengt hat; Sie hat eben einiges von Bang Bang gelernt).



    Schon in den ersten Minuten war mir klar, was ich von diesem Film halten würde, egal wie er ausging. Das ist engstirnig, natürlich, aber ich liebe nun ein Mal Adrien Brody. Im Pianisten war er wunderbar, in The Village fantastisch, und er ist nun einmal der einzige Mann auf der ganzen Welt den ich als „hübsch“ bezeichnen würde. Trotz der Nase.

    Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson hat ihm hier eine Rolle gebastelt, die wie auf ihn zugeschnitten wirkt. Die Herausforderung, den sensiblen Bruder, den verlorenen Bruder zu spielen ist immens. Und Brody nimmt die Hürde und beendet das Spiel mit Bravour.

    Jede Emotion die im Laufe des Films auf Blooms Gesicht auftauchte nahm ich ihm ab, konnte mit ihm leiden und die Zwiespältigkeit zwischen dem wahnsinnig großen Wunsch nach Freiheit, nach Selbstbestimmung und dabei andererseits die Not bei seinem Bruder zu bleiben, der einzigen Sicherheit die Bloom eben hat und jemals gehabt hat, nachvollziehen.

    Nichts wünscht man der Figur mehr als endlich an ihr Ziel zu gelangen, und mag dafür Stephen nicht ganz so gern, der ihn nicht lassen kann. Denn auch für ihn ist Bloom die wichtigste Person, jedoch hat er ein klares Ziel vor Augen dass ihn von seinem Bruder abhebt und ihn erfüllt: Den perfekten Coup zu schaffen. Dies scheint der einzige Faktor zu sein, der die Zufriedenheit des einen Bruders von der Unzufriedenheit des anderen Bruders trennt.



    Dann haben wir die wunderbare Rachel Weisz, die man einfach nur sympathisch finden kann. Anhand der Rollen die man bisher von ihr kennt, und die sie mit der Penelope hier noch deutlich übertrifft. Auch diese Figur scheint mir sehr komplex zu sein: Einerseits ist sie sehr exzentrisch und unberechenbar, andererseits sieht man immer wieder, wie viel auch in ihrem Leben schief gelaufen ist; Auch sie hat ein einsames Leben verbracht, abgeschottet von den Menschen - eine weitere Parallele zu Bloom, auch wenn sie materiell und er emotional von anderen ferngehalten wurde. Und dann tritt sie auf, mit der naiven Art sich für Hobbys zu interessieren, was auf irgendeine Art und Weise auch wieder sehr traurig ist. Und nebenbei fährt sie auch immer wieder ihr Auto zu schrott.

    Man kann gar nicht anders als Penelope zu mögen und ihr einen Keks zustecken zu wollen.

    Das Happy-End wünscht man sich genauso sehr für sie wie auch für Bloom. Natürlich im besten Falle gemeinsam, und das passiert dann ja auch.



    Rinko Kikuchi, mir bisher völlig unbekannt, war die Komponente im Film, ohne die der Streifen wohl nicht halb so witzig gewesen wäre. Selten habe ich eine Figur gesehen, die einfach nur mit ihrer nicht vorhandenen Mimik, ihren nicht vorhandenen Worten und ihrer Leidenschaft fürs Bomben-basteln und töten begeistern konnte. Sie ist die distanzierte Person im Hintergrund, die vonnöten scheint, um die Brüder Bloom zusammenzuhalten. Das erinnerte mich ein wenig an Vicky Christina Barcelona, in der zwei der Hauptcharaktere nur zusammen sein können weil die dritte Person mit in der Beziehung steckte.

    Ständig fliegt etwas in die Luft, Mini-Explosionen bis zu gesprengten Kirchtürmen lassen den Zuschauer immer wieder laut auflachen, und umso befremdlicher wirkt es, als man sie plötzlich Karaoke singen lässt. Stumm ist sie also keinesfalls! So weiß der Zuschauer sie denn auch den ganzen Film hindurch kaum einzuschätzen, doch das ist wohl auch ganz gut so. Da fehlt nichts!



    Mark Ruffalo als Stephen Bloom hingegen hat gar keine andere Chance als gegen die drei vorhergenannten Schauspieler blass darzustehen. Ich sage nicht, dass er seinen Job schlecht gemacht hat! Doch fehlt der Figur Stephen Bloom einfach die Tiefe. Sie gewinnt an Komplexität als am Ende deutlich wird, wie er seinen Bruder doch hereingelegt hat um diesen endlich glücklich zu sehen, doch da ist es definitiv schon zu spät. Natürlich würde auch ohne ihn der Film nicht ganz funktionieren, doch eher der Storyline und nicht der schauspielerischen Leistung wegen.



    Besonders gut dazu wirkten dann die „Pläne“, die Stephen für den jeden Coup zeichnet, als Comiceinblendung und Beginn der neuen Szenen. Dadurch dass die Musik auch an tragischen Stellen immer aufmunternd wirkte und eine bestimmte Stimmung beinhaltete, war es möglich sich auch aus den traurigen Szenen mitnehmen zu lassen und sofort im nächsten Augenblick wieder in der Lage zu sein, über die ganz eigene Komik des Filmes zu lachen. Der Soundtrack verdient also auch kräftige Pluspunkte.



    Worauf man wohl hätte verzichten können war die Figur des Diamond Dog, war sie doch nur geschaffen worden um erneut zu zeigen in welchen Kreisen die Brüder Bloom aufgewachsen sind und wie sie ihr Handwerk erlernt haben. Dass er es am Ende ist, der Stephen töten lässt, hätte auch durch einen beliebigen anderen Russen ersetzt werden können.



    Mir hat der Film trotz der Länge in der Mitte wahnsinnig gut gefallen, mehr davon in der Sneak!

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