A. (Willem Dafoe), ein griechisch-stämmiger Regisseur, kehrt nach Rom zurück, um die Arbeit an einem unfertigen Film wieder aufzunehmen. Warum musste er den Dreh abbrechen und verreisen? Erzählen will er von der Liebe einer Frau – seiner Mutter Eleni (Irène Jacob) – zu Spyros (Michel Piccoli) und Jacob (Bruno Ganz), einer Ménage à trois, die ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte umspannt: zusammenbrechende Ideologien, Exil, Trennung und Wiedervereinigung, von der stalinistischen Sowjetunion bis zur Jahrtausendwende in Berlin. A.‘s Ehe liegt bereits in Trümmern, jetzt droht nach Ex-Gattin Helga (Christiane Paul) auch noch seine Tochter (Tiziana Pfiffner) an den unartikulierten Konflikten der Elterngenerationen zu zerbrechen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
The Dust of Time
Von Jan Hamm
Geschichte zu schreiben – besonders aber zu denken – ist ein furchtbar abstrakter Prozess. Außer im Kino, wo all die komplexen Zusammenhänge, die trockenen Daten und nicht zuletzt die menschlichen Schicksale in Bilder gefasst und damit unmittelbar erlebt werden können. Dennoch sind Filmemacher nicht gleich Historiker, ganz einfach, weil die grundsätzlichste aller historischen Fragen in der Dunkelheit des Kinosaals wiederum leicht verloren geht: Was ist eigentlich Geschichte? Mit „The Dust Of Time“, dem nach „Die Erde weint“ zweiten Teil einer noch unvollendeten Trilogie, sucht Arthouse-Altmeister Theo Angelopoulos nach möglichen Antworten. Und zwar ohne Rücksicht auf sein Publikum, das auf eine kohärente Erzählung verzichten muss. Trotzdem bricht der Grieche seine Filmphilosophie um Diaspora, determinierte Biographien und die Gnadenlosigkeit der Zeit immer wieder mit großer Theatralik au
Es ist ein Werk des klassischen Europäisch/Französischen Kultur Genres - extremer Ausprägung. Ein wenig Geduld und Offenheit sind also schon Voraussetzung, damit der Zuschauer überhaupt eine Chance bekommen kann in den Genuss seiner Wirkung zu kommen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, belohnt der Film vor Allem mit sehr emotionalen Momenten. Es sind menschliche Schicksale, pathetisch interpretiert, die sehr stark berühren. Das Pathos wirkt ...
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