Ein unverfälschter Blick auf einer der berüchtigsten politischen Figuren in der amerikansichen Geschichte - über Aufstieg und Fall des Joe McCarthy. Es wird der Mann vom Mythos getrennt. Präsentiert wird ein ausbalanciertes und umfassenderes Bild des einstigen Farmersohnes abseits der Fernsehpolitik. Vom kometenhaften Aufstieg als frisch gewählter Senator bis hin zum Fall als Kommunisten jagenden Populisten, der sich nur zwei Jahre vor seinem 50. Geburtstag buchstäblich zu Tode trank. Mit dem Ziel vor Augen "die Nummer eins in Washington" zu werden, bestritt McCarthy viele erfolglose Kämpfe mit dem Militär, dem Außenministerium, der CIA und auch dem Präsidenten.
George Clooney blieb ganz Gentleman, als es bei den Testvorführungen zu „Good Night, and Good Luck" hieß, Joseph McCarthy sei zu exaltiert gespielt. Amüsant daran: Für sein sechsfach Oscar-nominiertes Politdrama von 2005 hatte Clooney die Rolle garnicht erst besetzt, sondern gleich auf Archivmaterial zurückgegriffen. Inspiriert von dieser Anekdote begab sich der deutsche TV-Historiker Lutz Hachmeister auf die Spur des berüchtigten Kommunistenjägers. Es sei, so Hachmeister, ohnehin an der Zeit für einen ersten abendfüllenden McCarthy-Film. Immerhin sei der McCarthyismus – also die Stilisierung politischer Gegner zu Feinden der Gesellschaft – mit den jüngsten Erfolgen der Tea-Party-Bewegung aktueller denn je. Tatsächlich hat der Kampfbegriff „Sozialismus" in den USA einmal mehr Hochkonjunktur; schwerer wiegt nach 9/11 nur die absurde Unterstellung, Präsident Obama sei insgeheim Moslem. Ja,