Die Aushängeschilder der belgischen Filmszene sind immer noch die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne, die mit „Rosetta" und „Das Kind" bereits zwei Mal die Goldene Palme von Cannes gewonnen haben. Auf den ersten Blick ähnelt Guy Lee Thys Sozialdrama „Mixed Kebab" dem gleichermaßen intensiven und schlichten, stets der Wirklichkeit verpflichteten Kino der Dardennes, aber der Regisseur wählt dann doch einen eigenen Weg. Wie schon in „Kassablanka" aus dem Jahre 2002 erzählt Thys vom Schicksal muslimischer Immigranten in Antwerpen, einer Stadt, in der sich das Dilemma Belgiens deutlich ablesen lässt: Auf der einen Seite eine liberale, weltoffene Gesellschaft, auf der anderen Seite die extrem erfolgreiche und mittlerweile verbotene rechtsextreme Vereinigung „Vlaams Blok". In „Mixed Kebab" versucht Thys zwar etwas holzschnittartig, den Zusammenprall von konservativen und liberalen Elementen in...
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