Hagen ist ein prächtiger, treuer Hund und mit der jungen Lili (Zsófia Psotta) hat er ein tolles Frauchen. Aber als das Mädchen zu seinem Vater Daniel (Sándor Zsótér) muss, während ihre Mutter Mutter Elza (Lili Horváth) auf Geschäftsreise ist, beginnt für Hagen ein Martyrium – er ist ein Mischling und für diese Art müssen Halter seit neuestem eine hohe Steuer zahlen, sodass der Hund auf Bestreben des Vaters ausgesetzt wird. Fortan muss sich das Tier alleine durchs Leben schlagen. Hagen flüchtet vor Hundefängern, wird von einem Bettler verkauft, landet bei einem brutalen Kampfhundtrainer und kommt schließlich ins Tierheim. Hier beschließt er, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die ihm und seinen Artgenossen böse mitgespielt haben. Deswegen zettelt der entschlossene Hund einen Aufstand gegen die Menschen an, der ohne Erbarmen geführt wird. Währenddessen macht Lili sich auf den Weg, Hagen zu finden, immer im Glauben, dass Liebe alle Schwierigkeiten überwinden kann…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Underdog
Von Michael Meyns
Eine ungeschriebenes Gesetz im Filmbusiness besagt, dass man tunlichst nicht mit Hunden und Kindern drehen solle, denn diese seien nicht zu kontrollieren. Wenn man davon ausgeht, dass da zumindest ein wahrer Kern dran ist, dann ist die Leistung des ungarischen Regisseurs Kornél Mundruczó in seinem Drama „Underdog“ umso höher einzuschätzen: Ohne die Hilfe von Computern (!) zeigt er uns nämlich Hundertschaften von Hunden, die in Budapest die Macht übernehmen. Sie jagen durch die Straßen, weichen Hindernissen mit Witz und Intelligenz aus und rächen sich für all die Ungerechtigkeit und Not, die sie durch die Menschen erdulden mussten. Das ist nicht nur spektakulär und packend inszeniert, sondern auch eine treffende und etwa bei der Anti-Mischlings-Gesetzgebung kaum verklausulierte Allegorie auf die politische Situation im heutigen Ungarn, wo sich Minderheiten aller Art zunehmend aggressiver
Nicht nur für Hundefreunde
Auch wenn die ganze Geschichte ein wenig simpel und doch alltäglich ist, so ist doch hervorzuheben, mit welcher Brillanz speziell die Hundeszenen umgesetzt worden sind. Man muß bedenken, dass es sich hier nicht um Schauspieler handelt, denen man als Regisseur sagen kann: „So, nun machen Sie mal so, und sagen Sie dann das und das“, sondern es handelt sich um Tiere, die erst mal dressiert werden müssen, um eine ...
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