Der Tod gehört zum Leben, heißt es gern so lapidar. Das Thema Sterben geht tatsächlich jeden etwas an, aber die meisten möchten es am liebsten so gut wie möglich verdrängen. Gleiches gilt vielleicht noch mehr für den Prozess des Altwerdens, die letzte Stufe vor dem Ableben. Regisseur Michael Haneke („Funny Games", „Caché") ist dafür bekannt, dass er nicht vor Tabubrüchen zurückschreckt und wagt sich mit seinem Drama „Liebe" („Amour") an die heiklen Themen Alter und Tod heran. Wie man es von dem Österreicher gewohnt ist, macht er keine Kompromisse und geht mit großer formaler Strenge vor. Allein dafür verdient er großen Respekt, zu einem herausragenden und tief bewegenden Film wird „Liebe" aber erst durch Hanekes Feingefühl: eine im Kern warmherzige und lebensbejahende, doch niemals sentimentale Geschichte über das Sterben und natürlich über die Liebe.
Georges (Jean-Louis Trintignant) u
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