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    PK
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,0
    stark
    PK
    Von Michael Meyns

    Eine beliebte Frage des Science-Fiction Kinos ist, wie ein Außerirdischer die Welt sehen würde. Mit diesem einfachen Kniff arbeitet auch Rajkumar Hirani („3 Idiots“) in seinem Film „PK“, der ganz nach typischer Bollywood-Art alles Mögliche ist: nicht nur Science-Fiction-Film, sondern auch Musical, alberner Klamauk und pointierte Religions-Satire. Im Mittelpunkt steht mit Aamir Khan einer der größten Stars des indischen Kinos, der hier mit abstehenden Ohren, Topffrisur und einem Blick, der irgendwo zwischen debil, befremdet und überrascht angesiedelt ist, den Außerirdischen PK spielt, der bei einer Forschungsmission auf der Erde strandet. Nachdem seine Raumschiff-Fernbedienung gestohlen wurde, versucht er mit Hilfe Gottes in die Heimat zurückzukehren: Doch welchen Gott soll er anbeten? Hindus, Christen, Muslime, Sikhs und manche andere buhlen um seine Gunst, doch welche Religion hat den besten Draht zu Gott? Dass die Antwort wenig subtil ausfällt, kann man sich denken, doch auf dem Weg dahin entfaltet das mit 150 Minuten für Bollywood-Verhältnisse eher kurze Spektakel zwischen musikalischen, farblichen und erzählerischen Exzessen ein bemerkenswert hellsichtiges Plädoyer für religiöse Toleranz.

    Selbst dieses ging manchen Extremisten in Indien schon zu weit, zumal Khan als Muslim in einer mehrheitlich hinduistischen Gesellschaft ohnehin mit konstanten Vorurteilen zu kämpfen hat. Insbesondere die Nebenhandlung mit der Romanze zwischen der hinduistischen TV-Moderatorin Jaggu (Anushka Sharma) und dem Pakistani Sarfraz (Sushant Singh Rajput), die vor allem dazu dient, die Machenschaften eines windigen Sekten-Anführers zu entlarven, stieß bei manch konservativem Inder auf wenig Begeisterung. Was jedoch nicht verhindern konnte, dass „PK“ sich zum erfolgreichsten Bollywood-Film aller Zeiten entwickelte. Ob das wiederum auf die exaltierten Tanznummern, auf den bisweilen klamaukigen Humor oder doch auf die unbedingt begrüßenswerte Toleranz-Botschaft zurückzuführen ist, sei dahingestellt. Verdient ist der große Erfolg dieses bemerkenswert vielschichtigen Films in jedem Fall.

    Fazit: In seinem überbordenden Bollywood-Spektalel „PK“ mit Superstar Aamir Khan verknüpft Regisseur Rajkumar Hirani auf zuweilen etwas wirre, aber stets mitreißende Weise Komödie, Musical, Science-Fiction und Romanze mit einem Plädoyer für religiöse Toleranz.

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