Heute wurde der neue Film von Jafar Panahi, Regisseur aus dem Iran, auf der Berlinale vorgestellt. Daran ist erst einmal nichts besonderes, doch wenn man die Umstände berücksichtigt, unter welchen der Film produziert wurde, ist es um so bemerkenswerter.
Als der wohl im Ausland bekannteste iranische Regisseur, war Jafar Panahi schon des öfteren zu Gast auf der Berlinale wie auch auf anderen großen Filmfestivals, bei welcher er sogar im Jahr 2006 für seinen Film "Offside" mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.
Seitdem ist allerdings viel passiert! Stark verkürzt erzählt, wurde Panahi 2010, auf Grund der Beteiligung im Wahlkampf gegen Ahmadinedschad, ohne Anklage für drei Monate inhaftiert. Gegen Zahlung einer Kaution i. H. v. 200.000,- US-Dollar, wurde er wieder freigelassen.. Im darauf folgenden Prozess wurde er wegen "Propaganda gegen das System" (Meinung der Anwältin), zu sechs Jahren Haft und einem 20-jährigen Berufsverbot verurteilt.
Besonderes Aufsehen erhielt der Fall, als Dieter Kosslick, Direktor der Berlinale, den Platz der für Panahi in der Jury der Berlinale 2011 vorgesehen war, nicht neu belegte, sondern ihn für ihn frei lies, in der Hoffnung er könne doch noch anreisen. Dies war und ist, wegen eines bestehenden Ausreiseverbots, nicht möglich.
Wenn man nun die alles berücksichtig, erscheint es wirklich erstaunlich, dass sein neuer Film heute auf der Berlinale Premiere feierte. Der Film "Taxi" handelt von Jafar Panahi, welcher nun im Iran als Taxifahrer arbeitet und seinen Arbeitsalltag zu einer Art Real-Life-Doku zusammengestellt hat. Dies musste natürlich im Geheimen geschehen, da das Berufsverbot, auch unter der neuen Regierung, nicht ausgesetzt wird.
Dieser Fall zeigt wie kein anderer, was Freiheit der Kunst in der Realität bedeutet und wie hoch wir dieses Gut halten und bewahren müssen!
In diesem Sinne ...
,,, euer MovieMagger!