Neueste Kritiken: Suburra

Filmkunst aus Italien. Beginnt als Episodenfilm, der sich dann zu den Handlungslinien verdichtet. Phantastisch gemacht, schaurig spannend fesselnd. Düstere Bilder, in jeder Sekunde stimmige Musik und dann entlädt sich das Unheil in gefühlten 20 Minuten Showdown. Perfekt!

Die Immobilienbranche, bzw. Immobilienprojekte sind ja gerne mal Anlass für zwielichtige Machenschaften in Filmen.
Besser noch als irgendwelche amerikanischen Schauplätze eignet sich dann auch entsprechend Italien, samt Mafia, Vatikan und Politik. Und genau die sind auch alle mächtig involviert. Selbstverständlich ist man sich weder innerhalb, noch zwischen den einzelnen Gruppen in allen Details grün, denn jeder hat hier eigene Interessen.
Ein komplizierter Stoff, der aber professionell umgesetzt wird, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass hier zu viel gewollt, aber nicht gekonnt wurde. Großartige Darsteller in einem perfekt inszenierten Mafia Thriller, natürlich aus Italien selbst.

Interessante Geschichte, mit einer Menge Portion "Schaut mal, hier gibt es italienische Politik filmisch aufbereitet" Spitzenfilm, der eine geniale Mischung verschiedenster Element vereint, der, und das ist vielleicht das Wichtigste, zu erzählen weiß. Suburra ist ein Gangsterfilm, wie sie schon fast ausgestorben waren, einer dieser Filme, die an Scorsese erinnern. Untermalt von entsprechender Musik wird der Film von Minute zu Minute ausdrucksstärker und immer großartiger. Ein lautes und von Herzen kommendes Danke - Es lebe das Gangsterdrama mit noch mehr Epos!

Gute Mafia-Thriller waren in den letzten Jahren eher selten, aber seitdem Gomorrha seine Kreise zieht, tut sich auch da wieder was. Kein Godfather aber Anleihen bei durchaus realen Ereignissen werden hier herangezogen und dramaturgisch verarbeitet. Und das in einem sehenswerten Stil und weil Gomorrha schon im Raum steht - vom selben Macher! Definitiv einen Blick wert!

Durchaus solider Mafia-Thriller vom "Gomorrha"-Regisseur Stefano Sollimas, der vielleicht etwas zu lang geraten ist und der leider auch nicht richtig in die Tiefe des italienischen Mafia-Sumpfes vordringt. Ist mehr so eine "Weichspüler-Version", die aber trotzdem ihre Momente hat. Was der Film aber auf alle Fälle schafft: er ist ziemlich bildgewaltig, visuell toll in Szene gesetzt und handwerklich ein Meisterstück, wobei Rom einmal mehr als sehenswerte Filmkulisse dient. Schauspiel-Ensemble macht das durchweg solide. Drehbuch hat zum Ende hin leichte Schwächen im Bezug auf Glaubwürdigkeit. Der absolute (*****)-Hammer ist allerdings der Soundtrack von M83, einer französischen Electronic/Dreampop-Band die 2009 schon Vorgruppe von "Depeche Mode" war. Meisterlicher düsterer Sound, der wie die Faust auf Auge passt. Vielleicht hätte man dem Film auch einen halben Stern mehr geben können, aber mir war er ein bisschen zu lang.