Daniel Blake (Dave Johns) hat sein ganzes Leben lang seine Steuern bezahlt und sich geradlinig und anständig durchgeschlagen, wie es ein ganz normaler Durchschnittsengländer so tut. Doch dann bringt ihn seine Gesundheit in die Bredouille und Daniel ist plötzlich auf Sozialhilfe angewiesen. Der Staat will sie ihm nicht gewähren, weshalb er sich schon bald in einem Teufelskreis aus Anträgen, Bestimmungen und Zuständigkeiten befindet und nicht bemerkt, dass ihn die Situation gänzlich in die Knie zwingen könnte. Eines Tages trifft er auf Katie (Hayley Squires) und ihre Kinder Daisy (Briana Shann) und Dylan (Dylan McKiernan) und freundet sich mit ihnen an. Gemeinsam trotzen sie den Behörden und bekommen viel Solidarität von anderen Menschen. Doch die bürokratischen Hindernisse in einem Sozialstaat lassen sich nicht einfach so abschütteln, aber Daniel und Katie sind fest entschlossen, nicht aufzugeben…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Ich, Daniel Blake
Von Carsten Baumgardt
Seit mittlerweile fast 50 Arbeitsjahren erweist sich Autorenfilmer Ken Loach mit Filmen wie „Kes“, „It’s A Free World“ oder „Angel’s Share – Ein Schluck für die Engel“ als präziser filmscher Chronist der britischen Arbeiterschicht. Auch wenn er sein Karriereende schon mehrfach ankündigte, dreht Loach dennoch weiter wie ein Uhrwerk an seinem Lebenswerk. Auch mit 80 Jahren hat der Regisseur, dessen IRA-Drama „The Wind That Shakes The Barley“ 2006 auf den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, dabei nichts von seiner Klasse eingebüßt. In seinem präzise inszenierten Milieu-Drama „Ich, Daniel Blake“ nimmt Loach den britischen Sozialstaat ins Visier und erzählt unaufgeregt und dennoch unterschwellig hochemotional von den Ungerechtigkeiten im System - ein Film, der aufregt, rührt und aufrichtig zu Herzen geht. Der Zimmermann Daniel Blake (Dave Johns) aus Newcastl
Ken ist wirklich der Größte. Solange dieser kleine, sympathische Brite großartige Filme macht, gibt es Hoffnung, dass das Abendland kulturell nicht untergeht.
Wiederum schafft er es, ein brandaktuelles Thema solide recherchiert so umzusetzen, dass es emotional unter die Haut geht. Und sein Drehbuchautor John Laverty vergisst nie, die Situationen und Dialoge gelegentlich mit einem feinen Witz zu versehen.
Das großartige an den Ken Loach Filmen ...
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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 20. Februar 2017
Beinhartes Sozialdrama um den Kampf eines einfachen Mannes gegen willkührliche, erniedrigende Bürokratie. Dabei auch formal in der zurückhaltenden Regie und der Betonung der dem Menschen gegenüberstehenden Strenge der Architektur beachtenswert. Innerhalb der Tristesse jedoch finden sich einzelne Momente menschlicher Verbundenheit, welche die Figuren vor dem absoluten Ruin bewahrt.
Daniel P.
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4,0
Veröffentlicht am 30. Dezember 2016
Der Film zeigt eindrücklich wie man in die Mühlen der Bürokratie geraten kann. Daniel Blake war ein einfacher Arbeiter, wurde krank und fand sich in einer Zwickmühle wieder. Der Regisseur zeigt uns sein Leben aus einer sehr nahen Perspektive und ungefiltert. Auch in seiner aussichtslosen Situation gibt Daniel die Hoffnung nicht auf, viel mehr schafft er es diese sogar noch weiter zu geben. Der Film lebt durch seine Authenzität, die ...
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Film-Total
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4,0
Veröffentlicht am 14. März 2017
Die Schauspieler:
Insgesamt begnügt sich „Ich – Daniel Blake“ mit einem sehr überschaubaren Cast, der aber viele der hochbezahlten „Traumfabrik“ Darsteller aus Übersee an die Wand spielt. Der Brite Dave Johns übernimmt in seiner ersten Filmrolle den Part des titelgebenden Protagonisten Daniel Blake und brilliert in seiner Aufgabe, den „Jedermann“ überzeugend darzustellen. Johns agiert in einer gekonnt lakonisch, dramatischen ...
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