Vor 30 Jahren ruinierte Rainer (Jan Josef Liefers) auf der Bühne das Konzert, das als Durchbruch für seine Band „Bochums Steine“ gedacht war, und seitdem ist es mit seinem Leben eigentlich konstant weiter bergab gegangen. Nun sitzt er alleine da, seine Frau hat ihn verlassen, sein Sohn will nichts mit ihm zu tun haben, er ist von seiner Arbeit angeödet und zu allem Überfluss verkündet seine Ärztin ihm auch noch, dass er nicht mehr lange zu leben haben wird. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, beschließt Rainer, die alte Band wieder zusammenzutrommeln: „Bochums Steine“ sollen ein sensationelles Comeback feiern und endlich den Durchbruch bekommen, den sie verdienen. Doch kann Rainer seine ehemaligen Bandkollegen Bulle (Armin Rohde), Konni (Matthias Bundschuh), Thomas (Richy Müller) und Ole (Jürgen Vogel) überzeugen?
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
So viel Zeit
Eine Liebeserklärung an Bochum und den Rock'n'Roll
Von Antje Wessels
Sex, Drugs und Rock-’n’-Roll kollidieren mit dem biederen Familienleben: In der Tragikomödie „So viel Zeit“ nach dem gleichnamigen Roman von Frank Goosen muss sich der todkranke Bassist Rainer die Frage stellen, ob er seine letzten Tage lieber mit seiner früheren Rockband auf der Bühne oder mit seiner kaputten Familie zu Hause verbringen will. Damit ist der Weg von Philipp Kadelbachs Kinofilmdebüt vorgezeichnet: Am Ende werden sich vermutlich alle versöhnlich in den Armen liegen, ganz gleich, wie sich Protagonist Rainer auch entscheiden wird. Doch wer Frank Goosens Bücher kennt, der weiß, dass die Story bei ihm nicht unbedingt das Wichtigste ist. Stattdessen begeistert meist sein hervorragendes Fingerspitzengefühl für feine Melancholie. Mit „Liegen lernen“, „Radio Heimat“ und „Sommerfest“ tauchte der aus Bochum stammende Goosen bereits tief in seine Heimat ein und fühlte dem Ruhrgebiet u